Aktuelles bis 2015
Links und Glossare zu TEXTIL UND TEXTILTECHNIK
Artikel vom 03.12.2015
Unter http://de.texsite.info/Hauptseite das wohl umfangreichste Online-Textilwörterbuch mit Sacherklärungen in 16 Sprachen, nämlich: Tschechisch, Englisch, Deutsch, Spanbisch, Slowenisch, Portugiesisch, Französisch, Slowenisch, Ungarisch, Littauisch, Polnisch, Rumänisch, Russisch, Griechisch, Türkisch und Italienisch.
"Translation of Nonwoven Terms" ist eine von der Dachorganisation der europäischen Vliesstoffindustrie EDANA herausgegebene Excel-Tabelle mit Fachbegriffen aus dem Bereich Nonwoven mit Entsprechungen in Englisch, Französisch, Deutsch, Italienisch und Spanisch.
Die Datei ist hier herunterzuladen:
http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&cad=rja&uact=8&ved=0CCgQFjAA&url=http%3A%2F%2Fwww.edana.org%2Fdocs%2Fdefault-source%2Fdefault-document-library%2Ftranslations-of-nonwoven-terms.xls%3Fsfvrsn%3D8&ei=mV5TVaHmJ-rMygOk4oDADA&usg=AFQjCNEE5edhEjgTqy4IimXm8udTnAVWuw&sig2=SVwuGmMrszXL3NxM4LoGkg&bvm=bv.93112503,d.bGQ
Glossare in deutscher Sprache mit Erläuterung von Fachbegriffen aus der Textilindustrie finden sich hier:
http://technische-textilien.tec-tex.de/index.php/Glossar - besonders ausführlich und technisch genau -
und hier
http://www.texeteurope.com/individualdesign/textil-glossar.html
und auch unter:
http://www.ibena.de/de/Textilien.html
Ein entsprechendes Glossar in englischer Sprache steht hier zur Verfügung: http://www.tornado-tex.de/textilmaschinen-gebraucht/fachbegriffe-textiltechnik.htm
Die Technische Universität Chemnitz stellt unter http://dict.tu-chemnitz.de/de-en/lists/textil.html ein Online-Wörterbuch Deutsch-Englisch zum Thema „Textilindustrie“ zur Verfügung.
Ein weiteres Wörterbuch zum Thema „Textil“: http://www.centexbel.be/lexicon stammt von Centexbel, dem Belgischen Textil-Forschungszentrum.
Hier sind alle Sprachkombinationen für die Sprachen Niederländisch, Französisch, Englisch und Deutsch aufrufbar.
Unsere Serie - Hilfsmittel für Übersetzer: Teil 5
Links und Glossare zu den Themen TECHNIK UND CHEMIE
Artikel vom 19.11.2015
Die Themenbereiche TECHNIK und CHEMIE sind im Übersetzungsbereich vielfältig und fast unüberschaubar. Deshalb findet sich hier nur eine kleine Auswahl interessanter Glossare und Wörterbücher spezieller Fachbereiche:
TECHNIK
Die EPTDA, die European Power Transmission Distributors Association, führt unter http://www.eptda.org/content/download/596/5022/file/EPTDA_Glossary_bearings.xls ein deutsch-englisches Glossar zu Bearings, das als Excel-Datei heruntergeladen werden kann.
Zur Walzentechnik bietet die Firma FKM auf ihrer Webseite ein kleines Glossar an, wahlweise deutsch-englisch oder englisch-deutsch:
http://www.fkm-walzentechnik.de/kundenservice/fachbegriffe/
Einfache Begriffe aus dem Bereich Auto kann man hier recherchieren:
http://www.mgfcar.de/mis/translation.htm , die angebotenen Sprachen sind Englisch und Deutsch.
Zur Elektrotechnik ist dies wohl das umfangreichste Online-Glossar:
“Electropedia: The World's Online Electrotechnical Vocabulary” -
Dieses Angebot wird von der IEC (International Electrotechnical Commission) zur Verfügung gestellt und ermöglicht die Online-Recherche von mehr als 20.000 Begriffen und Definitionen in den Hauptsprachen Englisch und Französisch. Recherchierbar sind aber auch folgende Sprachen: Arabisch, Chinesisch, Tschechisch, Finnisch, Deutsch, Italienisch, Japanisch, Norwegisch, Polnisch, Portugiesisch, Russisch, Serbisch, Slowenisch, Spanisch und Schwedisch.
Hier der Link: http://dom2.iec.ch/iev/iev.nsf/welcome?openform
Hat man mit dem Thema Schrauben zu tun, ist dies eine interessante Quelle in englischer Sprache: http://www.midstatesbolt.com/technical.php; in den Untermenüs werden verschiedene englische Fachbegriffe zu Schraubenarten, Schraubenköpfen und –gewinden erläutert. Unter http://www.midstatesbolt.com/technical-bolts-nuts-wash-misc.php eine schöne Übersicht über Schrauben- und Muttertypen in englischer Sprache mit Abbildungen.
Das Glossar zu Schneidewerkzeugen aller Art (Friseurwerkzeuge, Rasiermesser, Scheren, Hand- und Fußpflegeinstrumente, Manikür-Etuis) der Firma DOVO aus Solingen findet sich hier: http://www.dovo.com/glossar.html#glossar1. Das Glossar wird in deutscher Sprache geführt, über die Sprachauswahl der Website ist es auch in Englisch eingesehen werden. Auf den Abbildungen der Schneidewerkzeuge sind die Begriffe in deutscher, englischer, französischer, italienischer, spanischer und russischer Sprache aufgeführt!
Ein Wörterbuch und ein Glossar zu Filtertechnik, das Wörterbuch recherchierbar in den Sprachen Englisch, Deutsch, Spanisch, Französisch, Chinesisch, Italienisch, Russisch, Portugiesisch und allen ihren Kombinationen:
http://www.sefar.com/en/595/Dictionary.htm
http://www.sefar.com/de/579/Glossar.htm , das Glossar kann über die Spracheinstellung ebenfalls in den oben genannten Sprachen aufgerufen werden.
Die FEMFM, die Federation of European Manufacturers of Friction Materials, bietet ein Glossar in fünf europäischen Sprachen an: http://www.femfm.com/index.php?id=122 Hier ist die Ausgangssprache frei wählbar, angeboten werden Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch.
CHEMIE
Der Schwerpunkt unserer Auswahl liegt hier in den Gefahrstoffen und Gefahrstoffverordnungen.
Chemische Terminologie aus den Quellen von EU-Verordnungen ist bei „ECHA-term“, der Multilingualen Terminologieplattform der Europäischen Chemikalienagentur recherchierbar. Es sind sowohl Definitionen abrufbar als auch Übersetzungen aus allen EU-Sprachen in alle EU-Sprachen in jeder Kombination!
http://echa-term.echa.europa.eu/
Zusätzlich ist die EU-Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 über die Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von Stoffen und Gemischen hier
http://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/?qid=1441363419428&uri=CELEX:32008R1272
in allen EU-Sprachen hinterlegt. Besonders wichtig hier der ANHANG III LISTE DER GEFAHRENHINWEISE, ERGÄNZENDEN GEFAHRENMERKMALE UND ERGÄNZENDEN KENNZEICHNUNGSELEMENTE mit den H-Sätzen und P-Sätzen. Diese sind auch bei „ECHA-term“ zu recherchieren!
Speziell die Piktogramme zu den Gefahrstoffen gemäß der EU-Verordnungen sind in dieser kleinen Datei in italienischer Sprache kurz erläutert.
http://www.iss.it/binary/pres/cont/pittogrammi_di_pericolo_2_.pdf
Eine wichtige Quelle zu Gefahrstoffen in den Sprachen Englisch, Russisch, Litauisch, Lettisch, Estnisch und Polnisch bietet das
„Electronic glossary of terms related to hazardous substance management in the European Union and Russia”. Dort sind Begriffe in den oben genannten Sprachen recherchierbar, es wird eine Definition, eine Erklärung sowie die Übersetzung in die jeweils anderen Sprachen angeboten.
http://hs.befgroup.net/index.html
Unsere Serie - Hilfsmittel für Übersetzer: Teil 4
Links und Glossare zu Banken und Finanzen
Artikel vom 02.11.2015
Nur auszugsweise einige Links zu interessanten und nützlichen Glossaren:
IMF Terminology. A Multilingual Directory.
Der Internationale Währungsfond bietet hier eine Terminologieliste mit über 150.000 Begriffen als Angebot an Übersetzer. Ausgehend vom englischen Begriff wird jeweils ein Äquivalent in zahlreichen Sprachen angeboten, nämlich Arabisch, Chinesisch, Französisch, Japanisch, Portugiesisch, Spanisch, Russisch und Deutsch.
http://www.imf.org/external/np/term/eng/index.htm
Unter http://www.imf.org/external/np/term/eng/pdf/glossary.pdf steht ein Glossar für die Sprachen Englisch-Französisch-Portugiesisch-Russisch-Spanisch zum freien Download bereit
Die Deutsche Bundesbank hält ein Glossar bereit, das Fachbegriffe aus dem Bank- und Finanzwesen in deutscher Sprache erläutert. Hinzuziehen kann man aber auch das englischsprachige Glossar und so die englischsprachigen Termini recherchieren.
https://www.bundesbank.de/Navigation/DE/Service/Glossar/glossar.html
Die Österreichische Nationalbank hat ein Dictionary mit ca. 57.000 Begriffen zur Verfügung gestellt, das Zugriff auf ausgewählte Themenbereiche deutsch-englischen Fachvokabulars bietet, das im Zuge von Übersetzungs- und Lektoratstätigkeit für die Österreichische Nationalbank und die Europäische Zentralbank (EZB) erarbeitet wurde und laufend erweitert wird.
http://www.oenb.at/dictionary/
Aus der Schweiz kommt das „Hypotheken-Glossar“ mit Fachbegriffen aus der Bankenwelt in deutscher, englischer, französischer und italienischer Sprache.
http://www.ubs.com/ch/de/swissbank/privatkunden/hypotheken/glossary.html
Ebenfalls aus der Schweiz wird uns das „Außenwirtschaftsglossar“ angeboten, auch dieses wie in der Schweiz üblich in deutscher, englischer, französischer und italienischer Sprache.
http://www.s-ge.com/schweiz/export/de/glossary/7
Unsere Serie - Hilfsmittel für Übersetzer: Teil 3
Links und Glossare zum Thema MEDIZIN
Artikel vom 30.09.2015
Für Übersetzer, die im medizinischen Bereich übersetzen und keine medizinische oder pflegerische Ausbildung haben, ist eine Einarbeitung insbesondere in die lateinische Terminologie unumgänglich.
Zu nutzen ist dafür die auch für Medizinstudenten und Auszubildende im pflegerischen Bereich vorgesehene Standardliteratur.
Speziell für Übersetzer hier ein paar Hinweise zum Einstieg:
Zunächst ein Anatomie-Skript mit allgemeinverständlichen, übersichtlichen und grundlegenden Erläuterungen, für den Laien verständlich.
Das "Anatomie-Skript" von Thomas Hauser steht hier zum freien Download bereit:
http://www.doccheck.com/de/document/2137-anatomie-skript
Ein Klassiker: Die lateinische Diagnose in der Unfallchirurgie und ihren Grenzgebieten. Ebenfalls sehr übersichtlich und verständlich dargestellte Systematik der lateinischen Diagnosebegriffe.
Auch hier ein freier PDF-Download: http://www.auva.at/portal27/portal/auvaportal/content/contentWindow?&contentid=10008.542624&action=b&cacheability=PAGE
Etwas umfangreicher:
Medizinische Terminologie. Skript für das Praktikum der Medizinischen Terminologie. Institut für Geschichte der Medizin, Charité - Universitätsmedizin Berlin.
PDF-Download:
http://medizingeschichte.charite.de/fileadmin/user_upload/microsites/m_cc01/medizingeschichte/Lehre/Terminologie-Skript-inkl-Uebungen-Aufl10.pdf
Ein Lehrbuch, das auch für Übersetzer sinnvoll ist:
Schulz, Karl-Heinz / Helmstädter, Axel: Fachlatein
Pharmazeutische und Medizinische Terminologie. Ein Lehr- und Handbuch für Pharmaziestudenten, PTA, PKA und Drogisten, 16. überarbeitete Auflage 2011, ISBN 978-3-7741-1168-4
Auf verständliche Weise vermittelt das Lehrbuch die Bildungsprinzipien der wichtigsten Termini, die Grundlagen der lateinischen Grammatik und der Rezeptschreibung. Es orientiert sich ganz an den Erfordernissen des pharmazeutischen Alltags und ermöglicht Anfängern einen leichten Einstieg in die lateinische Sprache. Jedes Kapitel ist mit Übungsaufgaben versehen.
EURO 22,90, 189 S., Govi-Verlag
Hier ein Wörterbuch:
Maas, Anita / Brawley, James: Pharmaceutical Dictionary, English - Deutsch - Francais – Espanol, Buchausgabe, 5. überarbeitete und erweiterte Auflage 2010. ISBN 978-3-87193-386-8
Jetzt mit etwa 7000 Begriffen. Die Begriffe kommen aus Produktion, Qualitätskontrolle, Qualitätssicherung, Zulassung u. a. Als Basis für die Auswahl dient vornehmlich englischsprachige pharmazeutische Originalliteratur.
Für Übersetzer einige spezielle Terminologie-Recherchequellen aus dem medizinischen Bereich:
Ein Online Wörterbuch Arabisch-Deutsch-Arabisch zum Fachbereich Medizin:
http://www.tib-dict.com/
Multilinguales Glossar Deutsch, Italienisch, Englisch, Französisch zu den Themen Arbeitsmedizin und Arbeitssicherheit
(Environmental and Occupational Health & Safety terminology)
http://www.eohsterm.org/sections/terminology/glossary.php?sort=DE&sortdir=up
Pflegeglossar (aus Österreich)
http://www.linguaaid.eu/index.php
Italienisch, Englisch, Deutsch, Rumänisch, Polnisch, Spanisch in allen untereinander möglichen Kombinationen!
Französisch: Dictionnaire médical de l'Académie de Médecine – version 2015
http://dictionnaire.academie-medecine.fr/
mit Suchfunktion
Ein gutes Englisch-Deutsches Online- Wörterbuch zu medizinischen Fachausdrücken findet sich hier: http://www.morbus-hodgkin.de/infoserv/engl_a.htm
Unsere Serie - Hilfsmittel für Übersetzer: Teil 2 NACHTRAG
Literaturhinweise zum Thema RECHT und RECHTSÜBERSETZEN
Artikel vom 31.08.2015
DER Klassiker:
Rechtsrussisch. Deutsch-russisches und russisch-deutsches Rechtswörterbuch für jedermann, von Prof. Dr. Gerhard Köbler, unter Mitarbeit von Irina Mechtcheriakov und Christina Hießl, 2. Auflage 2008.
ISBN 978-3-8006-3586-3
Etwas ausgefallener:
Nemat Rahmati, Ahmad Hüsseynov:
Juristisches Wörterbuch Deutsch-Aserbaidschanisch, Wörterbuch, 289 Seiten ISBN 978-3-933847-06-5
Und noch eine terminologische Arbeit mit GLOSSAR:
Eberl, Patrycja (2010) Rechtsübersetzung und Rechtsvergleichung am Beispiel des österreichischen, polnischen und russischen Eherechts.
Magisterarbeit, Universität Wien. Zentrum für Translationswissenschaft
Abstract in Deutsch
In der vorliegenden Arbeit wurde das Thema der Rechtsübersetzung und Rechtsvergleichung am Beispiel des österreichischen, polnischen und russischen Eherechts behandelt. Die Zielsetzung dieser Arbeit war, sich mit den theoretischen Grundlagen der Rechtsübersetzung und Rechtsvergleichung auseinanderzusetzen, auf dieser Basis Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen dem österreichischen, polnischen und russischen Eherecht zu ermitteln, die entsprechende Terminologie zu erarbeiten und diese in einem multilingualen Glossar wiederzugeben. Am Beginn der Arbeit wurden die Besonderheiten der Rechtssprache sowie die Grundsätze und die Methoden der Rechtsvergleichung und der Rechtsübersetzung besprochen. Die Analyse dieser beiden Disziplinen hat gezeigt, dass sie viele Gemeinsamkeiten haben. Sie stehen in einer Wechselwirkung zueinander: die Rechtsübersetzung ist ein Hilfsmittel der Rechtsvergleichung und die Rechtsvergleichung ist ein Hilfsmittel der Rechtsübersetzung. Im praktischen Teil der Arbeit wurde das Eherecht in Österreich, Polen und der Russischen Föderation besprochen und mit Hilfe der Makro- und Mikrovergleichung analysiert. Diese Analyse bildete den ersten Schritt für die Erstellung eines Glossars. Das Glossar wurde nach den Grundsätzen der rechtsvergleichenden Terminologiearbeit erstellt. Es handelt sich dabei um eine Aufstellung der Begriffe und der dazugehörigen Benennungen in einem rechtlichen Zusammenhang. Das Glossar bietet keine austauschbaren Äquivalente sondern Übersetzungsvorschläge an, die abhängig von der Kommunikationssituation und vom Übersetzungsauftrag ausgewählt und angewendet werden müssen.
Unsere Serie - Hilfsmittel für Übersetzer: Teil 2
Artikel vom 08.06.2015
Links und Glossare zum Thema RECHT und RECHTSÜBERSETZEN
Zum Thema „Recht und Rechtsübersetzen“ bieten wir einige hilfreiche Glossare und Links an.
Deutsches Recht in englischer Sprache ist unter http://www.cgerli.org/
recherchierbar. Eine Datenbank bietet englische Übersetzungen von Gerichtsentscheidungen, Gesetzgebung sowie weiteren relevanten Veröffentlichungen.
Betrieben wird diese Website vom „Centre for German Legal Information“, unterstützt vom Auswärtigen Amt.
Übersetzungen französischer Rechtsvorschriften und Gesetze ins Deutsche finden sich im Rechtsportal der französischen Regierung Légifrance unter http://www.legifrance.gouv.fr/Traductions/de-Deutsch
Das Portal ermöglicht den Zugriff auf die Übersetzungen veröffentlichter Gesetze und Erlasse, Gerichtsentscheide, der französischen Tarifverträge sowie internationaler Verträge und Abkommen, auch der EU.
Eine einsprachige Rechercheseite für das französische Recht findet sich hier: http://www.lexinter.net/ - le droit sur internet
Eine interessante Quelle ist das englisch-polnische Glossar „International Legal English Glossary“, zum freien Download steht es hier bereit: http://www.cambridge.org/servlet/file/International+Legal+English+indeks+angielsko-polski.pdf?ITEM_ENT_ID=5635860&COLLSPEC_ENT_ID=594
Hier Recherchelinks zu Rechtsquellen im Internet:
http://de.jurispedia.org/index.php/Hauptseite
JurisPedia ist ein aus einer universitären Initiative entstandenes Lexikon-Projekt, das sich den Rechtsordnungen der Welt und der Rechts- und Politikwissenschaften widmet; ständig weiterentwickeltes Portal; Recherche nach Ländern, Regionen, Themen etc.
http://www.jura.uni-saarland.de/
Juristisches Internetprojekt Saarbrücken (JIPS) mit Informationen zu neuesten Gerichtsentscheidungen: international, Europa, Frankreich, Deutschland; mit guter Recherchiermöglichkeit
http://www.humboldt-forum-recht.de/
Humboldt Forum Recht, juristische Internet-Zeitschrift an der Humboldt-Universität zu Berlin; mit recherchierbaren Aufsätzen zu grundsätzlichen und aktuellen Fragen an Recht, Rechtspolitik und Gesellschaft
http://www.bundesverfassungsgericht.de/
Server des Bundesverfassungsgerichts mit Volltext-Recherchemöglichkeit der Entscheidungen des Verfassungsgerichts und sehr guter Linkliste mit Links zu allen höheren deutschen Gerichten sowie zahlreichen Verfassungsgerichten anderer Staaten
Nicht zu vergessen selbstverständlich das „Portal für Rechtsterminologie und Übersetzen im Internet“: http://ri.jura.uni-sb.de/portal/ mit einer umfangreichen Linkliste zu ein- und mehrsprachigen Websites zum Thema Recht sowie zu weiteren Glossaren.
Und hier noch eine Auswahl neuerer Publikationen zum Thema Rechtsübersetzen:
Aigner, Wolfram, 2004, Einführung in die englische Rechtssprache. Trauner
Alsina Naudi, Anna /, Jose Ch. Cascante Schemann, 2002, Grundwortschatz der Rechtssprache / Vocabulario Basico de Terminologia Legal. Deutsch-Spanisch / Spanisch-Deutsch. Luchterhand
Byrd, B. Sharon, 2001, Einführung in die anglo-amerikanische Rechtssprache / Anglo-Amerikanisches Vertrags- und Deliktsrecht. Beck.
Cavagnoli, Stefania / Jens Woelk, 2004, Einführung in die italienische Rechtssprache. Beck.
Daum, Ulrich / Marie J. Blanco Ledesma, 2004, Einführung in die spanische Rechtssprache. Stämpfli
Fernández-Nespral, Juan / Anke Walcher, 2001, Rechtswörterbuch zum Zivilprozessrecht (Spanisch/Deutsch). Diccionario de Derecho procesal Civil. Luchterhand.
Fleck, Klaus E. W. (2005), "Urkundenübersetzung", in: Snell-Hornby, Mary/Hans G. Hönig/Paul Kußmaul/Peter A. Schmitt (Hrsg.), Handbuch Translation, Tübingen, 230-234.
Gréciano, Philippe (2007), Die Gerichtsbarkeit der Europäischen Gemeinschaften. Rechtsprechung und Rechtssprache Europas aus französischer Perspektive. Frankfurt am Main u.a.: Lang.
Kadric, Mira, 2006, Dolmetschen bei Gericht. Erwartungen - Anforderungen - Kompetenzen. Facultas.
Kaufmann, Otto, 2004, Wörterbuch Arbeits- und Sozialrecht (Französisch-Deutsch, Deutsch-Französisch). Beck.
Kupsch-Losereit, Sigrid (2005), "Vertragstexte", in: Snell-Hornby, Mary/Hans G. Hönig/Paul Kußmaul/Peter A. Schmitt (Hrsg.), Handbuch Translation, Tübingen, 228-230.
Lankisch, Birgit, 2004: Der Dolmetscher in der Hauptverhandlung. Duncker & Humblot
Mestre, C. / Karin Oellers-Frahm, 2002, Einführung in die französische Rechtssprache. Beck.
Öncü, Mehmet Tahir, 2012, Die Rechtsübersetzung im Spannungsfeld von Rechtsvergleich und Rechtssprachvergleich. Zur deutschen und türkischen Strafgesetzgebung.
(TransÜD – Arbeiten zur Theorie und Praxis des Übersetzens und Dolmetschens 44). Berlin:
Frank & Timme. ISBN 978-3-86596-424-3, 373 Seiten.
Hier eine ausführliche Rezension:
http://www.fachsprache.net/upload/Oencue_Rechts_bersetzung_im_Spannungsfeld.pdf
Pommer, Sieglinde, 2006, Rechtsübersetzung und Rechtsvergleichung,
Translatologische Fragen zur Interdisziplinarität. Frankfurt am Main u.a.: Lang.
Reichmann, Tinka, 2007, "Translatorische Fragen der Übertragung deutscher Eheverträge ins Portugiesische", in: Gil, Alberto/Wienen, Ursula (Hg.), Multiperspektivische Fragestellungen der Translation in der Romania. Frankfurt/M. u.a.
Roschmann, Christian / Elaine Ramos da Silva, 2001: Einführung in die portugiesisch-brasilianische Rechtssprache. Beck.
Schmidt-König, Christine, 2005, Die Problematik der Übersetzung juristischer Terminologie. Eine systematische Darstellung am Beispiel der deutschen und französischen Rechtssprache, Münster u.a.
