Baden-Württemberg hat ein neues Förderprogramm mit 200.000 Euro aufgelegt, um die Sprachmittler-Qualifikation im Gesundheitswesen zu verbessern. Gesundheitsminister Manfred Lucha betonte in Stuttgart die Wichtigkeit dieses Projekts, das insbesondere Migrantinnen und Migranten zugutekommt, die oft auf Dolmetscher/-innen angewiesen sind.
Das neue Programm ergänzt das seit Jahren bestehende Landessprachförderprogramm, das jährlich 6,2 Millionen Euro bereitstellt. Mit diesen Mitteln organisieren Stadt- und Landkreise vor Ort Alphabetisierungs- und Deutschkurse für Migrantinnen und Migranten. Auch die Qualifizierung von ehrenamtlichen Dolmetscherinnen und Dolmetschern oder die Schulung von Behördenmitarbeiterinnen/-mitarbeitern im Umgang mit Sprachmittlern wird gefördert.
Gerade im Gesundheitswesen treten häufig Probleme auf, wenn Sprachbarrieren oder kulturelle Missverständnisse Diagnosen und Behandlungen erschweren. Im schlimmsten Fall können fehlende Sprachkenntnisse zu gesundheitlichen Risiken und hohen Kosten führen. Es gab sogar Fälle, in denen Patientinnen und Patienten ohne Dolmetscher/-innen eine Behandlung verweigert wurde. Mit dem neuen Programm solle solchen Situationen vorgebeugt werden.