Siever, Holger, et al. [Mitarbeit]. Gerhard Köbler, 2006, Rechtsportugiesisch. München: Vahlen
Simon, H. / G. Funk-Baker, 2006, Einführung in die deutsche Rechtssprache. Beck.
Simonnæs, Ingrid, 2015, Basiswissen deutsches Recht für Übersetzer : mit Übersetzungsübungen und Verständnisfragen , Berlin Franke & Timme, Forum für Fachsprachen-Forschung Bd. 122
Tabares Plasencia, Encarnación (ed.), 2014, Fraseología jurídica contrastiva español–alemán/Kontrastive Fachphraseologie der spanischen und deutschen Rechtssprache" Berlin Franke & Timme|Forum für Fachsprachen-Forschung Bd. 119
Wiesmann, Eva, 2004: Rechtsübersetzung und Hilfsmittel zur Translation. Wissenschaftliche Grundlagen und computergestützte Umsetzung eines lexikographischen Konzepts. Gunter Narr.
Wissik, Tanja, 2014, Terminologische Variation in der Rechts- und Verwaltungssprache. Deutschland – Österreich – Schweiz.
Berlin: Frank & Timme. ISBN 978-3-7329-0004-6, 366 Seiten
Weitere Infos in der Rezension: http://www.fachsprache.net/upload/Fachsprache%20Rezensionen/Wissik_Terminologische_Variation.pdf
Und aus der Terminologischen Schriftenreihe des Auswärtigen Amts:
Band 4
Standardformulierungen für deutsche Vertragstexte
mit Übersetzungen in englischer, französischer und spanischer Sprache,
zusammengestellt vom Sprachendienst des Auswärtigen Amts, Berlin
4. neubearb. Aufl. Dezember 2004, Walter de Gruyter, Berlin, 2004, 23 x 15,5 cm VIII, 396 S., Broschur, EUR 48,95
ISBN 3 89949-205-6
Unsere Serie - Hilfsmittel für Übersetzer: Teil 1
Artikel vom 20.05.2015
Links und Glossare zu deutschen und ausländischen Bildungs- und Ausbildungssystemen
Für Zeugnisübersetzungen oder andere Übersetzungen im Bereich der europäischen Bildung und Ausbildung stellen wir hier einige hilfreiche Links zur Verfügung.
Das Glossar “Terminology of European education and training policy” mit 130 Schlüsselbegriffen bietet Übersetzungen und Erläuterungen in den Sprachen: Englisch, Spanisch, Deutsch, Französisch, Italienisch, Polnisch und Portugiesisch.
Es steht unter anderem hier zum Download bereit: https://europass.cedefop.europa.eu/en/education-and-training-glossary
Das “European Glossary on Education – Examinations, Qualifications and Titles”
Erläutert 1000 Fachbegriffe zu Schul-, Berufs- und Studienabschlüsen in 24 Ländern.
Die Originalbezeichnungen werden in Englisch erläutert.
Freier Download als PDF:
http://www.sc.ehu.es/siwebso/Bolonia/textos/AEES_EHEA/European%20Glossary%20on%20Education%5B1%5D.pdf
Dieses Glossar in deutscher Sprache „Europäisches Glossar zum Bildungswesen
Band 1 – Zweite Ausgabe - Prüfungen, Abschlüsse und Titel“ unter: http://bookshop.europa.eu/de/europaeisches-glossar-zum-bildungswesen-pbE C3212292/downloads/EC-32-12-292-DE-N/EC3212292DEN_002.pdf?FileName=EC321 2292DEN_002.pdf&SKU=EC3212292DEN_PDF&CatalogueNumber=EC-32-12-292-DE-N
Die Zentralstelle für ausländisches Bildungswesen der deutschen Kultusministerkonferenz bietet eine Datenbank zur Bewertung von ausländischen Bildungsnachweisen. Im Glossar kann man Bildungsabschlüsse und Bildungseinrichtungen aus aller Welt recherchieren mit der Übersetzung ins Deutsche sowie der Erläuterung des Begriffs. Für Zeugnisübersetzungen eine Fundgrube!
Hier der Link:
http://anabin.kmk.org/glossar.html
Eine dt-en Kurzfassung „Glossary on Education – Institutions, Exmaninations, Qualifications, Titles an other Spcialist Terms“ hat das Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder zusammengestellt, als PDF verfügbar:
http://www.kmk.org/fileadmin/doc/Dokumentation/Glossary_dt_engl.pdf
Die Europäische Union betreibt unter dem Namen „Eurypedia“ eine Sammlung zur Darstellung von Bildungssystemen in Europa. Auf der Website findet man Informationen zu 38 Bildungssystemen von 33 Ländern. Die Adresse der Website:
http://eacea.ec.europa.eu/education/eurydice/eurypedia_de.php
German-English glossary of vocational training terminology
Bei der hier präsentierten Terminologiesammlung handelt es sich um eine Auswahl von deutsch-englischen Termini, die für den Bereich der Berufsbildung besonders wichtig und spezifisch sind. Sie sollen für Fachleute und interessierte Bürgerinnen und Bürger eine Hilfe beim Verstehen von fremdsprachigen Texten und bei der Erstellung von Übersetzungen sein.
http://www.imove-germany.de/cps/rde/xchg/SID-AFA61C29-4D9B8F30/kibb/hs.xsl/29728.html
Eine Aufstellung des deutschen und bulgarischen Notensystems lässt sich hier runterladen:
http://www.soemz.uni-sofia.bg/contents_de/downloads/Notentabelle.pdf
Eine Äquivalenzliste spanischer Zeugnisnoten mit dem deutschen Notensystem findet sich hier:
http://www.g-daf-es.net/chancen/hilfsmittel/Notensystem%20Deutschland%20Spanien.pdf
Eine Auflistung der Notenumrechnung ausländischer Noten in das deutsche Notensystem auf der Grundlage der „modifizierten bayerischen Formel“ hat die „AG Anerkennung von Studien- und Prüfungsleistungen“ mit Stand vom 10.09.2014 veröffentlicht:
https://www.uni-hannover.de/fileadmin/luh/content/zentral/anerkennung/notenumrechnung.pdf
Hier wird das deutsche Schulsystem in spanischer Sprache erklärt:
El sistema educativo de la República Federal de Alemania
La siguiente información es un extracto de: Georg-Eckert-Institut für internationale
Schulbuchforschung (ed.): "Informationen zum Bildungssystem in der Bundesrepublik
Deutschland", Braunschweig 1998. El listado de direcciones ha sido actualizado y
complementado a los presentes efectos.
http://container.zkm.de/lfh/pdf/SSCHOOL1.PDF
und
El sistema educativo alemán, Barbara Schulte, Humboldt-Universität Berlin
http://w2.ucab.edu.ve/tl_files/escueladeeducacion/edumun/Sistema_Educativo_Alemania.pdf
Mehr Englisch im Französischen
Artikel vom 16.04.2015
Das Französische ist bisher Anglizismen mit französischen Entsprechungen begegnet. Diese Richtung ist seit 1994 sogar durch das Gesetz „Toubon“ gefestigt, das vorschreibt, für englische Begriffe französische Wörter zu finden und u.a. Werbesprüche ins Französische zu übersetzen.
Nun möchte die Kultusministerin Pellerin mit dieser Tradition brechen und den „Kampf gegen englische Wörter“ aufgeben, denn sie ist der Ansicht, dass Fremdwörter eine Bereicherung sind. Außerdem konnte auch das Gesetz nicht verhindern, dass sich bestimmte Anglizismen gegen französische Pendants durchsetzen konnten. Auch wenn die „E-Mail“ im Französischen „courriel“ heißt, konnte sich „vacancelle“ nicht gegen „week-end“ etablieren. Das Ankämpfen gegen das Franglais war oft zwanghaft und wurde als unnatürlich empfunden.
http://www.welt.de/kultur/article138497201/Frankreich-gibt-Kampf-gegen-englische-Woerter-auf.html
Buchtipps
Artikel vom 01.04.2015
Das Buch „Besservisser beim Kaffeeklatsching. Deutsche Wörter im Ausland“ von Sven Siedenberg erläutert „ausgewanderte“ deutsche Wörter. In amüsanter Weise beschreibt der Autor wie Germanismen Eingang in verschiedenen Sprachen gefunden haben, gleichzeitig wird damit verdeutlicht, wie die deutsche Kultur im Ausland wahrgenommen wird.
Das zweite Buch behandelt das Thema des Rufes von Dolmetschern. Sind Sie „Sprachgenies“ oder doch nur bessere „Fremdsprachenkorrespondenten“? Dieser Frage geht Dorothea Beck in „Image und Status von Dolmetschern“ nach und analysiert aus unterschiedlichen Betrachtungsweisen die Wahrnehmung von Dolmetschern in der Öffentlichkeit.
Unser letzter Tipp heißt „Ausländisch für Notfälle“. Bei der Planung einer Auslandsreise denkt man an viele Sachen, wie Impfungen, Reisepass oder Hotel und vergisst dabei sich auf landesspezifische Gewohnheiten vorzubereiten. Wenn man dann ins Fettnäpfchen tritt, kann es den Herausgebern nach sehr gefährlich werden. Das Buch soll Ihnen dabei helfen, heile und ohne Konsequenzen aus Ihrem Urlaubsland wieder nach Hause zu kommen.
Alltägliche Sprachphänomene
Artikel vom 16.03.2015
Die Literaturwissenschaftlerin Rita Mielke hat in Zusammenarbeit mit Duden ein Buch herausgebracht, das sich 100 alltäglichen Sprachphänomenen widmet. Die Autorin selbst sagt, das Buch sei etwas „für Menschen, die mehr über Ursprünge und Hintergründe der deutschen Sprache erfahren und mit ihrem Wissen vielleicht ein bisschen Schlaumeiern wollen.“ Dabei reichen die Sprachphänomene von Redewendungen, über Grammatik bis hin zu Satzzeichen.
http://www.duden.de/shop/duden-allgemeinbildung-der-phaenomenale-sprachfragenbeantworter-90546
Ruhrpott-Roadmovie
Artikel vom 02.03.2015
Das Ergebnis des Projektes „Kettenroman Grenzgänger“ ist ein Buch von Jugendlichen aus dem Ruhrgebiet, dass seit Mai 2014 im Handel erhältlich ist.
Die Handlungen des Romans spielen in verschiedenen Ruhrgebietsstädten und werden von den ansässigen Jugendlichen erzählt. Start machte Witten mit insgesamt 13 Schülern, die über interessante Orte ihrer Heimatstadt schrieben. 53 weitere Jugendliche aus Gelsenkirchen, Bochum, Castrop-Rauxel, Dortmund und Unna sind an vergessene und verbotene Orte ihrer Städte gereist und haben dazu ihre Geschichten auf Papier verewigt.
Auf das Werk „Grenzgänger. Ein Ruhrpott-Roadmovie“ sind die jungen Schriftsteller sehr stolz, denn die Herausgabe eines Romans von Jugendlichen ist keine einfache Angelegenheit.
http://www.zollverein.de/aktuelles/eine-geschichte-auf-reisen
I-WEAR
Artikel vom 16.02.2015
Der Verein Deutsche Sprache e.V. hat dazu aufgerufen, Vorschläge für ein entsprechendes und treffendes deutsches Wort für den Anglizismus i-wear zu machen. Diese können Sie an die Mail-Adresse deutscheswort@vds-ev.de senden.
Die Arbeitsgruppe „Anglizismen-Index“ arbeitet fleißig an der regelmäßigen Aktualisierung ihres Indexes, den man kostenlos auf der Seite abrufen kann. Zum heutigen Zeitpunkt findet man rund 7.500 deutsche Entsprechungen für geläufige Anglizismen, die wir in unserer Alltagssprache gebrauchen - von shoppen, über Download zu mail. Sinn und Zweck dieser Liste ist die Anregung, mit deutschen Alternativ-Begriffen und Synonymen der Flut an Anglizismen gegenüberzutreten.
www.vds-ev.de/index
Abschaffung der Zulassungsordnung in Dänemark
Artikel vom 01.02.2015
In Dänemark soll die staatliche Zulassung von Übersetzern und Dolmetschern abgeschafft werden. Die Gründe hierfür sind der deutschen Presse noch unklar. Betroffene dänische Berufsgruppen gingen gegen diesen Plan auf die Barrikaden und haben am 14.1.2015 in der Hauptstadt Kopenhagen beim Parlament demonstriert.
Initiatoren waren die Vorsitzenden der drei Übersetzer- und Dolmetscherverbände Translatørforeningen, Forbundet Kommunikation og Sprog und Danske Translatører. Die Mitglieder bitten um Unterstützung auf Ihrer Seite in Form von Briefen und Kundgebungen an das dänische Parlament.
http://translatorforeningen.dk/nyheder/visning/article/se-demonstrationen/?tx_felogin_pi1[forgot]=1
Wörter des Jahres
Artikel vom 16.01.2015
Sie kennen das Jugendwort des Jahres, nun lernen Sie auch die „Wörter des Jahres“ kennen. Die Gesellschaft für deutsche Sprache wählte aus Tausenden von Belegen die zehn prägendsten Wörter und Wendungen des Jahres 2014. Auf Platz 1 landete „Lichtgrenze“. Noch nicht benutzt oder nur sehr selten gehört? Ja, das kann sein, denn die Wörter des Jahres werden nicht nach Häufigkeit ausgesucht, sondern in Bezug auf ihre Wirkung. Die „Lichtgrenze“ ist eine Lichtinstallation zu den Feierlichkeiten zu „25 Jahre Mauerfall“ in Berlin. Mit diesem Begriff werden die großen Emotionen hinter den politischen, wirtschaftlichen und sozialen Bewegungen wiedergegeben.
Auf den nachfolgenden Plätzen finden wir folgende Wörter des Jahres: schwarze Null, Götzseidank, Russlandversteher, bahnsinnig, Willkommenskultur, Social Freezing, Terror-Tourismus, Freistoßspray, Generation Kopf unten. Können Sie jedes Wort definieren?
http://gfds.de/aktionen/wort-des-jahres/
Erfolgs-Tipps für Ein-Personen-Unternehmen
Artikel vom 02.01.2015
In der Übersetzerbranche werden sich wohl viele als Ein-Personen-Unternehmen definieren und tragen somit sowohl die Chancen als auch die Risiken der Unternehmung ganz allein. Für alle, die im nächsten Jahr den Weg als Einzelkämpfer suchen, oder die es bereits sind, haben die Wirtschaftskammern Österreichs eine kostenlose Info-Broschüre herausgebracht, die Ihnen die notwendigen Tipps für ein erfolgreiches Einzelunternehmen übersichtlich darstellt. Dabei geht es um die soziale Absicherung, die Einnahmen-Ausgaben-Rechnung für das Finanzamt, als auch Kfz- und Reisekosten, sowie wichtige Steuertipps. Wer bereits über eine Expansion des EPU nachdenkt, findet in der Broschüre Tipps zu Mitarbeiteranstellungen, Lohnkosten und Kündigung. Schauen Sie doch rein!
http://www.uebersetzerportal.de/bilder2/erfolgs-tipps_fuer_ein-personen-unternehmen_wkoe_2014.pdf
Artikel vom 17.12.2014
Für das Jahr 2014 hat die Phrase „Läuft bei dir“ das Rennen als Jugendwort des Jahres gemacht. Läuft´s auch bei Ihnen? Haben Sie es drauf? Oder verwenden Sie doch lieber die Alternativen wie „cool“ oder „krass“?
Zu den Top-Five der Jugendwörter in diesem Jahr gehören noch Hayvan, Senfautomat, Gönn dir! und das Selfie.
Für das nächste Jahr können bereits jetzt schon Vorschläge an Langenscheidt abgegeben werden. Weitere Informationen dazu unter
Deutsches und spanisches Recht
www.uni-bayreuth.de
Die Online-Plattform deutsch.info bietet Deutschkurse in unterschiedlichen Sprachen an. Wer Deutsch als Fremdsprache erlernen möchte, hat mit dieser Webseite einen vielseitigen Lernhelfer – Lektionen und Übungen, wichtige Regeln der Grammatik, eine Mediathek, Praktische Infos sowie ein Forum für Diskussionen und Meinungen. Das Angebot ist kostenlos und bedarf lediglich einer Registrierung.
www.deutsch.info
Konferenzdolmetschen in Saarbrücken
Der MA-Studiengang „Konferenzdolmetschen“ nimmt ab dem kommenden Semester keine weiteren Studenten mehr auf und läuft bis zum Wintersemester 2017/18 aus. Bereits eingeschriebenen Studenten werden sämtliche Seminare, Kurse sowie Prüfungen bis zum Abschluss angeboten. Ein Grund für das Auslaufen des Studiengangs wird auf der Webseite allerdings nicht angegeben.
http://fr46.uni-saarland.de/index.php?id=3421
Straelener Übersetzerpreis
Artikel vom 17.07.2014
http://www.euk-straelen.de/deutsch/straelener-uebersetzerpreis/marianne-gareismichael-kegler-straelener-uebersetzerpreis-der-kunststiftung-nrw-2014/
Das fünfsprachige Online-Wörterbuch zur Weltmeisterschaft im Fußball wird in den Sprachen Deutsch, Englisch, Spanisch, Französisch und Italienisch angeboten. Sie geben ein Suchwort in einer der fünf Sprachen ein und erhalten die 4 Äquivalente aus vorgegebenen Begriffen. Eine für dieses Jahr so wichtige Sprache fehlt jedoch – das Portugiesische!
https://mycls.cls.ch/football/appl.do?language=de
Mehrsprachiges Märchenbuch
Studierende und Dozenten in Germersheim haben über fünf Semester hinweg ein mehrsprachiges Märchenbuch herausgebracht. 13 Märchen werden in „Von Aschenputtel bis Wassermelonenfeld“ im Original des Ursprungslandes und ihre Übersetzungen herausgebracht. Gedruckt wird das Werk in etwa 455 Exemplaren, zum Verkauf wird es jedoch aufgrund von Rechten an einigen Märchen nicht gestellt.
http://www.06magazin.de/2014/03/06/von-aschenputtel-bis-wassermelonenfeld-die-m%C3%A4rchenwelt-in-germersheim/
Nun wurden die Anglizismen auch einem Briten zu viel. Der in Berlin lebende Adam Fletcher hat eine Aktion ins Leben gerufen, die allerhand deutsche Entsprechungen für die im Alltag gebräuchlichen englischen Begriffe vorschlägt. Auf spielerische Art und Weise sollen Benutzer „Adoptiveltern“ für die deutschen Entsprechungen werden und diese aktiv in ihren Wortschatz einbauen.
Versuchen Sie doch einmal, folgende Wörter nicht mehr zu benutzen: googeln, Recycling, Popcorn, Piercing, Ticket, Training, sexy, Shampoo, Show, Tattoo, uvm.
www.deutschretten.com
Bis zum 28. August können Vorschläge für die Auszeichnung als „Sprachpanscher des Jahres“ eingesendet werden. Gewählt wird er von den Mitgliedern des Vereins Deutsche Sprache – und das bereits zum 17. Mal. Ganz oben steht bisher in diesem Jahr Wolfgang Joop, der bei der Sendung „Germany´s next Topmodel“ allzu oft englische Begriffe und Sätze verwendet hat. Auch die Bundesverteidigungsministerin steht ganz vorne, weil sie bei der Münchener Sicherheitskonferenz im Januar in englischer Sprache referierte und damit zeigte, dass das Deutsche im internationalen Feld entbehrlich sei.
Einfluss von Übersetzungen auf das Leben
Die Autorin Nataly Kelly hat ein interessantes Buch herausgebracht „Found in Translation – How Language Shapes Our Lives and Transforms the World“ und dazu einen Vortrag in englischer Sprache gegeben, den Sie sich hier anschauen können.
Buchtipps
Übersetzer haben es nicht einfach auf dem Markt. Für einen erfolgreichen Start gibt es hier ein paar Helfer:
Miriam Neidhardt (2012) „Überleben als Übersetzer – Das Handbuch für freiberufliche Übersetzerinnen“
Birgit Golms (2011) „Marketing für Dolmetscher und Übersetzer – Wie Sie sich als Freiberufler optimal vermarkten und Kunden gewinnen“
BDÜ (2009) „Erfolgreich selbstständig als Dolmetscher und Übersetzer: Ein Leitfaden für Existenzgründer“
ADÜ Nord (2006) – Grünes Licht – Ein Ratgeber zur Existenzgründung für Übersetzer und Dolmetscher“
Tablets beim Konferenzdolmetschen
Alexander Drechsel, Konferenzdolmetscher bei der Europäischen Kommission zeigt in einem interessanten Video auf youtube die Einsatzmöglichkeiten von Tablet-PCs in der Dolmetsch-Kabine.
Er ist Deutscher und seine Arbeitssprachen sind Englisch, Französisch und Rumänisch. Er ist ein überzeugter Fan von Tablets. Abgesehen von der Größe und des Gewichts faszinieren ihn einige spezielle Apps, die mit Vokabular-Management etc. zu tun haben. Im Video erklärt er die Vorteile und veranschaulicht seine Vorgehensweise bei der täglichen Dolmetsch-Arbeit:
http://www.youtube.com/watch?v=qk3RNDGpe0Y
Die Seite www.burble.de übersetzt Internetseiten in bestimmte Dialekte. Bisher existiert eine erste Version, die sich noch entwickeln wird. Bisher wurden vier Dialekte berücksichtigt – das Schwäbische, Fränkische, Sächsische und Berlinerische – es sollen aber noch mehr folgen. So z.B. „Ruhrpott“. Für die Realisierung einer Integrierung weiterer Dialekte bitten die Betreiber des Projektes um Mithilfe. Alle Sprachwissenschaftler, die sich mit den Regeln von Dialekten gut auskennen, sind angesprochen.
Langenscheidt Dialekt-Lilliputs
Die Mini-Wörterbucher von Langenscheidt in den verschiedensten Sprachen sind vor allem für unterwegs sehr beliebt. Aber auch die Dialekt-Lilliputs erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Zwischen 4000 und 5000 Stichwörter und Redewendungen weisen die Kleinen auf und geben darüber hinaus kulturelle und landeskundliche Informationen.
Die Lilliputs gibt es in folgenden Dialekten: Badisch, Bairisch, Berlinerische, Fränkisch, Hessisch, Kölsch, Plattdeutsch, Ruhrpott-Deutsch, Sächsisch, Schwäbisch, Schweizerdeutsch und Wienerisch.
http://www.langenscheidt.de/Langenscheidt-Dialekt-Lilliputs
Sowohl „CL-Gruppenphase“ als auch den Spieler Mats Hummels schien der Dolmetscher nicht zu kennen und hat auch die Spiele, zu denen Fragen gestellt wurden, nicht gesehen. Jürgen Klopp schien von Anfang an etwas genervt von der Unkenntnis des Dolmetschers sowie von den ständigen Unterbrechungen. Der BVB-Trainer merkte zwischendurch an, er hoffe, seine Ausführungen würden gut ins Russische rübergebracht werden. Auch die Übersetzungen ins Deutsche schienen nicht ganz glatt zu verlaufen, denn als der Dolmetscher von einer aktuellen „Epidemie“ bzw. einem „Trauma“ der Dortmunder Mannschaft sprach, gab Klopp an, diese Frage noch gerade so verstanden zu haben.
An diesem recht amüsanten Beispiel lässt sich ganz deutlich erkennen, wie wichtig es ist, dass ein Dolmetscher nicht nur die Sprache einwandfrei beherrscht, sondern auch die kulturellen – in diesem Falle die sportlichen – Besonderheiten eines Landes kennt. Als Klopp anfügte, dass es in der deutschen Bundesliga ab Platz 2 erst spannend wird, übersetzte der Dolmetscher, dass der 2. Platz ebenfalls gut und spannend ist. Eine spontane Eigeninterpretation, welche die Aussage von Klopp nicht richtig wiedergibt.
Die Pressekonferenz können Sie sich auf youtube gerne nochmal anschauen:
http://www.youtube.com/watch?v=2s_koPct3B8
Die Zulassung des Englischen als Sprache vor Gericht wäre für die deutsche Wirtschaft vorteilhaft, weil somit internationale Rechtsstreitigkeiten in deutschen Gerichten Einzug finden würden. Inwiefern sich die Angelegenheit jedoch praktisch durchführen lässt, ob zum Beispiel die Richter in den verschiedenen Instanzen der englischen Sprache auf diesem Niveau mächtig sind, bleibt offen. Lesen Sie mehr dazu unter:
http://www.haufe.de/recht/englisch-als-gerichtssprache-vor-deutschen-gerichten_226_156522.html
Europäische Kooperationsprojekte
Der Cultural Contact Point Germany hat im Auftrag der Europäischen Kommission die erste Bewerbungsrunde für das Projekt „KREATIVES EUROPA“ eröffnet. Im Zusammenhang damit sollen Projekte, die europaweite Kooperationen im Bereich Kultur unterstützen, finanziell bezuschusst werden. Sinn hinter diesen Fördermaßnahmen ist, die kulturellen und kreativen Handlungsmöglichkeiten in Europa zu erweitern und grenzüberschreitende Arbeit zu unterstützen.
http://www.ccp-deutschland.de/meldungen.html?&tx_ttnews[tt_news]=196&tx_ttnews[backPid]=146&cHash=ea68a412ad932344ab06a6cab7316c8d
Oft helfen Familienmitglieder aus und dolmetschen für Ihre Eltern oder Angehörigen. Allerdings sind sie in der Regel keine Fachkräfte und können eventuell falsch übersetzen. Mögliche Abhilfe kann fremdsprachiges Personal im Krankenhaus oder in der Praxis sein, doch kann dieses vielmehr als Zufallshelfer angesehen werden.
Es gibt unterschiedliche Ansätze zur Überwindung von Ungleichheiten und Missverständnissen im Gesundheitsbereich. Ein Projekt ist das „Videodolmetschen im Gesundheitswesen“ in Österreich. Dabei sind speziell geschulte Dolmetscher zu bestimmten Uhrzeiten für Patienten und Ärzte per Videokonferenz erreichbar. Zunächst läuft das Projekt für die Sprachen Türkisch und BKS (Bosnisch/Kroatisch/Serbisch) sowie für die Gebärdensprache. Das 1,5-jährige Projekt stellt geschulte Dolmetscher per Videokonferenz zur Verfügung. Bis Ende März 2014 können sich Praxen registrieren und diesen Service kostenlos in Anspruch nehmen.
Weitere Informationen dazu unter http://www.uebersetzerportal.de/bilder2/videodolmetschen_im_gesundheitswesen_wien_2013.pdf und auf der Projekthomepage: www.videodolmetschen.at .
Gegründet wurde FUEV 1949 in Paris und ist die Nachfolgeorganisation des bis 1938 bestehenden Europäischen Nationalitätenkongresses. Die Organisation tritt als „Anwalt und zivilgesellschaftlicher Vertreter“ auf kümmert sich in Zusammenarbeit mit der Europäischen Union, dem Europarat, der OSZE und den Vereinten Nationen um die unterschiedlichsten Anliegen der über 300 europäischen Minderheiten. Als nationale Minderheit gelten Gruppen, die durch Grenzziehungen und andere historische Ereignisse entstanden sind oder auf dem Territorium eines anderen Staates leben, weil sie nie selbst einen eigenen gegründet haben.
Als Highlight findet jedes Jahr das größte Treffen der autochthonen Minderheiten in Europa statt. Weiterer Höhepunkt ist die EUROPEADA, ein Fußballturnier zwischen den europäischen Minderheiten und darüber hinaus auch die Gründung des Netzwerks für Mehrsprachigkeit und sprachliche Vielfalt in Europa.
In Europa werden 90 Sprachen gesprochen, 37 davon sind Nationalsprachen und die restlichen 53 haben keinen offiziellen Status und werden als „staatenlos“ charakterisiert. Viele der Regional- und Minderheitensprachen liegen über der kritischen Grenze von 300.000 Sprechern, wie z.B. das Baskische, Walisische, Westfriesische, Bretonische. Katalanisch ist mit etwa 6 Millionen Sprechern wohl die größte der Minderheitensprachen. Ladinisch, Rätoromanisch, Ober- und Niedersorbisch, Nordfriesisch und Kaschubisch dagegen liegen unter der Grenze und sind vom Aussterben bedroht.
FUEN unterstützt auch die Europäische Charta der Regional- und Minderheitensprachen und hat darüber hinaus selbst eine „Charta der autochthonen, nationalen Minderheiten in Europa “ 2006 herausgebracht.
Das Sekretariat der FUEN befindet sich in Flensburg. Für weitere Informationen schauen Sie auf der Webseite www.fuen.org nach oder richten sich an das Sekretariat: jan.diedrichsen@fuen.org .
Damals wurde die Datenbank von der Terminologin und Übersetzerin Eichert-Schäfer aufgestellt und für die Öffentlichkeit über das Internet zugänglich gemacht. Die umfangreichen 60.000 Einträge in Deutsch, Englisch und Französisch wurden nun durch Terminologielisten auf der Webseite ersetzt. Dabei werden Parlamentsbegriffe in verschiedenen Sprachkombinationen als PDF-Datei angeboten. Neu hinzugekommen ist die Kombination Deutsch-Spanisch.
http://www.bundestag.de/service/tms.html
Duden hat „Sprichwörter & Redewendungen aus aller Welt“ herausgebracht und beschäftigt sich mit übereinstimmenden und unterscheidenden Phrasen aus aller Welt und bietet somit einen lockeren und unterhaltenden Einblick in Kulturen und Mentalitäten aus aller Welt.
Neuer Bundestag
Im neuen Bundestag sind Vertreter verschiedenster Berufsgruppen präsent. Dabei häufen sich bestimmte Bereiche, andere wiederrum sind unterpräsentiert. So auch die Gruppe der Übersetzer und Dolmetscher. Lediglich eine Dolmetscherin ist aktuell Abgeordnete im Bundestag: Doris Wagner von den Grünen.
http://www.gruene-bundestag.de/fraktion/abgeordnete_ID_4389869/abgeordnete/wagner-10.html
Geseënde Kersfees | Priecīgus Ziemassvētkus |
Gëzuar Krishtlindjet | Linksmų Kalėdų |
Շնորհավոր Սուրբ Ծնունդ | Schéi Chrëschtdeeg |
Eguberri on | Среќен Божиќ |
Sretan Božić | Prettige kerstdagen |
Nedeleg laouen | God Jul |
Честита Коледа | Wesołych Świąt |
Glædelig jul | Feliz Natal |
Merry Christmas | Crăciun fericit |
Gajan Kristnaskon | C Рождеством Христовым |
Rõõmsaid jõule | God Jul |
Hyvää joulua | Срећан Божић |
Joyeux Noël | Sretan Božić |
Καλά Χριστούγεννα | Veselé Vianoce |
Barka da Kirismati kuma Barka da Sabuwar Shekara |
Vesel Božič |
חג המולד שמח | Feliz Navidad |
Gleðileg jól | Veselé Vánoce |
Buon Natale | Mutlu Noeller |
Bon Nadal | З Рiздвом Христовым |
Sretan Božić | Kellemes karácsonyi ünnepeket |
Laetum Festum Nativitatis | Са святам Божага Нараджэння |
Die Fachzeitschrift tekom (Technische Kommunikation) thematisiert in der Ausgabe 6/2013 u.a. folgende Themen: Wie erreicht man hohe Textverständlichkeit und wie vermeidet man Stolperfallen bei Sachtexten. Außerdem geht es um Apps und ihre Lokalisierung. Meistens sind die Mini-Anwendung schnell entwickelt, doch die Übersetzung der Software in verschiedene Sprachen kostet mehr Aufwand. Was sollte der Hersteller dabei beachten.
http://www.tekom.de/publikationen/technische-kommunikation.html
Hieronymus-Preis
Am 31.10.13 wurde die DVB Bank SE mit dem Hieronymus-Preis des BDÜ für ihr beispielhaftes Handeln in der mehrsprachigen Kommunikation ausgezeichnet.
http://www.dvbbank.com/de/press/press_releases/archive/repository/2013/01_11_2013.html
Die beiden Wirtschaftswissenschaftler Shlomo Weber aus Dallas und Victor Ginsburgh aus Brüssel haben das Buch „How Many Languages Do We Need?“ herausgebracht. Eine Kritik in englischer Sprache hierzu gibt es unter http://usuaris.tinet.cat/apym/on-line/reviews/2011_Ginsburgh_Weber.pdf .
Die europäische Kommissarin für Mehrsprachigkeit, Androulla Vassiliou, lehnt eine drastische Reduzierung entschieden ab, denn die „Vielfalt ist Teil unseres kulturellen Erbes – weswegen wir interessanter sind als die USA, wo nur zwei oder drei Sprachen gesprochen werden“.
Übersetzungsdienste der EU:
Generaldirektion Übersetzung
Generaldirektion Dolmetschen
Übersetzungsdienst des Europäischen Parlaments
Übersetzungszentrum für die Einrichtungen der Europäischen Union
Kulturpreis Deutsche Sprache
Der Preis ging in diesem Jahr an Ulrich Tukur, Schauspieler, Schriftsteller und Musiker, der Förderverein Buchdorf-Mühlbeck-Friedersdorf e.V. sowie an das Europäische Übersetzer-Kollegium NRW in Straelen. Die Preisverleihung fand am 19. Oktober in Kassel statt:
http://www.kassel.de/aktuelles/meldungen/12297/
Kroatien und EU
In einer Mitteilung der Deutschen Wirtschafts-Nachrichten heißt es, dass Kroatien bereits wenige Monate nach seinem Beitritt in die EU in eine tiefe Wirtschaftskrise fällt. Die Exporte sind wohl aufgrund eines größeren internationalen Wettbewerbs um 20% eingebrochen und die Kreditwürdigkeit wurde bereits herabgestuft. Viele kritisieren den Verlust der Unabhängigkeit im Zuge der Überwachung des Staates durch die EU.
Lesen Sie dazu mehr unter http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2013/10/16/eu-beitritt-stuerzt-kroatien-nach-drei-monaten-in-wirtschafts-krise/# .
Jedes Jahr wird vom Verein Deutsche Sprache der „Sprachpanscher des Jahres“ an ein Unternehmen, eine Person oder eine Institution verliehen, die sich durch „Fehlleistungen im Umgang mit der deutschen Sprache“ im negativen Sinne ausgezeichnet haben. Ausgerechnet das Standardwörterbuch der deutschen Sprache wurde in diesem Jahr mit diesem Negativpreis ausgezeichnet. Die Mitglieder des VDS kritisieren den Duden aufgrund der großen Anzahl an „lächerlichen Angeber-Anglizismen“. Dabei seien laut Duden-Chefredakteur Scholze-Stubenrecht lediglich 3,5% aller Wörter im Duden Anglizismen und etwa jedes 4. Wort hätte fremdsprachliche Wurzeln und das Lateinische sowie Griechische würden dabei größere prozentuelle Anteile im Duden einnehmen.
Das Standardwerk, das für viele ein Synonym für Wörterbuch geworden ist, existiert seit 1880 und wurde bereits zum 26. Mal neu aufgelegt. Nicht oft spiegeln die Auflagen auch die politischen Verhältnisse wieder, wenn Wörter wie „Arabellion“, „Schuldenbremse“ oder „Energiewende“ neu aufgenommen werden.
Viele Wörter aus der Digitaltechnik sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken, in den meisten Fällen sind es englische Wörter bzw. Anglizismen.
Es folgt eine Auswahl der 5000 neu aufgenommenen Wörter in der 26. Auflage des Duden: Social Media, Digital Native, Gaming, Fingergeste, QR-Code, Micropayment, E-Book-Reader, Netzsperre, Onlinerecherche, Flashmob, Compi, Wutbürger, Shitstorm, lol, Low-Fat-Diät, Kaltreserve, Eurobond, Schuldenschnitt, Finanztransaktionssteuer, Zockerpapier, ESM, Vorständin, Rabaukin, Spacko, Vollpfosten, Klaukind, Alkoholschloss, abzippen, gentrifizieren, hartzen, ranken, wellnessen, Leserreporter/in, Schüttelbrot, E-Zigarette, Crossdressing, bespaßen, Kontaktdaten.
Sind Sie auf dem neuesten Stand?
Kurzmeldungen
Auch in diesem Jahr findet vom 15.-17. November in Berlin die „führende Sprachenmesse und Plattform für den deutschsprachigen Markt“. Allerhand Informationen erhalten Sie zu Sprachreisen, Sprachkursen, Sprach-Apps und Nachrichten mit Tipps zum Thema Fremdsprachen, Kultur und Interkulturelle Kommunikation. Es gibt die Möglichkeit, sich über verschiedene branchenspezifische Berufsfelder, wie z.B. Gerichtsdolmetscher, zu informieren und unterschiedliche Sprachzertifikate kennenzulernen.
Der Verein Deutsche Sprache e.V. hat den Parteien Fragen zum Thema deutsche Sprache gestellt und allein die CDU würde sich für die Aufnahme des Satzes „Die Sprache der Bundesrepublik ist Deutsch, unbeschadet der den sprachlichen Minderheiten eingeräumten Rechte“ in Artikel 22 des Grundgesetzes einsetzen. Bisher werden dort nur in 2 Absätzen die Hauptstadt und die deutsche Flagge erwähnt.
Eine neue Trados-Version soll noch dieses Jahr die Vorgängerversion von 2009 ersetzen – so heißt es in einer SDL-Mitteilung. Die Version soll bis Studio 2009 abwärtskompatibel sein und Verbesserungen in der Benutzerfreundlichkeit, beim Übersetzen sowie beim Projektmanagement haben.
Mehr Informationen dazu auf www.sdl.com.
Die Konferenzdolmetscherin Lourdes de Rioja ist bei der Generaldirektion Dolmetschen der EU-Kommission beschäftigt und gibt auf ihrer Webseite unter www.lourdesderioja.com spannende Einblicke in das Leben eines Konferenzdolmetschers.
Sprache ist jedoch mehr als ein Kommunikationsmittel, sie ist Träger der kulturellen Identität und des kulturellen Gedächtnisses.
Die Forscher am Max-Planck-Insitut für Psycholingustik mit Sitz im holländischen Nijmegen (Nimwegen) haben sich die Bewahrung der Sprachen als wichtigem Kulturmerkmal zur Aufgabe gemacht.
In zahlreichen Projekten verfolgt das Institut Forschungen zu psychologischen, sozialen und biologischen Grundlagen von Sprache.
Das sicherlich ambitionierteste Projekt ist das „Spracharchiv“ (The Language Archive - TLA), dessen Ziel es ist „digitale Sprachdaten zu archivieren und zu bewahren, sie für Wissenschaftler und andere Interessierte zugänglich zu machen und neue Technologien zur Unterstützung der Sprachforschung zu entwickeln."
Das heißt nicht mehr und nicht weniger als das Sammeln möglichst vieler Sprachen der Welt durch Zusammenarbeit mit und Unterstützung von Projekten zahlreicher Forscher und Forschungsstellen weltweit.
Das Spracharchiv besteht nicht nur aus einem großen Archiv digitaler Sprachdaten, darunter Feldforschungs- und Sprachdokumentationsdaten von ca. 200 Sprachen sowie andere Datentypen (z.B. Spracherwerbsdaten, Daten psycholinguistischer Experimente, Korpora von gesprochener und Gebärdensprache etc.), zu dem täglich neue Daten durch neue Projekte oder die Digitalisierung bestehender Aufnahmen etc. hinzukommen, die Abteilung, die derzeit aus 28 Technologen, Linguisten und weiteren Mitarbeitern besteht, entwickelt auch relevante Tools und Technologien zur Erstellung, Verwaltung, Archivierung, Verknüpfung und Nutzung solcher Daten („Language Archiving Technology“).
Informativ dazu: http://www.weihnachtsmarkt.net/Weihnachtsbraeuche/Weltweit.html
Anschrift: Julianehaab, Grönland oder postalisch exakt: Santa Claus Nordpolen, Julemandens Postkontor, DK-3900 Nuuk.
Nur die Weihnachtsbäume, die muss man – mag man keinen aus Plastik – extra aus Dänemark bestellen, denn um den Weihnachtsbaum tanzen am Heiligen Abend ist Pflicht.
Erst im 18.Jahrhundert kam das christliche Weihnachtsfest infolge der Missionierung nach Grönland. Es ist aber kein Zufall, dass es zeitlich fast deckungsgleich mit dem altgermanischen Julfest zur Wintersonnenwende fällt.
* auch offiziell bestätigt vom dänischen Außenministerium: http://www.ambberlin.um.dk/de/menu/%C3%9Cber+D%C3%A4nemark/Ferien+und+Feiertage/D%C3%A4nische+Festtagstraditionen/Der+Weihnachtsmann+wohnt+auf+Gr%C3%B6nland/
Artikel vom 20.12.2012
Teil 3: China? China!
Was hat China – mit einem verschwindend geringen christlichen Bevölkerungsanteil - mit Weihnachten zu tun? Seit den 90er Jahren werden auch in China, zumindest bei der städtischen Bevölkerung, Weihnachtsbräuche aus dem Westen übernommen. Es ist eine neue Kultur der Jugend und des jungen Mittelstandes. „Geschenkfest“ in China ist das Frühlingsfest, an dem Kinder und Jugendliche von ihren Verwandten beschenkt werden. So überreichen sich die jungen Leute in China zu Weihnachten meist nur Kartengrüße und nutzen die Weihnachtszeit, um Freunde zum ausgiebigen Essen, oft im Restaurant, zu treffen.
http://www.forumchina.de/weihnachten-china
Artikel der FAZ zu „Weihnachten in China vom 16.11.2011: http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/weihnachten-in-china-regierung-gibt-dem-konsumismus-ihren-segen-11086349.html
Weihnachtsgeschenke für Kurzentschlossene
Robert Tonks: "Denglisch in Pool Position, English makes German Werbung
funny! 2", edition winderwork, ISBN 978-3-86468-325-1, 11.90 €
Der zweite Band des "dienstältesten Walisers zwischen Rhein und Ruhr"
präsentiert wieder das "knapp daneben ist auch vorbei" der denglischen
Werbetexte auf höchst amüsante Art und Weise, ein kleines Bändchen zum
Verschenken und Weitergeben.
Es sei Herrn Tonks verziehen, dass er - laut seiner Website www.robert-tonks.de - Fan des Liverpool FC ist, wir empfehlen ihm den BVB, unseren Heimatverein.
Apropos:
Gegenüber unserer neuen Wirkungsstätte an der Kuckelke 6 in der
Dortmunder Innenstadt liegt ein BVB-Fanshop. Hier oder im Internet
Fan-Shop unter https://shop.bvb.de/
finden Letzte-Minute-Weihnachtseinkäufer (um keinen denglischen
Begriff zu verwenden, lieber Herr Tonks) nicht immer preiswerte, aber
nachweislich schwatt-gelbe (für Nicht-Dortmunder: schwarz-gelbe, d.h. in
den Farben des BVB) Geschenke und Geschenkchen.
Etwas schwerere Kost, aber doch passend zu dunklen Winterabenden das
Buch "Hoffnungslauf" von Aysun Ertan, Verlag Backbone Media, ISBN
978-3000347078, 12.90 €. Die Journalistin, die viele Jahre für die
türkische Tageszeitung Hürriyet in Deutschland tätig war, hat nach drei
türkischsprachigen Gedichtbänden erstmals einen Roman in deutscher
Sprache verfasst.
Weihnachtsbräuche weltweit
Artikel vom 12.12.2012
Informativ dazu: http://www.weihnachtsmarkt.net/Weihnachtsbraeuche/Weltweit.html
Teil 2: Australien
In Australien fällt naturgemäß das Weihnachtsfest in den Hochsommer. Die
„Aussies“ haben sich ein sommerliches Weihnachtsprogramm eingerichtet.
Zuhause wird ein künstlicher Weihnachtsbaum aufgestellt, unter den man
nach und nach die Geschenke legt, die dort auf den Weihnachtstag warten.
Am 25. Dezember ist es dann so weit, die Kinder erhalten ihre
Geschenke, anschließend trifft man sich mit der Familie oder mit
Freunden und feiert den ganzen Tag zuhause im Garten oder am Pool oder
auch am Strand.
In Sydney findet eine große Weihnachtsparade statt sowie die berühmten
„Carols by Candlelight“, stimmungsvolle Weihnachtslieder im Freien
vorgetragen von bekannten Sängern, Chören und Orchestern.
http://www.australien-info.de/weihnachten.html
http://www.weihnachtsstadt.de/brauchtum/laender/Australien.htm
Weihnachtsbräuche weltweit
Artikel vom 28.11.2012
Informativ dazu: http://www.weihnachtsmarkt.net/Weihnachtsbraeuche/Weltweit.html
Teil 1: Philippinen
Weihnachten auf den Philippinen – Maligayang Pasko! („Fröhliche Weihnachten“in der Sprache Tagalog)
Auf den Philippinen mit einem Anteil von ca. 80 Prozent Katholiken wird
„Pasko“ (Tagalog für Weihnachten) ausgiebig gefeiert, es ist eine Zeit
der Freude und Ausgelassenheit.
Mit dem ersten Hahnenschrei des 16. Dezember beginnt auf den Philippinen
die neuntägige eigentliche Weihnachtszeit, mit dem Geläut der
katholischen Kirchen wird zur „Misa de Gallo“ (der Hahnenmesse) gerufen.
Diese Messe hat eine 200 Jahre alte Tradition, von den Tagalog wird
sie „Simbang Gabi“ genannt. Neun Tage mit täglichen Messen bereiten auf
den Tag der Geburt Jesu vor. Höhepunkt ist die Mitternachtsmesse in der
„Noche Buena“, nach der sich dann die ganze Familie zum Weihnachtsmahl
trifft und zwar schon in den frühen Morgenstunden.
Traditionell besuchen die Kinder am Weihnachtstag, dem 25. Dezember,
ihre Paten Ninong (männl.) oder Ninang (weibl.), i.d.R. haben die Kinder
zwei Paten für die Taufe und zwei für die Firmung. Der Weihnachtstag
heißt „Pasko ng mag Bata“, das Weihnachten der Kinder. Die Kinder
treffen sich mit möglichst vielen Verwandten, respektvoll küssen sie den
Älteren die Hand, sie erhalten kleine Geldgeschenke oder Süßigkeiten,
einen Segen und viele Ermahnungen.
Am 28.Dezember feiern die Filipinos „Nonos Inocentes“, den Tag der
Unschuldigen Kinder, in Erinnerung an jenen Tag, an dem König Herodes
alle neugeborenen Knaben in Judäa umbringen ließ. Die Begehung dieses
Tages ist vergleichbar mit unserem 1.April, man versucht sich
gegenseitig reinzulegen und treibt Scherze.
s. http://www.inselchen.com/W-Philippinen.htm
Übersetzungsfehler
Artikel vom 18.10.2012
Auch bei der EU ist man vor Übersetzungsfehlern nicht gefeit. So meldete
der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer, das Europäische
Parlament habe am 3.Juli 2012 die von der Kommission vorgeschlagene
Begrenzung des Arbeitstages für Reisebusfahrer auf insgesamt höchstens
neun Stunden erneut abgelehnt. Gemeint war aber mit dem englischen
"daily work period" nicht, wie fälschlich übersetzt, der "Arbeitstag",
sondern die reine tägliche Arbeitszeit, in diesem Fall die "Lenkzeit".
Die Übersetzung musste korrigiert werden.
( Quelle: http://www.busfahrermagazin.de/bdo-neun-stunden-arbeitstag-war-uebersetzungsfehler-1129823.html )
Vergleichsweise amüsant sind demgegenüber Übersetzungspannen im kulinarischen Bereich, die gern gesammelt und besprochen werden.
Der Kolumnist Axel Hacke hat in seinem Buch "Oberst von Huhn bittet zu
Tisch" (erschienen September 2012, ISBN 978-3-88897-779-4) wundersames,
skurriles und poetisches "Speisedeutsch" gesammelt. Hacke führt die
durchaus auch makabren Menüs wie "Kinder mit Tomatensoße mit zwei
Zutaten Ihrer Wahl" auf die Nutzung von maschinellen
Übersetzungsprogrammen zurück, wobei er der Alltagsweisheit folgt "Aus
Fehlern wird man klug": "Ich habe einfach Freude an diesen Fehlern, die
ja unser Sprachgefühl in der Regel schärfen."
(Quelle: http://www.dradio.de/dlf/sendungen/corso/1863610/ )
Amüsante Übersetzungsfehler in Speisekarten sammelt auch der Blog http://blog.kolibri-kommunikation.com/2012/08/22/urlaub-fur-entdecker-%E2%80%93-ubersetzungsfehler-in-speisekarten/
Die Website http://www.uebersetzungsfehler.com/
präsentiert mit Hilfe ihrer Besucher sprachliche Wunderlichkeiten aus
den Bereichen Essen, Freizeit, Internet, Tourismus und Verkehr. Meist
lassen auch hier die kryptischen Texte auf maschinelle
Online-Übersetzungen schließen.
Der Journalist Titus Arnu hat in der Reihe "Langenscheidt Übelsetzungen -
Sprachpannen aus aller Welt" nicht nur kulinarische Absonderlichkeiten
gesammelt, sondern auch bahnbrechende Neuigkeiten aus dem Bereich der
Technik wie den "Rückwärtszählenkalkulagraph", die "ungestüme Bombe"
oder den "federnden Teppich".
( Informationen: http://www.langenscheidt.de/autor/906/Titus_Arnu )
Eine Fundgrube der Sprachpanscher ist das "Denglische". Robert Tonks
nimmt in seinem Buch "It's not all English what shines: English makes
German Werbung funny!" als englischer Muttersprachler insbesondere die
Werbetexter aufs Korn. In einem Gespräch mit den "Sprachnachrichten" des
Vereins Deutsche Sprache antwortet Tonks auf die Frage nach einem Rat
für die deutsche Werbewelt: "Bei Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie
Ihre Übersetzerin oder Ihren Übersetzer. Besser noch: Kaufen Sie mein
Buch."
( Quelle: http://www.vds-ev.de/sn-mobil/55/S3A1_im_gespraech.html )
Wir sind nicht unfehlbar, aber:
EUROLINGUA baut Übersetzungsfehlern vor, nicht nur durch den Einsatz
erfahrener Fachübersetzer, sondern auch durch die Korrekturlesung eines
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Korrekturlesung im Übersetzungspreis inbegriffen! Fordern Sie einen
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ALLE SPRACHEN - ALLE SPRACHKOMBINATIONEN - ALLE FACHBEREICHE
Transkulturelle Studien in Studium und Forschung
Artikel vom 19.07.2012
Neben der Neuausrichtung auf „Die Sprachen Europas“ (siehe unseren
Beitrag vom 6.6.12) ist auch der Trend zu „Transkulturellen Studien“ in
der akademischen Aus- und Weiterbildung ebenso wie in der Forschung zu
beobachten.
Hier ein auszugsweiser Überblick über Studiengänge und Forschungszweige zum transkulturellen Diskurs in Deutschland:
An der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg wird unter dem Motto
„Asia and Europe in a global context“ ein Master-Studiengang
„Transcultural Studies“ angeboten, der den Ansatz verfolgt, dass
„Kulturen nicht in ethnisch abgeschlossenen, sprachlich homogenen und
territorial begrenzten Räumen existieren“, sondern sich „vielmehr durch
Transformationen und Verflechtungen, die sich aus ausgedehnten Kontakten
und Beziehungen ergeben“, konstituieren.
Der Studiengang soll unter dieser Prämisse eine forschungsorientierte
interdisziplinäre Ausbildung in Bereichen der Geistes-, Sozial- und
Kulturwissenschaften in Verbindung mit einem transregionalen Fokus
bieten.
Inhaltlich werden die Veranstaltungen des Master-Studienganges
schwerpunktmäßig von den Lehrstühlen Buddhismusstudien, Kultur- und
Wirtschaftsgeschichte, Globale Kunstgeschichte, Ideengeschichte und
Bild- und Medienanthropologie durchgeführt.
Informationen: http://www.asia-europe.uni-heidelberg.de/de/lehre/ma-global-studies.html
Fortgeführt wird der Studienzweig durch ein Graduiertenprogramm für Transkulturelle Forschung.
An der Philosophischen Fakultät der Universität Rostock sind
Schwerpunkte des transkulturellen Masterstudienganges englische und
amerikanische Studien, so heißt dieser Studiengang „British and American
Transcultural Studies“ und setzt einen guten einschlägigen
Bachelorabschluss voraus.
Auch dieser Studiengang ist forschungsorientiert und interdisziplinär angelegt.
In verschiedenen Modulen wird in vier Semestern Theorie und Praxis
transkultureller Studien vermittelt, ergänzt durch die Verbesserung der
sprachlichen Fähigkeiten im Englischen, mit dem Ziel akademische Texte
in dieser Sprache verfassen zu können. Ein Semester kann bzw. sollte an
einer englischsprachigen Universität im Ausland verbracht werden, wobei
auch dort Kurse belegt werden sollten, die eine Beziehung zu
transkulturellen Studien haben.
Informationen: https://www.phf.uni-rostock.de/index.php?id=177832&L=0
Die Universität Bremen nennt ihren Studiengang zur Erlangung des
Masters am Institut für Ethnologie und Kulturwissenschaft schlicht
„Transkulturelle Studien“. Hier wird angegeben, dass neben dem
forschungsorientierten Ansatz eine starke Berufsorientierung angestrebt
wird. Der Studiengang „thematisiert zeitgenössische wie historische
Formen von kulturellem Kontakt, sowie Macht- und Gewaltverhältnisse“.
Eine Besonderheit sind „psychodynamische“ Ansätze und „ethnopsychoanalytische Perspektiven“. Auslandaufenthalte werden erwartet.
Informationen: http://www.mats.uni-bremen.de/
Die Besonderheit eines „Doppel-Masterstudienganges“ an den Universitäten Tübingen und Warschau
verfolgt das Slawistik-Studium mit dem Schwerpunkt „Deutsch-polnische
transkulturelle Studien“ in Tübingen. Bestandteil ist mindestens ein
obligatorisches Auslandssemester in Tübingen bzw. Warschau, inhaltlich
wird der intensive Spracherwerb der jeweiligen Fremdsprache (also
Deutsch oder Polnisch) anwendungsorientiert durch praktische
Übersetzungsübungen ergänzt. Ein mindestens vierwöchiges
Pflichtpraktikum in einer Kulturinstitution in Deutschland oder Polen
soll auf den potentiellen Berufsalltag beispielsweise im Bereich des
Kulturmanagements, des Verlagswesens oder auch in der Politik
vorbereiten. Berufliche Perspektiven bieten sich sowohl in Deutschland
wie auch in Polen, da der Master-Abschluss von beiden Universitäten
verliehen wird.
Informationen: http://www.uni-tuebingen.de/fakultaeten/philosophische-fakultaet/fachbereiche/neuphilologie/slavisches-seminar/studium/ma/dpts.html
Am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) wurde im Rahmen des
Zentrums für Angewandte Kulturwissenschaft und Studium Generale (ZAK)
ein „Querschnittsbereich“ für „Interkulturelle und transkulturelle
Studien“ initiiert.
Die zentralen Themen des ZAK, Interkulturalität und
Internationalisierungsprozesse, sollen durch die Förderung von
Forschungsarbeiten in den Bereichen ‚Interkulturelle Kommunikation’,
‚Kultur und Konflikt’, ‚Kultur und Technikrezeption’ sowie ‚Integration
und Minderheiten’ weiter gefördert und transparent gemacht werden.
Informationen: http://www.zak.kit.edu/interkulturelle_studien.php sowie http://www.interkulturelles-portal.de/
Die Johannes-Gutenberg-Universität Mainz trägt ein eigenes
Zentrum für Interkulturelle Studien (ZIS), das sich der Erforschung
globaler Kulturphänomene der Interkulturalität widmet. Das ZIS ist einem
interdisziplinären Ansatz verpflichtet, der sich in den Projekten und
in der personellen Zusammensetzung der Projekte ebenso widerspiegelt wie
in der Förderung interdisziplinärer Veranstaltungen und der
Verpflichtung von Gastprofessoren. Im Sommersemester 2012 waren die
Gastprofessoren: Prof. Dr. Paul Tabar (Beirut), Prof. Dr. David Siroky
(Arizona) und Prof. Dr. Hyo-Seon Lee. Vorlesungsreihen, Symposien und
Tagungen sind i.d.R. öffentlich zugänglich. Einmal jährlich stellt das
ZIS den Stand der aktuellen Interkulturalitätsforschung vor.
Informationen zu allen Veranstaltungen und Forschungsprojekten: http://www.zis.uni-mainz.de/
Das Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS) ist an der Universität Osnabrück
beheimatet. Das forschungsorientierte Institut beschäftigt sich mit den
Aspekten räumlicher Mobilität und interkultureller Begegnung in
Geschichte und Gegenwart. Am IMIS wird ein zweijähriger
interdisziplinärer Masterstudiengang ‚Internationale Migration und
interkulturelle Beziehungen’ angeboten sowie ein ebenfalls zweijähriges
internationales Erasmus Mundus Master Programm in Zusammenarbeit mit
mehreren europäischen Universitäten. Informationen zu den
Masterstudiengängen: http://www.imis.uni-osnabrueck.de/STUDIENGANG/index.html
Gastvorträge, Tagungen, Konferenzen und Ausstellungen fördern den
internationalen Austausch der Forschungen zur Interkulturalität. Zudem
verfügt das Institut über eine Spezialbibliothek zu Fragen der
Migrationsforschung, die ausgeweitet wurde auf die Bereiche Migration,
Flucht, Asyl, Integration, Interkulturalität, Minderheiten, Ethnizität
sowie zu den damit in engem Zusammenhang stehenden Themen in
interdisziplinärer, überregionaler und periodenübergreifender Sicht.
Informationen: http://www.imis.uni-osnabrueck.de/
Literatur:
Heinz Antor (Hrsg.): Inter- und transkulturelle Studien. Theoretische
Grundlagen und interdisziplinäre Praxis. Heidelberg: Universitätsverlag
Winter, 2006, 233 S., kart., (Anglistische Forschungen, Bd. 362). ISBN
978-3825351793
Andreas Gipper, Susanne Klengel (Hrsg.), Kultur, Übersetzung,
Lebenswelten. Beiträge zu aktuellen Paradigmen der Kulturwissenschaften,
Königshausen & Neumann, Würzburg 2008, ISBN 978-3826034527
Die Sprachen Europas: Ausbildung von Spezialisten
Artikel vom 06.06.2012
In der akademischen Ausbildung findet das Zusammenwachsen Europas seinen
Niederschlag in Studiengängen zu europäischen Sprachen, die über ein
eingleisiges philologisches Studium hinausgehen.
An der Freien Universität Berlin wird der interdisziplinäre
Masterstudiengang „Sprachen Europas: Strukturen und Verwendung“
angeboten. Die Vertiefung und Erweiterung bereits vorhandener
sprachwissenschaftlicher Kenntnisse mit Schwerpunktsetzung in
germanistischer oder romanistischer Sprachwissenschaft bieten eine
fachwissenschaftliche Ausbildung auf höchstem Niveau mit Spezialisierung
auf strukturelle, historische und gebrauchsbezogene Aspekte
europäischer Sprachen.
http://www.fu-berlin.de/studium/studienangebot/master/sprachen_europas/index.html
Die Technische Universität Dresden bietet ebenfalls einen
Masterstudiengang „Europäische Sprachen“ an. Der sprachwissenschaftliche
Studiengang soll umfassende sprachwissenschaftliche Kompetenzen
vermitteln. Wie in Berlin ist auch hier das Studium fächerübergreifend
konzipiert. Besonderen Wert wird auf innovative Lehr- und Lernformen
gelegt sowie auf die Stärkung der interkulturellen Kompetenzen der
Absolventen.
http://tu-dresden.de/die_tu_dresden/fakultaeten/fakultaet_sprach_literatur_und_kulturwissenschaften/studium/faecher/master/euros
Einen anderen Ansatz verfolgt die Fachhochschule Köln, die am Institut
für Translation und Mehrsprachige Kommunikation den Europäischen
Studiengang zum BA „Sprachen und Wirtschaft“ anbietet. Mit den
Sprachkombinationen Französisch/Englisch, Spanisch/Französisch mit
Zusatzsprache Englisch sowie Spanisch/Englisch werden die großen
europäischen Sprachen abgedeckt. Das zweite und dritte der vier
Studienjahre werden je nach Sprachkombination in Frankreich, Spanien
und/oder einem englischsprachigen Land absolviert. Das Studium soll auf
sprachlich und wirtschaftlich orientierte Tätigkeiten in international
ausgerichteten Unternehmen und Organisationen vorbereiten. Möglich ist
auch eine Weiterqualifizierung im Masterstudiengang „Internationales
Management und interkulturelle Kommunikation“.
http://www.f03.fh-koeln.de/fakultaet/itmk/studium/studiengaenge/bachelor/sprache_wirtschaft/00591/index.html
An der Universität zu Köln ist der Master in „Europäischer
Rechtslinguistik“ möglich, der neben den juristischen und
sprachwissenschaftlichen Schwerpunkten auf den Erwerb mehrsprachiger
Kompetenzen ausgelegt ist. So sollen die Absolventen sich für eine
international ausgerichtete berufliche Tätigkeit in EU-Institutionen, in
internationalen Organisationen, in internationalen Anwaltskanzleien, im
Kultur- und Wissenschaftsmanagement, im Verlags- und Bibliothekswesen
oder in Verwaltung und Politik qualifizieren.
http://www.sprache-und-recht.de/studium/index.html ,
der Flyer zum Masterstudiengang als Download: http://www.sprache-und-recht.de/materialien/ERL_flyer_MA.pdf
Das Zusammenwachsen Europas erfordert Spezialisten mit Sprachkompetenz.
Wir sind Ihr Spezialist für Übersetzungsdienstleistungen. Von allen in
alle europäischen Sprachen fertigen wir für Sie exzellente Übersetzungen
auf allen Fachgebieten.
Für alle 23 Amtssprachen der EU erhalten Sie von uns auf Wunsch auch
beglaubigte Übersetzungen unserer gerichtlich anerkannten und
ermächtigten Übersetzer. Selbstverständlich gilt dies auch für
außereuropäische Sprachen.
Chinesisches Kulturjahr 2012 in Deutschland
Artikel vom 07.05.2012
Vor 40 Jahren wurden diplomatische Beziehungen zwischen der
Bundesrepublik Deutschland und China aufgenommen. Aus Anlass dieses
Jahrestages wird 2012 deutschlandweit ein chinesisches Kulturjahr
gefeiert. Die Schirmherrschaft des Kulturjahres hat der deutsche
Bundespräsident übernommen.
Eine Übersicht über viele Veranstaltungen findet sich unter http://www.de-cn.net/kal/deu/deindex.htm .
Mehrere deutsche Städte haben einen eigenen Veranstaltungskalender mit
großen Highlights veröffentlicht. In Köln wird das 25-jährige Bestehen
der Städtepartnerschaft mit Peking einbezogen, vom 14.-16.09.2012 begeht
man das NRW-Chinafest 2012 unter dem Motto: „Der Drache tanzt in Köln“.
Informationen unter: http://www.chinajahr-koeln.de/chinajahr/
Frankfurt feiert schon zu Pfingsten ein großes Chinafest: „China am
Main“, auf einer Festmeile am südlichen Mainufer wird vom 25.-31.Mai
Kultur und Tradition aus dem Reich der Mitte präsentiert: http://www.frankfurt.de/sixcms/detail.php?id=3910 .
Hamburg wählte das Motto „China ganz nah“ und führt vom 9.-25.August
2012 seine Reihe „CHINA TIME“ mit Ausstellungen, Konzerten, Vorträgen,
Seminaren, aber auch Theater- und Kinovorstellungen fort, dazu Weiteres:
http://chinatime.hamburg.de/programm/
Nicht nur bei der Kultur spielen die Beziehungen zwischen Deutschland
und China eine immer größere Rolle, die entgegen dem Europatrend weiter
wachsende deutsche Wirtschaft verfestigt ihre Stellung auf dem
chinesischen Markt. Im April 2012 war bei der Hannover Messe China das
diesjährige Partnerland.
Für deutsche Unternehmen, die in China investieren oder nach China
exportieren, ist ein fachkundiger Sprachdienstleister von größter
Bedeutung.
Wir fertigen für Sie Übersetzungen aus dem Deutschen ins Chinesische und
aus dem Chinesischen ins Deutsche. Wir übersetzen für Sie alle Arten
von Unterlagen, Dokumenten und Dateien, ob Verträge,
Informationsbroschüren, Bedienungsanleitungen, Sicherheitsdatenblätter,
Bilanzen oder Handelsregisterauszüge, auch als beglaubigte Übersetzung,
die von unseren gerichtlich anerkannten und ermächtigten Übersetzern
gefertigt werden. Auch aus anderen und in andere asiatische Sprachen
liefern wir Ihnen Übersetzungen auf allen Fachgebieten.
Das schönste Wort der Welt: YAKAMOZ – „Widerspiegelung des Mondlichtes im Wasser“
Artikel vom 24.02.2012
Schon 2007 wurde anlässlich des Jahres der Geisteswissenschaften von der
Zeitschrift „Kulturaustausch“, herausgegeben vom Institut für
Auslandsbeziehungen, ein Wettbewerb zum Thema „Das schönste ABC der
Welt“ ausgeschrieben.
2.469 Menschen aus 58 Nationen schickten einen Beitrag mit ihrem
schönsten Wort und der Geschichte dahinter an die Jury, bestehend aus
den Moderatoren Marion Brasch und Jörg Thadeusz und der Schriftstellerin
Inka Parei.
Die Jury bewertete die Originalität des Wortes, seine kulturelle Besonderheit und die Qualität der Begründung.
Sieger wurde das Wort YAKAMOZ, türkisch für „Widerspiegelung des
Mondlichtes im Wasser“. Die in Belgien lebende Türkin Rana Aydin
begründete ihren Vorschlag: „Es ist einfach schön, dieses Phänomen in
einem Wort ausdrücken zu können.“ Die Jury stimmte zu: „Es zeigt sich,
dass es mit Hilfe der türkischen Sprache möglich ist, mit einem einzigen
sehr poetischen Wort ein Phänomen zu beschreiben, für das man in
anderen Sprachen mehrere Substantive benötigt.“
(zit. nach http://www.ifa.de/presse/pm/pm2007/pm-071025/ )
Auf Platz 2 kam „hu lu“, das chinesische Wort für „schnarchen“, auf
Platz 3 das luganda-Wort „volongoto“ für „unordentlich, chaotisch“.
Beiträge waren u. a. aus Albanien, Brasilien, China, Dänemark,
Elfenbeinküste, Georgien, Indonesien, Iran, Kamerun, Kanada, Malaysia,
Nigeria, Pakistan, Russland, Senegal, Thailand, Türkei, Ukraine, USA und
Venezuela eingegangen.
Aus diesem Wettbewerb ging das Buch „Das schönste ABC der Welt“ hervor, das kostenlos als PDF zu erhalten ist:
http://www.ifa.de/fileadmin/content/informationsforum/images/abc/abc_broschuere.pdf mit liebevollen und sorgsamen Übersetzungen ins Deutsche.
Dort sind nicht nur die schönsten Wörter, sondern auch ihre Begründungen
aufgenommen. Eine Quelle der Inspiration und des kulturellen
Austausches. So ist die Begründung für das zweitplazierte chinesische
„hu lu“ eine rührende Liebeserklärung an eine müde, schnarchende Mutter.
Zum Wissenschaftsjahr 2007: http://www.abc-der-menschheit.de/ .
Website des Instituts für Auslandsbeziehungen: http://www.ifa.de/
Deutsche Sondersprachen: Rotwelsch und Jenisch
Teil - 2
Artikel vom 15.01.2012
Wir verwenden heutzutage nicht nur alltäglich Redewendungen und einzelne
Wörter aus dem Rotwelschen, sondern begegnen auch in unserer Umgebung
den Nachfahren der „Vaganten“. So hat die Eigentümerfamilie des großen
Textilunternehmens C&A ihren Ursprung in Tecklenburg, vormals eine
Hochburg der Wanderhändler. Die Familie Brenninkmeyer begann ihre
Geschäfte im 19.Jahrhundert als wandernde Tuchwarenhausierer, sie
betrieben den sogenannten „Töddenhandel“.
(s. dazu http://de.wikipedia.org/wiki/Töddenhandel und http://de.wikipedia.org/wiki/Familie_Brenninkmeijer )
Das Rotwelsche bediente sich einerseits aus älterem und jüngerem
Sprachmaterial vieler Epochen und nährte sich aus verschiedenen Sprachen
sowie aus Varietäten des Deutschen, andererseits sind bestimmte Wörter
des Rotwelschen ein lebendiger Teil des Wortschatzes der deutschen
Gegenwartssprache geworden.
Hier eine kleine Auswahl:
Bammel
Barras
berappen
beschummeln
betucht
blechen (von „Blech“ in Gaunersprache = Geld)
dufte
fetzen
(die) Flatter (machen)
fleddern
flöten gehen
foppen
Ganove
großkotzig
Kaff
keilen
kess
kiebitzen
Kippe
Kittchen
Klamotten
Knacki
Knast
Kohldampf
Latschen
Lude
Maloche
mauscheln
mies
mogeln
Moneten
mosern
neppen
nerven
Penne (für: Schule)
pennen
(feiner) Pinkel
Pleite
Geld pumpen
Ramsch
Reibach (machen)
Schäkern
Schmiere stehen
schnorren
Schnuppe
schwänzen
Stuss
Tinnef
verschütt gehen
Zaster
Zoff
Eine wortgeschichtliche Analyse vieler dieser Wörter und Begriffe bietet
Jasmina Čirkić in: Rotwelsch in der deutschen Gegenwartssprache, Diss.
Darmstadt 2006, S. 70ff.
Sie verweist auf das maßgebliche „Wörterbuch des Rotwelschen“ von 1956
von Siegmund Andreas Wolf (Deutsche Gaunersprache. Wörterbuch des
Rotwelschen. Mannheim 1956. Reprint der 2. Aufl. 1985. Hamburg 1993),
wenn auch die aktuelle Forschung inzwischen einige der etymologischen
Angaben Wolfs korrigiert.
Zur weiteren Information:
Unbegreifliches greifbar machen
Sondersprachenforschung im Spannungsfeld
zwischen Arkanem und Profanem
Internationale Tagung vom 17. bis 20. November 2010 an der Karl-Franzens-Universität Graz
http://www.uni-graz.at/germacww-teilnehmer_v4.pdf - Teilnehmerliste mit Vortragstiteln
Die Reihe Sondersprachenforschung, begründet und herausgegeben von Klaus
Siewert in Verbindung mit Robert Jütte, Yaron Matras, Rudolf Post und
dem Deutschen Sprachatlas, Universität Marburg/Lahn erschien als Bd.
1-11 beim Harrassowitz Verlag in Wiesbaden, ab Bd. 12 erscheinen die
Beiträge beim (von Klaus Siewert gegründeten) Geheimsprachenverlag, s. http://geheimsprachenverlag.de
Internetquellen:
http://blog.jenische.info/#home
= Jenische Post, Aktuelles aus der „reisenden“ Welt der Jenischen –
offizielles Medium des jenischen Bundesverbandes e.V. und dem politisch
orientierten Dachverband der Jenischen in Europa
http://jenische.info/homesite/cms/public/index.php?cmd=smarty&id=7_lde
Jenischer Bund in Deutschland und Europa e.V.
http://www.thata.ch/jenische.htm - informative schweizerische Seite zu den „Jenischen“
Literatur:
Abel, Marlena: Slawismen in deutschen Rotwelsch-Dialekten. (Sondersprachenforschung Bd. 9) Wiesbaden 2003
Čirkić, Jasmina: Rotwelsch in der deutschen Gegenwartssprache, Diss. Darmstadt 2006, als PDF: http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=987628933&dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename=987628933.pdf
Demir, Nurettin: Geschichte der Sondersprachenforschung in der Türkei
(III. Internationale Symposion Sondersprachenforschung, (17-20 März
1999). Rothenberge)
Als PDF: http://turkoloji.cu.edu.tr/DILBILIM/nurettin_demir_geschichte_der.pdf
Efing, Christian: Jenisch unter Schaustellern. (Sondersprachenforschung Bd. 10) Wiesbaden 2004. Als PDF: http://www.ph-heidelberg.de/fileadmin/user_upload/wp/efing/Efing_SchaustellerJenisch.pdf
Efing, Christian: Das Lützenhardter Jenisch. Studien zu einer deutschen
Sondersprache. Wiesbaden 2005 (Sondersprachenforschung Bd. 11) als PDF: http://www.ph-heidelberg.de/fileadmin/user_upload/wp/efing/Efing_LuetzenhardterJenisch.pdf
Franke, Hartwig: Zur inneren und äußerren Differenzierung deutscher
Sondersprachen, in: ZDL (Zeitschrift für Dialektologie und Linguistik 58
(1)/1991, S. 57-62
Auszug aus dem Artikel unter: http://www.jstor.org/pss/40503595
Honnen, Peter: Geheimsprachen im Rheinland. Eine Dokumentation der
Rotwelschdialekte in Bell, Breyell, Kofferen, Neroth, Speicher und Stotzheim.
Köln 1998 (Rheinische Mundarten. Bd. 10)
Zu Peter Honnen s. den informativen Artikel:
http://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Honnen
Jütte, Robert: Rotwelsch – die Sprache der Bettler und Gauner. In: Das Buch der
Vaganten, Spieler, Huren, Leutbetrüger, hrsg. v. Heiner Boehncke/Rolf
Johannsmeier. Köln 1987, S. 133-143
Jütte, Robert: Abbild und soziale Wirklichkeit des Bettler- und Gaunertums zu
Beginn der Neuzeit. Sozial-, mentalitäts- und sprachgeschichtliche Studien zum
Liber vagatorum (1510). Köln, Wien 1988 (Beihefte zum Archiv für
Kulturgeschichte. Heft 27)
Prof. Dr. Robert Jütte, Lehrstuhlinhaber an der Abteilung für Neuere Geschichte
der Universität Stuttgart, zählt zu seinen Forschungsschwerpunkten die Alltags-
und Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit, s.
http://www.uni-stuttgart.de/hing/mitarbeiter/juette/index.html
Kramer, Undine: Spezielle Wortschätze und Ihre Kodifizierung in
deutschen Wörterbüchern. Tradition, Konstanz und Wandel. Berlin, New
York 2010
PD Dr. Undine Kramer ist Lehrbeauftrage der Humboldt-Universität zu Berlin am Institut für deutsche Sprache und Linguistik: http://www.linguistik.hu-berlin.de/
Es handelt sich um eine revidierte und um ein Personen-, Werk- und
Sachregister erweiterte Fassung der Habilitionsschrift aus 2007 mit
ausführlicher Darstellung der Sondersprachenforschung.
Siehe dazu http://www.degruyter.de/cont/fb/sk/detailEn.cfm?id=IS-9783110234671-1
Middelberg, Jutta: Romanismen in deutschen Rotwelsch-Dialekten. (Sondersprachenforschung Bd. 5) Wiesbaden 2001
Dieses Band aus der Reihe der Sondersprachenforschung ist leider
vergriffen, hier eine Zusammenfassung: Da die grundlegenden Begriffe der
Rotwelsch-Forschung nicht als allgemein bekannt vorausgesetzt werden
können, werden sie in einem ersten Kapitel geklärt. Die geschichtlichen
Hintergründe, die Entstehung der Rotwelsch-Dialekte und der Stand der
bisherigen Forschung werden dargestellt. Anschließend werden ausgewählte
Rotwelsch-Dialekte auf Romanismen, insbesondere auf Gallizismen,
untersucht. Die Ergebnisse werden zunächst in einem Glossar
zusammengetragen und dargestellt. Jutta Middelberg analysiert weiterhin
die phonetisch-phonologischen, morphologischen, semantischen und
lexikologischen Aspekte und untersucht, wie die romanischstämmigen
Lexeme in die Rotwelsch-Dialekte integriert werden, ob bestimmte
Integrationsmuster zu erkennen sind und wie die Romanismen der
geheimsprachlichen Funktion der Rotwelsch-Dialekte gerecht werden.
Schließlich werden die wortgeschichtlichen Wege der Integration der
Romanismen beleuchtet, und es wird auf die Frage eingegangen, wie die
Rotwelsch-Sprecher die romanischstämmigen Lexeme in ihre Geheimsprache
integrieren konnten.
Entnommen: http://www.beck-shop.de/Middelberg-Romanismen-deutschen-Rotwelsch-Dialekten/productview.aspx?product=640877
Schuppener, Georg: Bibliographie zur Sondersprachenforschung (Sondersprachenforschung Bd. 6) Wiesbaden 2002
Zu Prof. Dr. Dr. Georg Schuppener siehe: http://www.uni-leipzig.de/~germ/index.php?page=schuppener-georg
Siewert, Klaus (Hrsg.): Rotwelsch-Dialekte. Symposium Münster 10. bis
12. März 1995. (Sondersprachenforschung Bd. 1) Wiesbaden 1996
Siewert, Klaus / Weiland, Thorsten (Hrsg.): Aspekte und Ergebnisse der
Sondersprachenforschung. 2. Internationales. Symposium in Brüssel 28.
bis 31. Mai 1997. (Sondersprachenforschung Bd. 4) Wiesbaden 1999
Siewert, Klaus / Efing, Christian (Hrsg.): Aspekte und Ergebnisse der
Sondersprachenforschung II. III. und IV. Internationales. Symposium 17.
bis 19.März 1999 in Rothenberge / 6. bis 8.April 2000 in Münster.
(Sondersprachenforschung Bd. 7) Wiesbaden 2002
Siewert, Klaus: Grundlagen und Methoden der Sondersprachenforschung. Mit
einem Wörterbuch der Masematte aus Sprecherbefragungen und den
schriftlichen Quellen. Wiesbaden 2003 (Sondersprachenforschung. Bd. 8)
Auszug unter http://www.beck-shop.de/downloads/nb/9783447047708_TOC_001.pdf
Windolph, Wolfram: Nerother Jenisch. Schriftliche Quellen und Glossar. (Sondersprachenforschung Bd. 2) Wiesbaden
Wolf, Siegmund Andreas: Deutsche Gaunersprache. Wörterbuch des
Rotwelschen. Mannheim 1956. Reprint der 2. Aufl. 1985. Hamburg 1993
Deutsche Sondersprachen: Rotwelsch und Jenisch
Teil - 1
Artikel vom 28.11.2011
Früher nannte man sie „Geheimsprachen“ oder auch „Gaunersprachen“, heute werden sie wissenschaftlich „Sondersprachen“ genannt.
Sondersprachen sind „sich besonders im Wortschatz von der Gemeinsprache
unterscheidende, oft der Abgrenzung, Absonderung dienende Sprache einer
sozialen Gruppe“. (zitiert nach: http://www.duden.de/rechtschreibung/Sondersprache )
Das Rotwelsche und das Jenische sind Sondersprachen, die in der
deutschen Sprache in vielen Ausdrücken sichtbare Spuren hinterlassen
haben, Wörter aus dem Rotwelsch haben Eingang in die Umgangssprache
gefunden (s. Wortliste in Teil – 2 - ), allerdings sind zum Teil
ursprüngliche Konnotationen und Funktionen im heutigen Sprachgebrauch
ersetzt worden, die Wortbedeutung bzw. ihre Nutzung hat sich verändert.
Die Sondersprachen waren Erkennungszeichen und Ausdruck der
Zusammengehörigkeit als Gruppensprache von Menschen, die am Rande der
Gesellschaft lebten. Einerseits grenzten sich die Gruppenzugehörigen mit
dem Ziel des Informationsschutzes, der Gefahrenabwehr und der
Täuschungsabsicht ab, andererseits sorgte die Sprache für Integration,
für den Gruppenzusammenhalt und die Identifikation mit der Gruppe; die
Gruppenzugehörigen erkannten sich beim Erstkontakt durch die Nutzung der
Sondersprache.
Das Rotwelsch ist eine Mischsprache, es bezieht seine Grammatik und
seinen Wortschatz aus unterschiedlichen Quellen. Lexeme wurden aus dem
Jiddischen und dem Romanes übernommen, dazu kommen rotwelsche
Umbildungen und Verfremdungen deutschen Sprachmaterials.
Das Jenische ist einerseits ein Rotwelsch-Dialekt, lokal variiert durch
sesshaft gewordene „Fahrende“; andererseits ist es die Sondersprache der
Jenischen, einer Personengruppe die bis heute insbesondere als Zirkus-
und Jahrmarktfamilien existiert.
Im Mittelalter wurde das Rotwelsch von Vaganten („fahrendem Volk“)
gesprochen, es war die Sprache der Bettler, Gaukler, Wandergesellen,
Hausierer, Musikanten, Scherenschleifer, Kesselflicker, Korbflechter,
der Puppenspieler und Schausteller.
Diese exotisch anmutende Außenseiterwelt hat Spuren auch bis in unsere
moderne Welt hinterlassen. Das Rotwelsch gehörte als Hausierer- und
Händlersprache bis zum Zweiten Weltkrieg zum Alltag und war in
ländlichen Herbergen, in Kneipen und auf der Straße noch oft zu hören.
Über die Sprache hinaus gab es eine Verständigung auch durch Zeichen,
die sogenannten „Zinken“. Diese sind graphische Zeichen, die angebracht
wurden, um sich gegenseitig zu warnen oder um wichtige Informationen
weiterzugeben. Eine Auswahl solcher Zeichen findet sich u. a. unter http://de.wikipedia.org/wiki/Zinken_(Geheimzeichen)
sowie bei Čirkić, Jasmina: Rotwelsch in der deutschen
Gegenwartssprache, Diss. Darmstadt 2006, S. 57f. (als PDF verfügbar, s.
unten im Literaturverzeichnis).
Bei der einheimischen Bevölkerung waren diese Geheimzeichen oft
gefürchtet als Zauberzeichen, dabei gaben sie – in den Boden geritzt, an
Bäume oder Balken gezeichnet – Informationen weiter wie „Hier bekommt
man Geld“, „Hier sind nur Frauen im Haus“ oder „Vorsicht, Gefahr“.
Die Website „Kirchenweb“ aus Österreich verzeichnet unter http://www.kirchenweb.at/gaunerzinken/gaunerzinken/#Blatt 1
sogenannte „Gaunerzinken“, die aus einer Liste stammen sollen, die in
einem Gefängnis gesammelt wurde. Hier scheinen sich Geheimzeichen aus
der frühen Neuzeit bis in die Gegenwart tradiert zu haben um zu
signalisieren „Hund im Haus“, „Nix zu holen“ oder auch „Bereits
bestohlenes Haus, Einbruch gelang“.
Sogar im Deutschen Bundestag wird die Tradition der Verwendung rotwelscher Begriffe gepflegt.
In ihrer Rede am 9.11.11 sagte die Bundestagsabgeordnete Dorothee Bär
von der CDU: „Eines finde ich wirklich mehr als schofel … „
(zit. nach: http://www.cducsu.de/Titel__reden/TabID__1/SubTabID__2/InhaltTypID__2/InhaltID__20251/Inhalte.aspx )
… schofel???
Ein rotwelscher Begriff mit jiddischen Wurzeln.
Der Duden erläutert zum Wort „schofel“: „in einer Empörung, Verachtung
o. Ä. hervorrufenden Weise schlecht, schäbig, niederträchtig“.
(zit. nach: http://www.duden.de/rechtschreibung/schofel )
Ein beliebtes Wort in der deutschen Volksvertretung - wie die Recherche nachweist - über alle Fraktionsgrenzen hinweg:
Volker Beck (Die Grünen) in der Sitzung vom 9.11.2007: „Das ist schofel.
Es ist antiparlamentarisch und beschädigt die parlamentarische
Demokratie.“
(zit. nach: http://www.law-school.de/fileadmin/user_upload/medien/Steuerrecht/BT_PlenProt_17-68-S_7290.pdf
Dr. Barbara Höll (Die Linke) in der Sitzung vom 28.10.2010: „Das ist einfach schofel.“
(zit. nach: http://dipbt.bundestag.de/dip21/btp/16/16124.pdf )
Exil in der Türkei:
Ein fast vergessenes Kapitel der deutsch-türkischen Geschichte
Teil 3
Artikel vom 07.11.2011
In der Türkei im Exil waren unter anderem:
Fritz Arndt
, Chemiker, als Emigrant in Istanbul seit 1935 (zuvor bereits dort von
1915 bis 1918), zahlreiche fachliche Veröff. in türkischer & dt.
Sprache 1935 - 1942. Rückkehr nach Hamburg 1955
Erich Auerbach , Romanist, Istanbul 1936 – 1947
Fritz Baade , Wirtschaftswissenschaftler & Politiker, Ankara 1935 - 1946
Rudolf Belling , Bildhauer. Istanbul 1937 – 1966
Clemens Bosch , Althistoriker & Numismatiker, Istanbul von 1935 bis 1955
Hugo Braun (1881-1963), Hygieniker & Bakteriologe. Istanbul 1934 – 1949
Leo Brauner (1898-1974), Botaniker, Istanbul 1933 – 1955
Friedrich L. Breusch (1903-1974), Chemiker, Istanbul 1937 – 1971
Ernst Wolfgang Caspari , Genetiker & Zoologe, Istanbul ab 1935
Friedrich Dessauer
, Biophysiker & Radiologe, Prof. in der Türkei 1934–1938, Gründer
der Physikalischen Fakultät, Leiter des Inst. für Radiologie der Univ.
bis 1937
Herbert Dieckmann * 1906 Duisburg † 16. Dezember 1986 Ithaca NY; Romanist. Türkei 1934–1938, danach USA
Liselotte Dieckmann , Literaturwissenschaftlerin & Germanistin, von zurückliegender jüdischer Herkunft, Türkei 1934–1938, danach USA
Josef Dobretsberger , österr. Politiker, Jurist. Istanbul und Kairo 1938–1945
Wolfram Eberhard , Kalifornien, Sinologe an der Univ. Ankara 1937 - 1948, danach USA
Carl Ebert
, Schauspieler, Regisseur & Intendant. 1933 - 1939 England. 1939 -
1948 Ankara, Staatliches Konservatorium & Staatstheater. Danach USA,
zuletzt BRD
Albert Eckstein
1891-1950, Pädiater. Ab 1935 Ankara, Leiter der Kinderklinik,
zahlreiche Reisen in die Provinz zur Begründung einer Kinderheilkunde.
Auch als Fotograf des türkischen Landlebens bekannt.
Herbert Eckstein , 1926 - 1986, Urologe und Kinderchirurg, als Kind sowie beruflich 1958 bis 1961 in der Türkei; Sohn des Albert E.
Erich Frank
* 1884 Berlin † 1957 İstanbul, Mediziner, Straßburg & Breslau,
seit 1918 Lehrauftrag für Pathologie. Von 1933 bis zu seinem Tod aktiver
Professor in Istanbul. Staatsbegräbnis durch die türkische Regierung
Erwin Freundlich , Astrophysiker, Gründer des Astronomischen Instituts in Istanbul, 1933 - 1937; danach Prag und USA
Traugott Fuchs , Germanist, Maler; in der Türkei 1934 - 1997
Felix Michael Haurowitz , seit 1939 Professor und Leiter des Biochemischen Instituts in Istanbul, bis 1948
Paul Hindemith
, deutscher Bratschist und Komponist der Moderne, Gründer des
Konservatoriums in Ankara, 1935-1938 in der Türkei, danach Schweiz, USA
Ernst Eduard Hirsch
, Jurist, verfasste das türkische Handelsgesetzbuch und begründete dort
ein Urheberrecht, Istanbul ab 1933, Ankara ab 1943. Ende des Exils 1952
Clemens Holzmeister
, Architekt, Exil 1940–1950 (Lehrtätigkeit) bzw. 1954
Wohnsitz-Remigration. Plante zahlreiche Regierungsbauten in Ankara, u.
a. das Parlamentsgebäude. 2008 wurde in Ankara eine Straße nach ihm
benannt.
Alfred Isaac (1888–1956), Ökonom, zusammen mit Röpke Gründer des Ökonomischen Instituts Istanbul
Gerhard Kessler
, Soziologe und Wirtschaftswissenschaftler, Exil 1933-1951, gründete
mit einem türkischen Kollegen die erste Gewerkschaft des Landes
Curt Kosswig
, Biologe. In Istanbul seit 1937. Staatsakt der türkischen Regierung in
Istanbul anlässlich seines Todes (öfters fälschlich: "Kurt")
Walther Kranz , Altphilologe & Philosoph, Istanbul 1943–1950
Benno Landsberger , Assyriologe jüdischer Herkunft. 1935 in Ankara bis 1945, danach Chicago
Marianne Laqueur , Informatikerin, Exil seit 1935
Kurt Laqueur , Kirsehir & Istanbul 1936–1952, später Diplomat
Wilhelm Liepmann, Gynäkologe in Berlin, *1878, †1939 in der Türkei
Alfred Marchionini , Dermatologe, am Krankenhaus "Nümune Hastanesi" in Ankara, ab 1950 wieder in der BRD
Richard von Mises , Mathematiker, 1883 - 1953, in der Türkei 1933 - 1939, danach USA
Fritz Neumark , Finanzwissenschaftler, er verfasste das Gesetz zur Einkommenssteuer. In Istanbul Sept. 1933 bis 1950
Rudolf Nissen
, Chirurg, Univ. Istanbul 1933 - 1939, danach USA (in seiner
Autobiographie gibt es eine relativ ausführliche Darstellung der
Istanbuler Jahre und v.a. ein Personenregister, das schnell Bezüge zu
anderen Flüchtlingen in der Türkei herzustellen ermöglicht)
Gustav Oelsner (1879-1956) Architekt, Stadtplaner und Baubeamter.
Wilhelm Peters , zunächst in England; dann Istanbul 1937 - 1952 bis zur Emeritierung. Gründer des Psychologischen Instituts der Universität
Paul Pulewka
(1896–1989), Pharmazeut und Toxikologe, war von 1935 bis 1946 beim
Gesundheitsministerium, dann bis 1954 an der Universität Ankara tätig.
Hans Reichenbach , Physiker und Philosoph, Istanbul 1933–1938, danach USA
Margarethe Reininger geb. Gläser, *1896 Wien †1959 Maryland,
Österreicherin jüd. Glaubens. Röntgenschwester am Radiologischen
Institut der Universität Istanbul 1938 - 1948, danach USA; Ehefrau des:
Walter Reininger *1899 Wien †1968, Österreicher jüd. Glaubens, Ingenieur
am Institut für Radiologie und Biophysik der Medizinischen Fakultät der
Universität Istanbul 1938 - 1948, Weiterreise in die USA
Ernst Reuter , später Regierender Bürgermeister von Berlin, Türkei 1935 – 1946
sein Sohn
Edzard Reuter
, später Vorstandsvorsitzender der Daimler-Benz AG; Jugend 1935 - 1946
in der Türkei, s. dazu auch den Bericht: Aydan Özoğuz im Gespräch mit
Edzard Reuter über Reuters Jugend in der Türkei, unter: http://www.koerber-stiftung.de/koerberforum/rueckblicke/berichte/2009/jan-mrz/18022009.html
Rosa Maria Rössler *1901 Wien †1954 Türkei. Österr. Ärztin, Pathologin,
1934 in die Türkei, 1937 Institut für Pathologische Anatomie der Univ.
Istanbul, 1947 II. Klinik für Innere Medizin mit Erich Frank,
Wilhelm Röpke , neoliberaler Ökonom, lehrte ab 1933 an der Universität Istanbul; ab Winter 1937/38 in Genf
Georg Rohde , 1935–1949 Lehrstuhl für Altphilologie in Ankara
Walter Ruben , Indologe, Ankara, Kirsehir 1935–1948, danach Chile
Alexander Rüstow , neoliberaler Soziologe und Ökonom, lehrte von 1933 bis 1949 an der Universität Istanbul
Margarete Schütte-Lihotzky
, Architektin, Istanbul 1938–1941, danach in Wien verhaftet, überlebte
das Hochverratsverfahren vor dem Volksgerichtshof dank eines gefälschten
Briefes ihres Mannes Wilhelm Schütte, Ministerialangestellter in der
Türkei
Philipp Schwartz , Mediziner, Türkei 1933–1953, dann USA
Max Sgalitzer *1884 Prag †1973 Princeton/USA. Arzt, Prof. Dr.,
Österreicher jüdischen Glaubens, Leitung des Radiologischen Instituts
der Universität Istanbul 1938 - 1943 als Nachfolger von Dessauer; danach
USA
Leo Spitzer , Romanist, Türkei 1933–1936, danach USA
Bruno Taut , Architekt, von 1936 bis zu seinem Tod in Istanbul
Andreas Tietze,*1914 †2003 Wien , Turkologe, von 1937 bis 1958 in
Istanbul unter anderem als Sprachlehrer, danach UCLA, später Rückkehr an
die Universität Wien
Martin Wagner , Türkei seit 1935, später in Großbritannien und den USA
Edith Weigert
*1894 †1982, Psychiaterin und Psychoanalytikerin, von 1935 bis 1938
psychoanalytische Tätigkeit in Ankara, anschließend Übersiedlung nach
Washington D.C., dort gleichfalls praktisch tätig sowie mit der
Institutionalisierung der Psychoanalyse und der Lehre der Psychoanalyse
befasst. Ehefrau des:
Oscar Weigert
*1886 †1968, Verwaltungsjurist und Arbeitsrechtexperte, von 1935 bis
1938 Regierungsberater im Wirtschaftsministerium der Türkei,
anschließend Hochschullehrer an der American University in Washington
D.C. sowie Beamter im Bureau of Labor Statistics des amerikanischen
Arbeitsministeriums
Carl Weisglass *1898 in Wien. Dr. Ingenieur, Österreicher jüdischen
Glaubens, Leiter der Werkstatt des Radiologischen Instituts der
Universität Istanbul 1939 - 1948, danach USA
Hans Wilbrandt , Landwirtschaftsexperte, in Ankara 1934–1952, gründete das türkische Genossenschaftswesen
Hans Winterstein *1879 Prag †1963. Physiologe, Istanbul ab 1933, Gründer des Physiologischen Instituts ebd.
Eduard Zuckmayer , Musiker und Musikpädagoge, von 1936 bis zu seinem Tod 1972 in Ankara, gründete die Akademie für Musiklehrer in Ankara
(Quelle: Wikipedia, Exil in der Türkei 1933-1945: http://de.wikipedia.org/wiki/Exil_in_der_T%C3%BCrkei_1933%E2%80%931945 )
Eine Auswahlbibliographie:
Andic, Fuat / Reismann, Arnold: Migration and Transfer of Knowledge:
Refugees from Nazism and Turkish legal Reform, in: forum historiae
iuris, Erste europäische Internetzeitschrift für Rechtsgeschichte,
Artikel vom 18. Juli 2007:
http://www.forhistiur.de/zitat/0707andic_reisman.htm
Bozay, Kemal: Exil Türkei: Ein Forschungsbeitrag zur deutschsprachigen Emigration in der Türkei (1933-1945), Münster 2001
Buhbe, Matthes: Die Emigration deutschsprachiger Wirtschafts- und
Sozialwissenschaftler in die Türkei, in: Hagemann, Harald (Hg.): Zur
deutschsprachigen wirtschaftswissenschaftlichen Emigration nach 1933.
Marburg 1997, S. 411-436.
Cremer, Jan / Przytulla, Horst: Exil Türkei, Deutschsprachige Emigranten
in der Türkei – Türkiye’deki Alman asilli politik göcmenler 1933-1945,
München 1991
Dalaman, Cem: Die Türkei in ihrer Modernisierungsphase als Fluchtland für Deutsche Exilanten. – Berlin: Digitale Diss. 2001 (http://www.diss.fu-berlin.de/diss/receive/FUDISS_thesis_000000000526 )
- mit ausführlichen Kapiteln zu Gerhard Kessler, Paul Hindemith, Rudolf Belling und Cornelius Bischoff
Dogramaci, Burcu: Kulturtransfer und nationale Identität
Deutschsprachige Architekten, Stadtplaner und Bildhauer in der Türkei nach 1927
Berlin 2008
Erichsen, Regine: Zur Wirkungsgeschichte der deutschsprachigen akademischen
Emigration in die Türkei. Eine Erinnerung an das `Gesetz zur
Wiederherstellung des Berufsbeamtentums´ vom 7. April 1933 und die
Vertreibung der
Wissenschaft aus Deutschland. : http://www.dtgbonn.de/veranstaltungen/Anlagen/Erichsen.pdf
Erichsen, Regine: Die Emigration deutschsprachiger Naturwissenschaftler
von 1933 – 1945 in die Türkei in ihrem sozial- und
wissenschaftshistorischen Wirkungszusammenhang. in: Herbert A. Strauss,
Herbert Arthur / Fischer, Klaus / Hoffmann, Christhard / Söllner,
Alfons (Hrsg.): Die Emigration der Wissenschaften nach 1933.
Disziplingeschichtliche Studien. München, London, NewYork, Paris 1991,
S. 73-104
Erichsen, Regine: Emigrantenhilfe von Emigranten - Die
Notgemeinschaft Deutscher Wissenschaftler im Ausland. In: Exil 14 (1994) 2, S. 51-69
Gaier, Philipp: Die deutschsprachige wissenschaftliche Emigration in die
Türkei und ihr soziales Umfeld – Das „deutsch-deutsche“ Verhältnis in
der Türkei 1933-1945, Jena 2007,
Einleitung und Inhaltsverzeichnis unter: http://www.hausarbeiten.de/faecher/vorschau/89452.html
Grothusen, Klaus-Detlev: Die deutsche wissenschaftliche Emigration in
die Türkei 1933-45. Unter besonderer Berücksichtigung Hamburgs, in:
Pressestelle der Universität Hamburg (Hrsg.): 1933 in Gesellschaft und
Wissenschaft, Teil 2: Wissenschaft. Hamburg 1984. S. 189-206
Grothusen, Klaus-Detlev (Hrsg.): Der Scurla-Bericht. Bericht des
Oberregierungsrates Dr. Herbert Scurla von der Auslandsabteilung des
Reichserziehungsministeriums in Berlin über seine Dienstreise nach
Ankara und lstanbul von 11.-25. Mai 1939: Die Tätigkeit deutscher
Hochschullehrer an türkischen wissenschaftlichen Hochschulen.
Frankfurt/M. 1987.
Hirsch Ernst E.: Aus den Kaisers Zeiten durch die Weimarer Republik in
das Land Atatürks. Eine unzeitgemäße Autobiographie. München 1982
Incesu, Günal :
Zwischen Außenseiterdasein und Mitgestaltung:
Deutsche Professoren in der Türkei 1933-1945, in: Transeo 2009-1: http://www.transeo-review.eu/IMG/pdf/GI_Exil_Turkei.pdf
König, Karin: Zuflucht bei den Türken. Wissenschaftliche
deutschsprachige Emigration in der Türkei von 1935 bis 1945, in:
Mittelweg 36. Zeitschrift des Hamburger Instituts für Sozialforschung.
Okt./ Nov. 1997, S. 69-79
Konuk, Kader: Jewish-German Philologistas in Turkish Exile: Leo Spitzer
and Erich Auerbach, in: Alexander Stephan (Hrsg.): Exile and Otherness.
New Approaches to the Experience of the Nazi Refugees. (Exil-Studien Bd.
11) Frankfurt/M. u.a. 2005
S. 31ff, als PDF unter: http://www.lsa.umich.edu/UMICH/german/Home/Faculty/Jewish-GermanPhilologistsInTurkishExile2005.pdf
Kremer, Jan/ Przytulla, Horst (Hrsg.): Exil Türkei. Die deutschsprachige
Emigration in der Türkei, 1933-1945. München 1991 (2. Auflage)
Kubaseck, Christopher / Seufert, Günter (Hrsg.): Deutsche
Wissenschaftler im türkischen Exil: Die Wissenschaftsmigration in die
Türkei 1933-1945. Würzburg 2008
Maas, Utz: Verfolgung und Auswanderung deutschsprachiger Sprachforscher
1933-1945, Band 1: Dokumentation, Biobibliographische Daten A-Z,
Tübingen 2010
Als PDF: http://www.esf.uni-osnabrueck.de/images/stories/pdf/maas_bd1_biographien.pdf
Müller, Hildegard: Deutsche Bibliothekare im türkischen Exil, 1933-1945
Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit der Türkei als
Emigrationsort für deutsche Wissenschaftler 1933-45. Bibliothek
Forschung und Praxis Bd. 21/3 1997, als PDF: http://www.bibliothek-saur.de/1997_3/326-329.pdf
Dass zu diesen Emigranten auch Bibliothekare gehörten, ist im Bewußtsein
der Öffentlichkeit wenig bekannt. Warum diese Bibliothekare
ausgerechnet in die Türkei gingen, was man von ihnen dort erwartete und
inwieweit sie zum Aufbau des türkischen Bibliothekswesens beitrugen,
wird näher ausgeführt und anhand von 2 Beispielen aus Istanbul und
Ankara konkretisiert.
Neumark Fritz: Zuflucht am Bosporus. Deutsche Gelehrte, Politiker und Künstler in der Emigration 1933-1953, Frankfurt/M. 1980
Reisman, Arnold /Capar, Ismail: The Nazis’ Gifts to Turkish Higher
Education and Inadvertently to Us All: Modernization of Turkish
universities (1933-1945) and its impact on present science and culture,
2004, abrufbar unter http://papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm?abstract_id=624525
Reisman, Arnold: Turkey’s Modernization. Refugees from Nazism and
Atatürk’s Vision. Washington D.C. 2006, Auszüge abrufbar unter: http://books.google.com/books/about/Turkey_s_modernization.html?id=coks7vEqZT8C
Schwartz, Philipp / Peukert, Helge (Hrsg.): Notgemeinschaft:
Zur Emigration deutscher Wissenschaftler nach 1933 in die Türkei
Marburg 1995
Sen, Faruk /Halm, Dirk (Hrsg.): Exil unter Halbmond und Stern. Herbert
Scurlas Bericht über die Tätigkeit deutscher Hochschullehrer in der
Türkei während der Zeit des Nationalsozialismus, Essen 2007
Shaw, Stanford: Turkey and the Holocaust. Turkey’s Role in Rescuing
Turkish and European Jewry from Nazi Persecution, 1933-1945. New York
1993
Stammen, Theo: Exil und Emigration – Versuch einer Theoretisierung, in:
Krohn, Claus-Dieter u.a. (Hrsg.), Exilforschung, ein internationales
Jahrbuch, Bd. 5, 1987, München 1987, S. 11-27
Stauth, Georg/ Birtek, Faruk: Istanbul. Intellektuelle und symbolische
Migration, in: dies. (Hrsg.), Istanbul. Geistige Wanderungen aus der
»Welt in Scherben«, Bielefeld 2007
Tachau, Frank: German Jewish Emigrés in Turkey, in: Levy, Avigdor
(Hrsg.): Jews, Turks, Ottomans. A Shared History through the Twentieth
Century. – Syracuse (New
York) 2002, S. 233-245
Widmann, Horst: Exil und Bildungshilfe: Die deutschsprachige akademische Emigration in die Türkei nach 1933, Frankfurt/M. 1973
Widmann eröffnete mit seiner Monographie die Forschungsgeschichte zum Exil in der Türkei.
Exil in der Türkei:
Ein fast vergessenes Kapitel der deutsch-türkischen Geschichte
Teil 2
Artikel vom 15.10.2011
Es wird geschätzt, dass sich schließlich bis Kriegsende etwa 1000
deutsche bzw. deutschsprachige Wissenschaftsemigranten inklusive ihrer
Angehörigen in der Türkei aufhielten. Neben den Emigranten gab es jedoch
auch offiziell vom deutschen Reich in die Türkei entsandte Fachleute in
Ministerien, an Schulen und Fakultäten, was durchaus zu Irritationen
unter den Deutschen und im Verhältnis zwischen den Deutschen und dem
türkischen Staat führte (s. dazu auch Gaier, Philipp: Die
deutschsprachige wissenschaftliche Emigration in die Türkei und ihr
soziales Umfeld – Das „deutsch-deutsche“ Verhältnis in der Türkei
1933-1945, Jena 2007, bes. S. 56 ff)
Aber nicht nur Deutsche, sondern auch Schweizer, Engländer und Franzosen
waren an den neuen türkischen Hochschulen tätig, allerdings bildeten
die Deutschen die größte Gruppe. Neben der Universität in Istanbul wurde
in der neuen Hauptstadt Ankara zunächst ein Institut für Landwirtschaft
gegründet, seit 1935 gab es auch eine Fakultät für Sprache, Geschichte
und Geographie. Erst 1946 entstand dann durch Zusammenfassung der
bestehenden Fakultäten die Universität Ankara.
Erster Professor an der Landwirtschaftlichen Hochschule in Ankara war
Prof. Dr. Fritz Christiansen-Weniger, der kein Emigrant war (er wurde
später dem oppositionellen Kreisauer Kreis zugerechnet, s. dazu
allerdings auch kritische Bemerkungen in: Reisman, Arnold: Turkey`s
Modernization. Refugees from Nazism and Atatürk’s Vision. Washington
D.C. 2006, S. 279ff.); sein Lehrer, Prof. Friedrich Berkner, Direktor
des Instituts für Pflanzenproduktionslehre an der Universität Breslau,
hatte auf Wunsch der türkischen Regierung ein Gutachten zur
landwirtschaftlichen Ausbildung in der Türkei erstellt und die Gründung
des Instituts in Ankara angeregt. Neben Christiansen-Weniger waren hier
am landwirtschaftlichen Institut vor allem „reichsentsandte“ Professoren
tätig.
Es kamen nicht nur Hochschullehrer in die Türkei, zum Aufbau einer neuen
wissenschaftlichen Infrastruktur wurde auch technisches und
medizinisches Personal wie Ingenieure, Krankenschwestern oder
Bibliothekare in die Türkei berufen.
Zwar brachten deutsche Professoren ihre bisherigen Assistenten teilweise
mit, ergänzt wurde der neue akademische Kreis aber durch junge
türkische Akademiker, die mit Hilfe staatlicher Stipendien ein Studium
in Deutschland absolviert hatten und mit ihren Deutschkenntnissen nun
zwischen den deutschen Wissenschaftlern und den türkischen Studenten
vermitteln konnten; sie halfen bei der Übersetzung von Vorlesungen und
von Lehrbüchern.
Der Antrieb zum Erlernen der türkischen Sprache war bei den deutschen
Hochschullehrern recht unterschiedlich ausgeprägt; während der Staats-
und Finanzwissenschaftler Fritz Neumark innerhalb kürzester Zeit
Türkisch lernte und seine Vorlesungen schließlich auch in türkischer
Sprache vortrug, soll der Literaturwissenschaftler Erich Auerbach sich
in seinen Vorlesungen elf Jahre lang auf seine türkischen Assistenten
verlassen haben.
Nicht nur als Hochschullehrer, sondern auch als Regierungsberater in den
Ministerien hatten die Emigranten direkten Einfluss auf die
Neuorganisation der türkischen Gesellschaft in Wirtschaft, Verwaltung
und Städteplanung:
im ökonomischen Bereich ist der oben schon erwähnte Fritz Neumark zu
nennen, der das neue türkische Steuersystem entscheidend mitgestaltete;
der Rechtswissenschaftler Ernst Hirsch prägte das neue Rechtssystem der
türkischen Republik; Ernst Reuter entwarf die Grundlagen der türkischen
Kommunalverwaltung und war tonangebend sowohl in der Entwicklung des
Tarifrechts wie auch des Verkehrswesens in der Türkei; der
Sozialwissenschaftler Gerhard Kessler legte den Grundstein für das
türkische Gewerkschaftswesen.
In der inzwischen recht umfangreichen Forschungsliteratur zum Wirken der
deutschen Emigranten in der Türkei finden sich weitergehende
Informationen zu dieser intensiven Beeinflussung der türkischen
Entwicklung. Hervorzuheben ist die Dissertation von Cem Dalaman: Die
Türkei in ihrer Modernisierungsphase als Fluchtland für Deutsche
Exilanten. Berlin: Digitale Diss. 2001 (http://www.diss.fu-berlin.de/diss/receive/FUDISS_thesis_000000000526 )
mit ausführlichen Kapiteln zu Gerhard Kessler, Paul Hindemith, Rudolf
Belling und (dem nichtakademischen Flüchtling) Cornelius Bischoff.
Fuat Andric und Arnold Reisman präsentieren in ihrem Artikel „Migration
and Transfer of Knowledge: Refugees from Nazism and Turkish legal
Reform“, in: forum historiae iuris, Erste europäische
Internetzeitschrift für Rechtsgeschichte, Artikel vom 18. Juli 2007: http://www.forhistiur.de/zitat/0707andic_reisman.htm , auch heutige Stimmen aus der Türkei, die an die Emigranten und ihren Einfluss erinnern (s. dort Abschn. 51ff.).
Wichtige Forschungsbeiträge leistete Regine Erichsen, eine Publikationsliste nach Themen geordnet unter: http://www.regineerichsen.com/de/index.html
Der Verein „Aktives Museum. Faschismus und Widerstand in Berlin e.V.“ (http://www.aktives-museum.de/
) stellte unter dem Titel „Haymatloz – Exil in der Türkei 1933-45“
eine Ausstellung zusammen, die 1997 in der Türkei, im Jahr 2000 in der
Akademie der Künste Berlin und nachfolgend als bundesweite
Wanderausstellung zu sehen war. Eine Aufstellung der Schriften und
Dokumentationen zu dieser Ausstellung findet sich unter: http://www.zeitgeschichte-online.de/alg-agg/find.php?usF=&urP=&urG=TIT&urS=haymatloz&ut1=x
Die Emigranten erhielten in ihre Pässe den Vermerk „haymatloz“ gestempelt, der als feststehender Begriff ins Türkische einging.
Eine Radionacht zum Thema „Fluchtpunkt Türkei“ bot das Deutschlandradio
am 2.5.2009 als „Lange Nacht über Asyl für Deutsche in der NS-Zeit“.
Informationen dazu: http://www.dradio.de/dlf/sendungen/langenacht/958226/ :
In der Festschrift zum 125jährigen Bestehen der Deutschen Schule in
Istanbul (Istanbul 1993) wird auch die Geschichte der Deutschen Schule
in der Zeit des Nationalsozialismus dargestellt:
http://www.gierhardt.de/istanbul/FS125_93.pdf
Lesen Sie hier demnächst: Exil in der Türkei – Teil 3 mit einer Liste deutscher Emigranten sowie einer Auswahlbibliographie
Exil in der Türkei:
Ein fast vergessenes Kapitel der deutsch-türkischen Geschichte
Teil 1
Artikel vom 15.09.2011
Edzard Reuter, der ehemalige Vorstandschef der Daimler Benz AG, hat
seine Kindheit und Jugend in Ankara verbracht. Als 8-jähriger musste er
mit seiner Familie - darunter sein Vater Ernst Reuter, später
Regierender Bürgermeister Berlins - Deutschland verlassen und lebte 12
Jahre in der Türkei, bevor er 1945 nach Deutschland zurückkehren konnte.
(Ein Gespräch mit Edzard Reuter führte am 18.2.2009 Aydan Özoğuz, Bericht und Podcast unter:
http://www.koerber-stiftung.de/koerberforum/rueckblicke/berichte/2009/jan-mrz/18022009.html )
Auch dies gehört zu einem der breiten Öffentlichkeit – trotz
umfangreicher Forschungsarbeiten (s. Auswahlbibliographie im dritten
Teil dieses Beitrages) – weitestgehend unbekannten Kapitel der
deutsch-türkischen Beziehungen.
Zahlreiche deutsche Wissenschaftler und Fachleute fanden während der
NS-Diktatur Exil in der Türkei, z.T. wirkten sie noch lange nach
Kriegsende dort weiter, sie gestalteten Wirtschaft, Politik und
Verwaltung des kemalistischen Staates mit.
Am 7.April 1933 wurde in Deutschland das „Gesetz zur Wiederherstellung
des Berufsbeamtentums“ verabschiedet und im Reichsgesetzblatt
veröffentlicht. §3 (1) bestimmte: „Beamte, die nicht arischer Abstammung
sind, sind in den Ruhestand (§§ 8 ff.) zu versetzen; soweit es sich um
Ehrenbeamte handelt, sind sie aus dem Amtsverhältnis zu entlassen“; in
§4 hieß es: „Beamte, die nach ihrer bisherigen politischen Betätigung
nicht die Gewähr dafür bieten, daß sie jederzeit rückhaltlos für den
nationalen Staat eintreten, können aus dem Dienst entlassen werden.“
(Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums (07.04.1933), in:
documentArchiv.de [Hrsg.], URL:
http://www.documentArchiv.de/ns/beamtenges.html )
Der infolge dieses Gesetzes entlassene Prof. Philipp Schwartz gründete
noch im April 1933 in Zürich die „Beratungsstelle für deutsche
Wissenschaftler“, auch „Notgemeinschaft deutscher Wissenschaftler im
Ausland“ genannt. Sie sollte Akademikern, die aus politischen oder
rassischen Gründen nicht mehr in Deutschland arbeiten konnten, helfen,
im Ausland Stellen zu finden.
In der Türkei strebte Kemal Atatürk mit seiner Republikanischen
Volkspartei nach 1924 eine umfassende Gesellschaftsreform an. Dazu
gehörte schließlich auch die Neugründung einer Universität in Istanbul.
Zum 31.Juli 1933 wurde die alte Universität Dar-ül-fünun geschlossen und
zum 1.August die neue Universität gegründet. Beauftragt mit der
Neukonzeptionierung einer Istanbuler Universität war der Schweizer
Pädagoge und frühere Rektor der Universität Genf, Prof. Albert Malché.
Prof. Malché empfahl die Berufung westlicher Professoren, um auf einem
europäischen Niveau neuen wissenschaftlichen Nachwuchs, eine akademische
Elite in der Türkei aufzubauen.
Der Kontakt zwischen Malché und der „Notgemeinschaft deutscher
Wissenschaftler im Ausland“ führte zur Vertragsunterzeichnung zwischen
Prof. Philipp Schwartz im Namen der Notgemeinschaft und dem damaligen
türkischen Erziehungsminister Resit Galip im Juli 1933, der die
Anstellung von 30 deutschen Wissenschaftlern an der neu gegründeten
Universität Istanbul zum Inhalt hatte.
Über die Hälfte der türkischen Professoren waren aus dem Hochschuldienst
entlassen worden. Ziel der Hochschulreform war nicht nur die
Modernisierung von Forschung und Lehre, sondern auch die politische
Säuberung der alten Eliten. So besetzten die deutschen Emigranten oft
Lehrstühle von ihrerseits vertriebenen türkischen Hochschullehrern –
eine Ironie der Geschichte.
Infolge der Entlassungen blieben Proteste nicht aus, die auch die
Emigranten zu spüren bekamen. So schildert der Physiker Arthur Robert
von Hippel, dass die 30 von Prof. Schwartz vermittelten Professoren mit
ihren Familien den Kern einer modernen Universität bildeten, dass aber
die entlassenen türkischen Hochschullehrer eine starke Gegenfront mit
guten Verbindungen bis hinein ins Parlament bildeten. Hippel empfand die
Situation für die Neuankömmlinge in einem fremden Land mit fremder
Kultur als schwierig, man fühlte sich umgeben von Intrigen (nach:
Reisman, Arnold /Capar, Ismail: The Nazis’ Gifts to Turkish Higher
Education and Inadvertently to Us All: Modernization of Turkish
universities (1933-1945) and its impact on present science and culture,
2004, abrufbar unter http://papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm?abstract_id=624525 , hier S. 28).
Von Hippel berichtet beispielsweise von den Erfahrungen des Mediziners
Josef Igersheimer, der anfangs feststellen musste, dass sein Wartezimmer
immer leer war. Schließlich fand er heraus, dass sein Vorgänger einen
Bettler engagiert hatte, der vor dem Praxiseingang saß und mögliche
Patienten dort darüber aufklärte, dass sie hier (durch die Behandlung)
erblinden könnten (ebd. S. 28).
Sprache und Globalisierung
Artikel vom 28.08.2011
Weltsprache Englisch (Teil 3)
Prof. Dr. Dieter Stein, Anglist an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf stellt zur Illustration der Folgen einer Vorstellung von „ein bisschen Englisch kann ja jeder“ einige misslungene, weil nicht normgerechte Übersetzungen vor, die so von keinem Muttersprachler gebraucht würden(s. Vortrag Prof. Stein, http://www.phil-fak.uni-duesseldorf.de/anglist3/weltsprache_englisch.pdf , S. 14-15):
Deutsche Bahn
(ICE – Leuchtschriften im Waggon auf Englisch)
Alight to the right in the direction of the train.
Details about … you will find in the leaflet on your seat.
Information on the timetabel....
Porters will gladly carry your luggage for Euro 2.50…..
You can ride-off immediately [mit dem Leihwagen].
Non-smoking station.
[no smoking station / non smoker station]
Lufthansa
Zeichenerklärung - Decoding
Um unser Angebot optimal der Nachfrage unserer Kunden anzupassen, kann es während der
gesamten Flugperiode immer wieder Abweichungen von den gedruckten Daten geben.
To accommodate the needs of our passengers, schedule changes may occur on short notice.
Pünktlich zum neuen Sommerplan hat Lufthansa ihr Angebot nach Asien und in die USA
ausgeweitet: Schanghai, Tokio (Narita) und Boston sind ab München neu im Programm.
To coincide with its new summer flight plan, Lufthansa has expanded its offer of flights to
Asia and the US to now include flights to Shanghai,.....
[ … just in time for inclusion in the summer schedule, Lufthansa has expanded its service to
include...]
For a timetable updates log onto the Lufthansa website.
[...] we recommend our chilled selection.
Did you decide for an entry?
… und noch einige Beispiele aus englischsprachigen Websites deutschsprachiger Kreditinsitute (nach Stein, s.o., S. 16):
[…] to truly comprehend what you have to say [...]
in former times the processing of transactions […] often took two weeks
the absolute prerequisite to achieve this goal
beside these detailed information
debit and credit advices
Does a “super cycle” await?
[…] exceptional qualities and features which are frequently copied but never truly emulated
[…] we want to secure economic success throughout the best service […]
Literatur:
Ammon, Ulrich (Hrsg.): The Dominance of English as a Language of Science. Berlin/New York 2001
Baschera, Marco (Hrsg.): Mehrsprachiges Denken – Penser en langues – Thinking in languages. Köln 2009
Crystal, David: English as a Global Language. Cambridge 2.Aufl. 2003
Crystal, David: Language and the Internet. Cambridge 2001
Dahmen, Wolfgang / Holtus, Günter / Kramer, Johannes / Metzeltin, Michael / Schweickard, Wolfgang / Winkelmann, Otto (Hrsg.):
Englisch und Romanisch. Romanistisches Kolloquium XVIII. (Tübinger Beiträge zur Linguistik) Tübingen 2005
Aus dem Inhalt: 1. Das Englische als Wissenschaftssprache – 2. Französische Einflüsse auf das Englische – 3. Englische Einflüsse auf die romanischen Sprachen (zu Anglizismen im Spanischen, in Frankreich, Italien und Deutschland) – 4. Englisch und Romanisch in der Neuen welt – 5. Das Internet, das Englische und die romanischen Sprachen.
Ehlich, Konrad (Hrsg.): Mehrsprachiche Wissenschaft – europäische Perspektiven. Eine Konferenz im Europäischen Jahr der Sprachen, München 2002
Inhaltsverzeichnis: http://www.euro-sprachenjahr.de/
Muhr, Rudolf (Hrsg.): Eurospeak. Der Einfluss des Englischen auf europäische Sprachen zur Jahrtausendwende. Lang, Frankfurt am Main, Wien (u.a.) 2002, 2. korr. Auflage 2004
Aus dem Inhalt: Rudolf Muhr: Anglizismen als Problem der Linguistik und Sprachpflege in Österreich und Deutschland zu Beginn des 21. Jahrhunderts - Bernhard Kettemann: Anglizismen allgemein und konkret: Zahlen und Fakten - Alwin Fill: Anglizismen im deutschen Umwelt-Wortschatz - Richard Schrodt: Schön, neu und fesch - die Anglizismen in der deutschen Werbung - Heinrich Pfandl: Wie gehen die slawischen Sprachen mit Anglizismen um? (Am Beispiel des Russischen, Tschechischen und Slowenischen) - Renate Rathmayr: Anglizismen im Russischen: Gamburgery, Bifsteksy und die Voucherisierung Russlands - Hugo Kubarth: Anglicismes - non merci. Französische Sprachpolitik heute - Martin Stegu: Angewandte Linguistik: Welche Antworten dürfen wir von ihr zu Sprach- und Kommunikationsfragen (z.B. zu Anglizismen) erwarten? - Gerhard Kurzmann: Sprachkultur oder Sprachverfall? Überlegungen zum Einfluss des Englischen und Amerikanischen auf unsere Sprache - Benedikt Lutz: Statement zur Verbal-Podiumsdiskussion «Anglizismen» - Werner Petry: Anglizismen im Österreichischen Deutsch und in der Werbung - Michael Scherr: Anglizismen in der Sprache der Werbung. Kommentar eines Werbetexters zur Anglizismendiskussion.
Seidlhofer, Barbara: English as a lingua franca, in: ELT Journal Vol. 59/4 2005, S. 339-341, als PDF: http://eltj.oxfordjournals.org/content/59/4/339.full.pdf
Thielmann, Winfried: Begründungen versus advance organizers – Zur Problematik des
Englischen als lingua franca der Wissenschaft. In: Deutsche Sprache 4/99, 370-378
Thielmann, Winfried: The problem of English as the lingua franca of scholarly writing
from a German perspective. In: Liddicoat, T./Muller, K. (Hrsg.) Proceedings of the
Conference: A Celebration of the European Year of Languages at ANU: Language
Policies and Issues. Melbourne: Language Australia, 2003, S. 95-108
Thielmann, Winfried: Deutsche und englische Wissenschaftssprache im Vergleich: Hinführen – Verknüpfen – Benennen. (Wissenschaftskommunikation 3) Heidelberg 2009
Sprache und Globalisierung
Artikel vom 18.08.2011
Weltsprache Englisch (Teil 2)
In seinem Vortrag „Weltsprache Englisch: Dominanz und Beherrschung.
Oder: ein bisschen Englisch können viele.“ erklärt Prof. Dr. Dieter
Stein, Lehrstuhlinhaber der Anglistik an der Heinrich-Heine-Universität
Düsseldorf, wie es eigentlich zu der Vorherrschaft des Englischen kommen
konnte (als PDF: http://www.phil-fak.uni-duesseldorf.de/anglist3/weltsprache_englisch.pdf ).
Ein wichtiger Faktor war natürlich das Britische Empire, durch das das
Englische als „transplanted language“ sich auf alle Kontinente
ausbreitete. Historisch gesehen war laut Stein die Dominanz der USA bei
den Vereinten Nationen nach dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg ein
weiterer „Schub“ für die Weltsprache Englisch. Ein „Quantensprung“ hin
zur effektiven weltweiten Dominanz des Englischen war dann, so Stein,
die Entwicklung der Computertechnik und des Internets.
Stein beschäftigt sich mit den Folgen der Vorherrschaft des Englischen
für die Sprache selbst. Im unserem Jahrtausend gibt es erstmalig mehr
Sprecher des Englischen als Fremd- und Zweitsprache als Muttersprachler.
Dies führt nach Stein auch in Europa letztlich zu einer „Diglossie“
(funktionale Zweisprachigkeit, d.h. jeder Sprache ist eine bestimmte
Funktion zugewiesen, laut Duden: Form der Zweisprachigkeit, bei der die
eine Sprachform die Standardsprache darstellt, während die andere im
täglichen Gebrauch, in informellen Texten verwendet wird, Quelle: http://www.duden.de/rechtschreibung/Diglossie
; zur Diglossie siehe auch: Sinner, Carsten: Zur Terminologie in der
Sprachkontaktforschung: Bilinguismus und Diglossie, Interferenz und
Integration sowie tertiärer Dialekt: http://www.carstensinner.de/Lehre/spanisch/sinner.pdf ).
Für das Englische stellt Stein die Ausbildung neuer Standardvarieteäten
fest, d.h. Lokalausprägungen mit nationaler Geltung (nicht Dialekte!),
so dass die Plurizentrizität des Englischen weiter verstärkt wird.
Allerdings, so wendet Stein selbst ein, hat das Englische gute Chancen
trotz allem als wiedererkennbares Englisch erhalten zu bleiben, da der
Normendruck und internationale Medien wie BBC oder CNN „als
konvergierende Gegentendenz zu der beschriebenen Divergenztendenz
wirken.“
Die Vorherrschaft des Englischen als Publikationssprache in der
Wissenschaft sieht auch Stein – wie Baschera – kritisch, stellt jedoch
fest, dass es international gesehen einen Zwang zur Publikation in
englischer Sprache gibt, um in der Wissenschaftswelt wahrgenommen zu
werden. Dabei wendet sich Stein gegen das sogenannte „gatekeeping“, den
Ausschluss grammatischer und rhetorischer Variation bei
englischsprachigen Publikationen durch Herausgeber, also das Insistieren
auf einem homogenen Englisch in den Veröffentlichungen.
Für die Verwendung und das Erlernen des Englischen im Bereich der
Wirtschaft schlägt Stein vor, dass von Seiten der Anglistik aktuelle und
hilfreiche Angebote für das Erlernen eines modernen und praxisbezogenen
Englisch gemacht werden müssen, da die lokalen Standardvarietäten
bekannt sein sollten, wenn es auch nicht grundsätzlich geboten sei,
diese selbst zu nutzen, da dies als nicht gewünschte Anbiederung
verstanden werden könnte.
Stein verweist abschließend auf das Problem der Übersetzungen durch
„native speaker“, durch Muttersprachler. Richtigerweise problematisiert
er, dass nicht jeder „native speaker“ ohne weitere Ausbildung
automatisch das „richtige Englisch“ beherrscht.
Auch wir sind der Meinung, die Qualifikation der „Muttersprache“ reicht
nicht aus. Für EUROLINGUA sind ausschließlich Übersetzer tätig, die eine
umfassende sprachwissenschaftliche Hochschulausbildung oder eine
vergleichbare Qualifikation nachweisen. Übersetzungen werden durch einen
muttersprachlichen Übersetzer der Zielsprache angefertigt und durch
einen muttersprachlichen Korrektor der Ausgangssprache gegengelesen.
Übersetzer für die englische Sprache müssen viele nationale Varietäten
kennen und durch ständige Fortbildung die permanenten und schnellen
Veränderungen der Sprache nachvollziehen.
„Ein bisschen Englisch reicht nicht“, müssen auch wir – mit Stein –
sagen. Um wirtschaftlich und wissenschaftlich auf den globalisierten
Märkten bestehen zu können, braucht es exzellentes Englisch. Wenn man
unzureichende englische Veröffentlichungen – von denen Stein einige sehr
amüsante aufführt (siehe Teil 3 dieses Beitrages) – vermeiden möchte,
sollte man sich eines qualifizierten und zertifizierten
Übersetzungsdienstleisters wie EUROLINGUA bedienen:
EUROLINGUA - Exzellente Übersetzungen in sämtlichen
Sprachkombinationen und auf allen Fachgebieten - kompetent, zuverlässig
und zügig - auch für Sie!
Sprache und Globalisierung
Artikel vom 22.07.2011
Weltsprache Englisch (Teil 1)
Das Thema „Englisch als Lingua Franca“ beherrscht zunehmend Wissenschaft
und Forschung. Inzwischen ist der Forschungsbereich unter dem Begriff
ELF (für: Englisch als Lingua Franca) international gängig.
An der Universität Hamburg führt die Abteilung Sprachlehrforschung das
Projekt„Englisch als Lingua Franca“ schon seit 1997 auf (siehe: http://www.slm.uni-hamburg.de/iaas_slf/projekt-lang.htm ).
Die vierte internationale Konferenz „Englisch als Lingua Franca“ fand im
Juni 2011 nach den Konferenzen 2008 in Helsinki, 2009 in Southampton
und 2010 in Wien erstmals außerhalb Europas in Hongkong statt (http://www.ied.edu.hk/elf/ ).
Das Englische als „Lingua Franca für die Wissenschaft“ war auch Thema
einer Diskussion in der Neuen Züricher Zeitung Anfang 2010. Im Januar
behauptete Florian Coulmas:
„Eine Lingua franca für die Wissenschaft ist eine Bereicherung“ (NZZ online 15.1.10: http://www.nzz.ch/nachrichten/startseite/eine_lingua_franca_fuer_die_wissenschaft_ist_eine_bereicherung_1.4512579.html ).
Darauf antwortete Marco Baschera im März 2010: „Englisch allein als Wissenschaftssprache genügt nicht“ (NZZ online 19.3.10: http://www.nzz.ch/nachrichten/startseite/warum_englisch_allein_als_wissenschaftssprache_nicht_genuegt_1.5247130.html ).
Florian Coulmas, Linguist, Soziologe und Japanologe, ist seit 2004
Direktor des Deutschen Instituts für Japanstudien in Tokio. Sicherlich
ist seine Sicht aus dieser außereuropäischen Perspektive verständlich,
wenn er erklärt, dass „im deutschsprachigen Raum nach wie vor Vorbehalte
spürbar“ seien gegen das Englische als internationale
Wissenschaftssprache.
Zwar schränkt Coulmas ein, dass dies in den Naturwissenschaften und den
technischen Fächern und Berufen kein Problem mehr sei, man aber in den
Geisteswissenschaften immer noch der Meinung sei „bestimmte Inhalte
ließen sich nur in einer Sprache ausdrücken“.
Coulmas findet zahlreiche Beispiele aus Literatur, Philosphie und
Rechtswissenschaft, in denen Nicht-Muttersprachler erfolgreich in
englischer Sprache veröffentlichten, ob selbst formuliert oder in
Übersetzungen und sich neue Ideen in englischer Sprache verbreiteten.
Coulmas meint, gute Wissenschaftler müssten, sollten und könnten sich
auch in einer Fremdsprache ausdrücken, und die führende Sprache, die
Lingua Franca der Wissenschaft, sei das Englische.
Sich auf Schopenhauer beziehend weist Coulmas darauf hin, dass vorrangig
Gedankengänge einfach und präzise zu formulieren seien, vor allem in
der Wissenschaft. Dies sei dann in der Fremdsprache Englisch genauso
schwer oder einfach wie in der Muttersprache.
Marco Baschera ist Literaturwissenschaftler an der Universität Zürich.
Baschera stellt dar, dass das Englische eine plurizentrische Sprache ist
und damit zentrifugalen Tendenzen ausgesetzt ist: „Die ständig
wachsende Zahl von Zweit- und Fremdsprachen-Nutzern führt zu einem
unkontrollierten Sprachwandel.“ Insofern frage es sich, so Baschera,
inwiefern dieses Englische noch als präzise Wissenschaftssprache tauge.
Baschera sieht es in humboldtscher Tradition als Bereicherung der
Forschung und des Wissens, wenn über Sprachen auch verschiedene
kulturell bedingte Denkweisen aufeinandertreffen und sich im besten
Falle befruchten können.
Wenn Baschera hier den Austausch von „Wissenschaftskulturen“ auch durch
sprachlichen Austausch anmahnt, während Coulmas den verstärkten und
vereinfachten Wissensaustausch durch die Lingua Franca lobt, wird
deutlich, dass es tatsächlich auch um einen Unterschied der Sicht auf
den Zusammenhang zwischen Sprache und Denken sowie die kulturelle
Bedingtheit von Wissenschaft und Forschung geht.
Übersetzungsnormen: Tansliteration und Transkription
Artikel vom 16.05.2011
Auch die Übersetzungsbranche ist immer mehr durch Normen bestimmt.
Die Normen DIN EN ISO 9001:2008 und DIN EN 15038:2006
Übersetzungsdienstleistungen – Dienstleistungsanforderungen sind
Grundlage für die Abwicklung von Übersetzungsvorhaben und für das
Qualitätsmanagementsystem von zertifizierten Übersetzungsdienstleistern,
aber auch im konkreten Übersetzungsprozess müssen Normen berücksichtigt
werden. Der Übersetzer orientiert sich bei der Übertragung aus Sprachen
mit nicht-lateinischer Schrift nach den Normen zur Transliteration und
Transkription.
Die Transliteration ist nach DIN 1460 eine zielsprachenneutrale,
eindeutig rückübertragbare Umschrift. Diese erfolgt durch die Zuordnung
eines Schriftzeichens der Ausgangssprache zu genau einem Schriftzeichen
der Zielsprache.
Die Transkription ist in DIN 1460 definiert als eine
zielsprachenspezifische Umschrift, bei der die Phonetik der Zielsprache
besonders berücksichtigt und Eindeutigkeit nicht angestrebt wird. Hier
erfolgt eine Umschreibung der Schriftzeichen der Ausgangssprache in die
Zeichen der Zielsprache gemäß der Aussprache der Zielsprache. Dies soll
dem Leser der Zielsprache ermöglichen, eine aussprechbare Form der
Ausgangssprache zu finden, es ist also die Übertragung in eine Form der
Lautschrift, die dadurch jedoch nicht eindeutig und deshalb nicht
rückübertragbar ist.
Laut DIN 1460 ist „Umschrift“ der allgemeine Ausdruck für die Wiedergabe von Zeichen in einer Schrift durch Zeichen einer anderen.
Retransliteration bedeutet in DIN 1460 Rückübertragung einer transliterierten Schrift in das Originalalphabet.
Für die Transliteration in lateinische Schrift liegen folgende DIN-Normen vor:
DIN 1460-2 (neu) – Umschrift kyrillischer Alphabete
DIN 31634: 2009 – Umschrift des griechischen Alphabets
DIN 31635: 2010 - Umschrift der arabischen Buchstaben (inkl. Persisch, Kurdisch, Osmanisch-Türkisch, Urdu und Paschtu)
Der Norm-Entwurf für die Neuausgabe der DIN 31635 legt die
Transliteration der Buchstaben des arabischen Alphabets in lateinische
Buchstaben fest. Die bisherige Norm wurde für Arabisch und Persisch
geringfügig, für Osmanisch-Türkisch, Kurdisch und Paschtu jedoch
grundsätzlich revidiert. Für Urdu wurde die Norm nur hinsichtlich der
Umschrifttabelle geändert. Der Norm-Entwurf bezogen auf Arabisch und
Persisch beruht weitgehend auf der 1935 vom Internationalen
Orientalistenkongress angenommenen Empfehlung. Die für diese Sprachen
verwendeten Umschrifttabellen sind fast identisch mit der
Transliterationstabelle von ISO 23.
DIN 31636 - Umschrift der hebräischen Buchstaben
Die revidierte Norm ist in der Wiedergabe der Grundbuchstaben des
Alphabets identisch mit der Transliterationstabelle der American Library
Association/Library of Congress (ALA-LC) und übernimmt auch die dort
angewandten Transliterationsregeln des Hebräischen und Jiddischen. Damit
trägt sie vor allem den Entwicklungen des modernen Hebräisch Rechnung
und strebt mit der Übernahme der anglo-amerikanischen Regeln die
Anbindung an eine internationale Standardisierung an, welche den
zukünftigen Datenaustausch wesentlich vereinfachen wird. Neu aufgenommen
wurden die Unicode-Werte der Hebräischen Zeichen. Die Norm wurde vom
Normenausschuss Bibliotheks- und Dokumentationswesen, Arbeitsausschuss
NABD 1 "Transliteration und Transkription" erarbeitet: Ausgabedatum:
1/2011
DIN 32706 - Umschrift des armenischen Alphabets (seit 2010)
DIN32707 - Umschrift des georgischen Alphabets (seit 2010)
Folgende ISO- Normen für Transliterationen liegen vor:
Kyrillisch | ISO 9 |
Arabisch | ISO 233 |
Hebräisch | ISO 259 |
Griechisch | ISO 843 |
Japanisch | ISO 3602 |
Chinesisch | ISO 7098 |
Georgisch | ISO 9984 |
Armenisch | ISO 9985 |
Thai | ISO 11940 |
Koreanisch | ISO 11941 |
Devanagari | ISO 15919 |
Maßgeblich für die Anwendung in Deutschland und auch weitestgehend im
deutschen Sprachraum sind die DIN-Normen, die für die Transliteration
vom Normenausschuss Bibliotheks- und Dokumentationswesen (NABD)
entwickelt wurden und werden: http://www.nabd.din.de/cmd?workflowname=InitCommittee&search_committee=nabd&contextid=nabd
Der NABD arbeitet mit der Arbeitsstelle für Standardisierung der Deutschen Nationalbibliothek (http://www.d-nb.de/standardisierung/afs/afs_aacr_rda.htm
) zusammen und versteht seine Normungsbemühungen als wichtige Zuarbeit
zum Neuen Regelwerk „Resource Discription and Access“ (RDA), das vom
„Joint Steering Committtee for Revision of Anglo-American Cataloguing
Rules“ (JSC) in internationaler Abstimmung entwickelt und nach seiner
Fertigstellung voraussichtlich auch in Deutschland und Österreich
eingesetzt werden wird.
(Vorträge zu RDA
Eine ausführliche Liste von Vorträgen und Präsentationen zu RDA steht auf der Website des JSC zur Verfügung.
Treffpunkt Standardisierung am 16. März 2010 beim 4. Leipziger Kongress Bibliothek und Information
Danskin, Alan: A long and winding road: RDA from principles to practice
Frodl, Christine: RDA 2010: Stand und Ausblick
Hartmann, Sarah und Lars Svensson: Mit RDA ins Semantic Web )
Die aktuellen Aktivitäten des NABD umfassen die Überprüfungen
bestehender DIN-Normen und bei Bedarf deren Revisionen sowie die
Erarbeitung neuer Umschriftnormen. Der Ausschuss orientiert sich dabei
an den in den deutschen Bibliotheken vorhandenen Altbeständen, der
größtmöglichen Reversibilität von Umschriften, der einfachen
Handhabbarkeit in der Anwendung und an anderen bereits bestehenden
Standards.
Der Standard für die Katalogisierung in Bibliotheken ist das Regelwerk
RAK-WB (Regeln für die alphabetische Katalogisierung in
wissenschaftlichen Bibliotheken). RAK-WB regelt die Umschriften unter
Einbeziehung von DINs, umgekehrt wurden DINs auf Basis der RAK-Vorgaben
entwickelt.
(RAK mit Stand von April 2006: http://files.d-nb.de/pdf/rak_wb_netz.pdf , in Anlage 5 sind die Transliterationen geregelt)
Die ISO-Normen werden im deutschen Bibliothekswesen nicht umfassend
verbindlich angewandt, da sie überwiegend nicht der historisch
gewachsenen deutschen Wissenschafts- und Transliterationspraxis
entsprechen. Auch in anderen Ländern ist die Akzeptanz der ISO-Normen
eher gering ausgeprägt, sodass man von einer allgemeingültigen Normung
der Umschriften im internationalen Kontext weit entfernt ist.
Revisionsverfahren für ISO-Normen gestalten sich sehr schwerfällig.
Die RAK formulieren für die chinesische und die japanische Sprache folgende Transliterationsregeln:
- Transliteration der chinesischen Schriftzeichen:
Die chinesischen Schriftzeichen werden nach dem Pinyin-System (geregelt durch ISO 7098 1982) umgeschrieben.
Pinyin ist eine Lautumschrift der chinesischen Schriftzeichen in
lateinische Schrift, die 1957/58 in China eingeführt wurde. Die
international maßgebliche ALA-LC (American Library Association – Library
of Congress) nutzen Pinyin.
- Transliteration der japanischen Schriftzeichen für Bibliotheken: Hepburn-System, Umschrifttabellen abgedruckt in:
Japan-Handbuch, hrsg. von Horst Hammitzsch, Wiesbaden 1981.
Das Hepburn- System ist eines der zwei wichtigsten Transkriptionssysteme
für die japanische Schrift, also für die Transkription der japanischen
Silbenschriften Hiragana und Katakana in die lateinische Schrift. Das
Hepburn-System ist heute das sowohl in Japan als auch weltweit am
meisten verbreitete.
Konkurrierend zum Hepburn-System gibt es noch KUNREI, eine
Transkriptionsschrift des Japanischen, die 1937 durch die japanische
Regierung angeordnet wurde, eine revidierte Fassung wurde 1954 erlassen.
Kunrei wurde 1989 als ISO 3602 standardisiert.
Hier weicht also die RAK-Regelung von der ISO-Norm ab.
Auch für andere Sprachen existieren zur ISO-Norm konkurrierende
Transliterationssysteme. So sind für die Übertragung des Koreanischen in
lateinische Schriftzeichen mehrere Methoden vorzustellen:
- die “McCune-Reischauer-Umschrift” nach: George McAfee McCune und Edwin Oldfather Reischauer:
"The Romanization of the Korean Language Based upon its Phonetic
Structure", Transactions of the Korea Branch of the Royal Asiatic
Society, XXIX (1939), Seiten 1-55
- die beiden koreanischen Staaten haben eigene Latinisierungsvorschläge
vorgelegt, Südkorea u.a. 1990 und Nordkorea 1973, das neueste
Transkriptionssystem stammt aus dem südkoreanischen Ministerium für
Kultur und Tourismus aus dem Jahre 2000, es folgt weitgehend dem
McCune-Reischauer Transkriptionssystem
- die ISO-Norm 11941 aus dem Jahr 1996
Nicht durch ISO-Normen geregelt sind die Transliterationen weiterer Sprachen:
für das uighurisch-mongolische gibt es Transliterationsvorschläge unter
http://sprachen.sprachsignale.de/ordos-mongolisch/mvftransliteration1.html ,
die SUB-Göttingen bietet ebenfalls eine Transliterationstabelle für die klassische monglische Schrift: http://www.laotouzi.de/librarianmongolia/translit/ .
Für das Uighurisch-Mongolische kann Poppe: Grammar of Written Mongolian,
1954 genutzt werden, für das Mandschurische E.Hauer: Handwörterbruch
der Manschusprache, 1952. Das kyrillisch geschriebene Mongolisch ist im
RAK unter den kyrillischen Alphabeten (nach DIN 1460-2) geregelt, es
beruht auf H.P. Vietze: Lehrbuch der Mongolischen Sprache, 1969, 15–16.
Die Translisterationstabelle der Slavaistik der Uni Oldenburg lässt in
der Zusammenstellung verschiedener Transliterationssysteme die
Unterschiede dieser Systeme, auch die Abweichungen zwischen DIN- und
ISO-Norm, erkennen:
http://www.slavistik.uni-oldenburg.de/download/Transliterationstabelle.pdf
Eine Koran-Transliteration wurde von Hans Zirker nach den Normen DIN 31
635 und ISO 233 erstellt und als PDF ins Netz gestellt: http://www.eslam.de/begriffe/t/pdf/quran_transliter.pdf
Einen wichtigen Überblick über die Transliteration nach RAK und DIN wird in Kürze diese Broschüre bieten:
Rita Albrecht und Jörg Wiesner: Umschriften in Bibliotheken,
Herausgeber: DIN, Beuth Verlag, vorgesehenes Erscheinungsdatum: 6/2011.
Verlagswebsite: http://www.beuth.de
Weitere Links:
The Transliteration and Transcription of Chinese:
https://collab.itc.virginia.edu/access/wiki/site/26a34146-33a6-48ce-001e-f16ce7908a6a/chinese%20transliteration%20%26%20transcription.html
Die Umschrift (Transkription) des arabisch-persischen Alphabets, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg: http://www.ori.uni-heidelberg.de/fachschaft/images/studienhilfen/transkription.pdf
Christoph Rauch: Originalschriftliche Katalogisierung von Arabica.
Chancen und Hindernisse. Berliner Handreichungen zur Bibliotheks- und
Informationswissenschaft, Heft 199, Berlin 2007:
http://www.ib.hu-berlin.de/~kumlau/handreichungen/h199/h199.pdf
Nitaya Kanchanawan: Romanization, Transliteration,
and Transcription for the Globalization of the Thai
Language, in: The Journal of the Royal Institute of Thailand
Vol. 31 No. 3 Jul.-Sep. 2006
http://www.royin.go.th/upload/276/fileupload/758_6484.pdf
Sprache und Globalisierung
Artikel vom 11.04.2011
Plurizentrische europäische Sprachen
Englisch – Französisch – Spanisch - Portugiesisch
Plurizentrische Sprachen sind u.a. Arabisch, Chinesisch, Englisch, Französisch, Hindi-Urdu, Malayisch, Spanisch, Portugiesisch.
Eigenständige sprachliche Zentren einer Sprache mit eigenen Normen entstehen durch den Gebrauch der Sprache im Kontext der politischen, sozialen und ökonomischen Bedingungen des jeweiligen Landes, so dass die linguistische und soziolinguistische Entwicklung der Sprache hin zu einer eigenen Kodifizierung führt. Insofern verfügen plurizentrische Sprachen über zentrifugale Kräfte: einerseits eint die Menschen der Gebrauch derselben Sprache, andererseits trennt sie die Entwicklung nationaler Normen und Merkmale sowie linguistischer Variablen der Sprache.
Neun europäische Sprachen sind als plurizentrisch anzusehen, d.h. sie sind offizielle Sprachen von mindestens zwei Ländern und haben nationale Varietäten. Diese Sprachen sind: Deutsch, Englisch, Französisch, Griechisch, Italienisch, Niederländisch, Portugiesisch, Spanisch, Schwedisch.
Hier einige Erläuterungen zu den vier dieser neun plurizentrischen europäischen Sprachen, die außerhalb Europas verbreitet sind und die für Übersetzungsdienstleister in ihren Varietäten einen besonders hohen Anspruch stellen:
Das Englische
Ingesamt kommt das Englische in verschiedenen Funktionen in insgesamt 76 Ländern vor und ist Amtssprache in 59 Ländern.
Das Englische hat in den vier Zentren Großbritannien, den USA, Kanada und Australien eine eigene standardsprachliche Erscheinungsform, welche über eigene Kodizes verfügen.
Für das australische Englisch liegt das „Macquarie Dictionary“ von 1981 vor. Für Neuseeland wurde 1997 das „Oxford Dictionary of New Zealand English“ veröffentlicht. Ein ähnlich historisches Wörterbuch des Südafrikanischen Englisch wurde 1996 veröffentlicht, das „Canadian Oxford Dictionary“ dann 1998.
Die Rhodes University in Südafrika führt eine „Dictionary Unit for South African English“ http://www.ru.ac.za/dsae/ zur Dokumentation des südafrikanischen Englisch.
Bezüglich des Englischen ergibt sich die besondere Situation, dass die Muttersprachler des amerikanischen Englisch gegenüber dem britischen Englisch zahlenmäßig schon lange überwiegen und das amerikanische Englisch sich auch durch die führende Rolle in den modernen Medien, insbesondere im Internet, weiter durchsetzt. Zudem wird erwartet, dass das kodifizierte australische und das neuseeländische Englisch eine größere Rolle im pazifischen Raum einnehmen könnten, da Englischlernende in diesem Raum sie als Grundlage dem britischen Englisch vorziehen könnten. Insgesamt schreibt man dem Englischen, das inzwischen auch als Plural „Englishes“ anzutreffen ist, eine große Toleranz gegenüber den plurizentrischen Entwicklungen zu. Inzwischen wird schon eine neue Variante, das „Internationale Englisch“, definiert, das sich durch den zunehmenden Gebrauch des Englischen durch Nicht-Muttersprachler im Zuge der Globalisierung von Ökonomie und Wissenschaft ausgebildet haben soll.
Das Französische
Das Französische gibt es in den Hauptvarietäten französisches Französisch, belgisches Französisch, schweizerisches Französisch, kanadisches Französisch. Französisch ist Amtssprache in insgesamt 28 Staaten der Welt. Belgien, Frankreich und Kanada verfügen über eine Kodifizierungspraxis.
Seit 1997 gibt es den Dictionnaire Universel Francophone, das in Zusammenarbeit mit den Institutionen der Frankophonie erstellt wurde und die Lexik aller Varietäten Afrikas und des indischen Raums erfasst.
Man geht davon aus, dass das Französische durch einen starken Sprachenzentralismus und die massive Durchsetzung von Sprachnormen eine dominante Hauptvariante zu erhalten versucht. Unter dem Schlagwort der Frankophonie wird einerseits die globale Verbreitung französischer Varietäten registriert, andererseits ist fraglich, inwieweit man die Eigenständigkeit der Varietäten anerkennt und die Plurizentrik auch des Französischen akzeptiert.
Das Portugiesische
Portugiesisch gibt es außer in Portugal als Hauptvarietät neben dem bekannten brasilianischen Portugiesisch auch noch in Angola, Kapverde, Guinea Bissau, Mosambik, São Tomé e Príncipe. Portugiesisch ist Amtssprache in 8 Staaten der Welt.
Brasilien und Mosambik verfügen neben Portugal über eine eigene Lexikalik der Sprache.
Für das Portugiesische gilt – wie für das Englische in Bezug auf das amerikanische Englisch - dass die Varietät des brasilianischen Portugiesisch inzwischen erheblich mehr Muttersprachler hat als die „Stammsprache“. Für Übersetzungen in das Portugiesische ist grundsätzlich anzugeben, ob es sich um eine Übersetzung in das europäische Portugiesisch oder ins „Brasilianische“ handeln soll, da die Unterschiede nicht unerheblich sind.
Das Spanische
Das Spanische verfügt über Hauptvarietäten in Mexiko, Argentinien, Kolumbien, Peru, Venezuela, Chile, Ecuador, Kuba und Guatemala sowie in weiteren lateinamerikanischen Länder, es ist Amtssprache in 21 Staaten der Welt und nach Chinesisch und Englisch die drittmeist gesprochene Sprache der Welt. Mexiko, Venezuela, Argentinien, Uruguay und Kolumbien haben eine eigene Kodifizierungspraxis des Spanischen. Zusammengefasst wird diese Kodifizierungspraxis derzeit im Nuevo Diccionario de Americanismos, der seit 1993 erstellt wird und von dem bisher 4 Bände erschienen sind. Darüber hinaus gibt es einen Diccionario Latinoamericano, der auch über das Internet zugänglich ist: http://www.contenidos.com/biblioteca/diccionario/index.html .
Neben der Tatsache, dass die überwiegende Mehrheit Muttersprachler des Spanischen außerhalb Europas lebt, ist eine interessante und noch offene Entwicklung die Verbreitung des Spanischen in den USA. Von den südlichen Bundesstaaten ausgehend, gibt es eine Tendenz zur Majorität spanischsprachiger Muttersprachler in ganzen Regionen.
Bei der Übersetzung von Büchern ins Spanische ist übrigens die Erstellung mehrerer Versionen durchaus üblich. So erschienen im Februar 2004 drei spanische Übersetzungen des Harry-Potter-Bandes „Harry Potter und der Orden des Phönix“ im Verlag Salamandra (Barcelona), der die Übersetzungsrechte ins Spanische und die Vertriebsrechte der Harry-Potter-Reihe besitzt. Neben einer Version für Spanien erschien für den sogenannten CONO SUR - das sind die Staaten des südlichen Südamerika: Argentinien, Uruguay, Paraguay und Chile- ebenso eine eigene Ausgabe wie für die übrigen spanischsprachigen Länder inklusive Nordamerika.
Eine Übersicht über die europäischen und die weltweiten plurizentrischen Sprachen findet sich unter: http://www-oedt.kfunigraz.ac.at/oedtradio/content/05-Mat/2plzspraEUR.htm und http://www-oedt.kfunigraz.ac.at/oedtradio/content/05-mat/3plzglobal.htm .
Literatur :
Die Bezeichnungen als polyzentrische oder plurizentrische Sprache gehen auf die Arbeiten von Heinz Kloss zurück: Die Entwicklung neuerer germanischer Kultursprachen seit 1800. 2. erw. Aufl. Düsseldorf 1978.
Grundlegend für die Weiterentwicklung der Definitionen ist:
Clyne, Michael (ed.): Pluricentric Languages. Different Norms in Different Countries. Berlin/New York 1992.
An der Karl-Franzens-Universität Graz ist durch die Tätigkeit des Germanisten Rudolf Muhr ein Forschungsschwerpunkt zu plurizentrische Sprachen entstanden. Auf Muhr geht auch die „Forschungsstelle Österreichisches Deutsch“ zurück.
Rudolf Muhr: Die plurizentrischen Sprachen Europas – Ein Überblick, in: Gugenberger, Eva / Blumberg, Mechthild (Hrsg.) (2003): Vielsprachiges Europa. Zur Situation der regionalen Sprachen von der Iberischen Halbinsel bis zum Kaukasus. Frankfurt u.a. Peter LangVerlag. S. 191-233. (= Bd. 2 Österreichisches Deutsch – Sprache der Gegenwart)
Hier eine kleine Auswahl von Literatur zu den einzelnen Sprachen:
Englisch:
Allen, Scott W./Starks, Donna: No-one sounds like us? A comparison of New-Zealand and other
southern hemisphere Englishes, in: Bell, Allan/ Kuiper, Koenraad (Hrsg.): New Zealand English.
Amsterdam 2000
Crystal, David: English as a Global Language. Cambridge 1997
Görlach, Manfred: Sprachliche Standardisierungsprozesse im englischsprachigen Bereich, in: Sociolinguistica Bd. 2, Berlin, New York 1988, S. 131-185
Hansen, Klaus/Carls, Uwe/Lucko, Peter : Die Differenzierung des Englischen in nationale Varianten. Berlin 1996
Hayhoe, Mike/Parker, Stephen (Hrsg.): Who Owns English? Milton Keynes 1994
Hundt, Marianne: Grammatical variation in national varieties of English – The corpus-based approach, Revue belge de philologie et d'histoire 79/2001, Année 2001, S. 737-756
Trudgill, Peter/ Hannah, Jean: International English. A Guide to the Varieties of Standard English. London 1994
Französisch :
Blondé, Jaques/ Dumot, Pierre/ Gontier, Dominique: Lexique du Français du Senegal. Dakar, Paris 1979
Bollée, Annegret: Frankophonie: Regionale Varianten außerhalb Europas: Kanada, in: LRL (Lexikon der Romanistischen Linguistik) V/1-1990, 740-753
Delcourt, Christian: Dictionaire du Français de Belgique. 2 Tome. Brüssel 1998
Dulong, Gaston: Dictionaire de canadismes. Montreal 1989
Guillou, Michel/ Moingeon, Marc (1997): Dictionnaire Universel Francophone. Paris 1997
Pöll, Bernhard (1998): Französisch außerhalb Frankreichs. Geschichte, Status und Profil regionaler und nationaler Varietäten. Tübingen 1998
Spanisch:
Bierbach, Mechtild: Spanisch – eine plurizentrische Sprache? Zum Problem von norma culta und Varietät in der hispanophonen Welt, in: Vox Romanica 59/2000, 143-170
Eberenz, Rolf (1995), Norm und regionale Standards des Spanischen in Europa und Amerika, in: Müller, Oskar / Nerius, Dieter / Schmidt-Radefeldt, Jürgen / Unger, Friedrich (Hgg.): Sprachnormen und Sprachnormenwandel in gegenwärtigen europäischen Sprachen. Beiträge zur gleichnamigen Fachkonferenz November 1994 am Fachbereich Sprach- und Literaturwissenschaften der Universität Rostock, Rostock 1995, S. 47-58.
Gleßgen, Martin-Dietrich:Variedades ejemplares y no ejemplares en el español americano: El caso de México, in: Anuario de Lingüística Hispánica 12/13, 1996/1997, S. 597-627.
Haensch, Günther/ Werner, Reinhold: Nuevo Diccionario de Americanismos. Santafé de Bogotá: Instituto
Caro y Cuervo. (bisher 4 Bände erschienen).
Lebsanft, Franz: Plurizentrische Sprachkultur in der spanischsprachigen Welt, in: Gil, Alberto / Osthus, Dietmar / Polzin-Haumann, Claudia (Hgg.), Romanische Sprachwissenschaft. Zeugnisse für Vielfalt und Profil eines Faches. Festschrift für Christian Schmitt zum 60. Geburtstag, Frankfurt a.M., Bd. I, 2004, S.205-220.
Núñez, Rocío/ Pérez, Francisco J.: Diccionario del habla actual de Venezuela: Venezolanismos, indigenismos,
nuevas acepciones. Caracas 1995
Oesterreicher, Wulf: Plurizentrische Sprachkultur – der Varietätenraum des Spanischen, in: Romanistisches Jahrbuch 51 (2000), S. 287-318
Polzin-Haumann, Claudia: Zwischen unidad und diversidad. Sprachliche Variation und sprachliche Identität im hispanophonen Raum, in: Romanistisches Jahrbuch 56/2005, (2005), S. 271–295
Santamaria, Francisco J.: Diccionario de Mejicanismos. 1992
Portugiesisch:
Louceiro, Clenir/ Ferreira, Emilia/ Vera Cruz, Elisabeth: 7 Vozes - Léxico Coloquial do Português Luso-
Afro-Brasileiro: Aproximações. Lissabon 1996
Pöll, Bernhard : Essai de standardologie comparée: quelques éléments pour une comparaison de l’espagnol et du portugais européens et américains, in: Revue belge de philologie et d’histoire 79/2001, S. 907-930.
Was lange währt …
Die Deutsch-Türkische Universität in Istanbul
Artikel vom 04.03.2011
Alle großen deutschen Tageszeitungen meldeten die Grundsteinlegung der
künftigen Deutsch-Türkischen Universität in Beykoz Istanbul am
22.10.2010. Im Rahmen des Staatsbesuchs des deutschen Bundespräsidenten
in der Türkei im Oktober 2010 enthüllte Christian Wulff gemeinsam mit
dem türkischen Staatspräsidenten Abdullah Gül den ersten Stein des
Bauprojekts.
Die Universität soll offen für Studierende aus der Türkei wie aus
Deutschland sein, gelehrt wird sowohl in türkischer als auch in
deutscher Sprache. Die Universitätsabschlüsse werden in beiden Staaten
anerkannt. 5000 Studenten sollen die Hochschule einmal bevölkern. Man
hofft sowohl Abiturienten aus Deutschland als auch Absolventen deutscher
Schulen in der Türkei für ein Studium in Istanbul zu interessieren.
Die Kosten für die Deutsch-Türkische Universität werden geteilt, wobei
die türkische Seite die Hauptlast tragen wird, sie stellt das Gelände
und die Gebäude zur Verfügung und trägt die laufenden Kosten.
Deutschland entwickelt Lehrpläne und wird deutsche Dozenten entsenden.
Zum ersten Rektor der Universität wurde am 13.10.2010 Prof. Dr. Ziya
Şanal vom türkischen Staatspräsidenten ernannt. Die Stelle des
Konrektors soll an einen Deutschen vergeben werden.
Fünf Fakultäten sind geplant, die von verschiedenen deutschen
Hochschulen betreut werden sollen. Die TU Berlin wird die
Ingenieurswissenschaften einrichten, die FU Berlin betreut den
Fachbereich Jura, die Universität Potsdam die Naturwissenschaften.
Geistes-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften werden von den
Hochschulen Heidelberg, Köln, Münster und Bielefeld unterstützt.
(http://www.sueddeutsche.de/karriere/deutsch-tuerkische-universitaet-istanbul-deutsch-studium-am-bosporus-1.1013439 und http://www.sueddeutsche.de/karriere/deutsch-tuerkische-universitaet-istanbul-deutsch-studium-am-bosporus-1.1013439 :)
Angekündigt war die Gründung der Universität erstmals in einer Pressemitteilung des Auswärtigen Amtes im Dezember 2007:
„… Deutschland und die Türkei wollen ihre Bildungszusammenarbeit
verstärken. Symbolcharakter für dieses Ziel hat die geplante
Deutsch-Türkische Universität in Istanbul. Heute (06.12.)
gelang ein wichtiger Zwischenschritt dorthin: Der Botschafter
der Bundesrepublik Deutschland in Ankara, Dr. Eckart Cuntz,
und der Staatssekretär des türkischen Außenministeriums,
Botschafter Ertugrul Apakan, haben das Regierungsabkommen
über ihre Gründung paraphiert.
Mit der heutigen Paraphierung des Abkommens rückt der Start
der deutsch-türkischen Universität einen Schritt näher. …“
(Quelle: http://www.istanbul.diplo.de/contentblob/1763098/Daten/129021/Deutsch_Tuerkische_Universitaet_DD.pdf )
In Berlin unterzeichneten im Mai 2008 schließlich Bundesaußenminister
Frank Walter Steinmeier und sein türkischer Amtskollege Ali Babacan
gemeinsam mit der Bundesministerin für Bildung und Forschung Annette
Schavan eine „Vereinbarung über die Gründung einer Deutsch-Türkischen
Universität in der Türkei zwischen der Regierung der Bundesrepublik
Deutschland und der Regierung der Republik Türkei.“
(Pressemitteilung vom 30.5.2008 des Bundesminsteriums für Bildung und Forschungm, http://www.bmbf.de/press/2309.php )
Angeregt wurde die Gründung der Deutsch-Türkischen Universität durch die
Ernst-Reuter-Initiative für kulturellen Dialog und Verständigung (ERI),
die im September 2006 vom deutschen Außenminister Frank-Walter
Steinmeier und seinem damaligen türkischen Amtskollegen Abdullah Gül ins
Leben gerufen wurde.
(weitere Informationen zu ERI unter: http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Aussenpolitik/KulturDialog/InterkulturellerDialog/ERI/Uebersicht-ErnstReuterInitiative_node.html mit Links)
Emigration und Integration andersherum – Ernst Reuter in der Türkei
Ernst Reuter, der als Regierender Bürgermeister Berlins in der
Nachkriegszeit hohes Ansehen erwarb, lebte – was viele nicht wissen –
während der Nazi-Diktatur als Emigrant in der Türkei.
Der Sozialdemokrat, Oberbürgermeister der Stadt Magdeburg und
Reichstagsabgeordneter Ernst Reuter war eines der ersten Opfer des
Naziregimes, zweimal war er im Konzentrationslager Lichtenberg, aus dem
er 1934 als krank entlassen wurde, einer erneuten Festnahme entging er
durch die Flucht nach Holland im Januar 1935. Weiter führte die Flucht
Ernst Reuter und seine Familie nach London. Eine Stelle als
Sachverständiger im Wirtschaftsministerium der Türkei, vermittelt durch
andere Exilanten, lockte Reuter im Juni 1935 nach Ankara. Die junge
türkische Republik bemühte sich unter Mustafa Kemal Atatürk um den
Aufbau einer modernen Verwaltung und eines modernen Hochschulwesens;
eines der Mittel dazu war die Anwerbung westeuropäischer
Wissenschaftler. So fanden einige Verfolgte des Naziregimes Zuflucht in
der Türkei, neben Ernst Reuter beispielsweise auch der der Sinologe
Wolfram Eberhard als Lehrer für Chinesisch an der Universität Ankara,
der Architekt Bruno Taut als Professor für Architektur an der
Universität Istanbul sowie der Jurist Ernst Hirsch als Professor an der
Universität Istanbul und später in Ankara.
Reuter wurde als Fachmann für Tariffragen beim türkischen
Wirtschaftsministerium, später beim Verkehrsministerium angestellt. Ab
1940 war Reuter dann nur noch an der Verwaltungshochschule in Ankara als
Dozent und ab 1941 als Professor für Kommunalwissenschaft tätig.
Grundlage für Reuters erfolgreiche Tätigkeit in der Türkei war natürlich
seine – zwingend notwendige – Bereitschaft, die Sprache des Gastlandes
zu erlernen. Reuter lehrte in türkischer Sprache und veröffentlichte
Grundlagenwerke über Städtebau und Kommunalwissenschaften in der Türkei.
Die Ernst-Reuter-Initiative möchte in den Projektfelder Kunst, Kultur
und Medien, Jugend und Young Professionals, Integration und Wissenschaft
- an die Gastfreundschaft der Türkei für Verfolgte des Nazi-Regimes
anknüpfend - den Austausch zwischen der Bundesrepublik Deutschland und
der Türkei auch in Zukunft unterstützen.
Dies wird – hoffentlich – in ganz besonderer Form mit der neuen Deutsch-Türkischen Universität gelingen.
Über die deutschen Exilanten in der Türkei u.a.:
www.transeo-review.eu/Zwischen-Aussenseiterdasein-und.html
Zum Nachlesen:
Kubaseck, Christopher u. Seufert, Günter (Hrsg.):
Deutsche Wissenschaftler im türkischen Exil: Die Wissenschaftsmigration in die Türkei 1933-1945, Ergon 2008
Wann ist eigentlich Neujahr?
Artikel vom 27.12.2010
Auch wenn sich schon lange die europäische Festlegung auf den 1.Januar
als Beginn eines neuen Jahres auf der ganzen Welt durchgesetzt hat, wird
doch in vielen Kulturen ein anderer Neujahrstag gefeiert.
Auch in Europa wurde der 1.Januar als Beginn eines neuen Jahres erst mit
der julianischen Kalenderreform unter Julius Caesar eingeführt. Bis
dahin galt der 1. März als Beginn eines neuen Jahres, wodurch sich auch
die erhaltenen Monatsnamen September (siebter Monat) bis Dezember
(zehnter Monat) erklären.
Der jüdische Kalender feiert den Jahresanfang „Rosch Haschana“ am 1. und
2. Tag des jüdischen Kalendermonats Tischri. So feierte man das
Neujahrsfest des Jahres 5771 (nach dem jüdischen Kalender) am
9.September 2010, im Jahr 2011 wird das das Jahr 5772 des jüdischen
Kalenders am 29.September beginnen.
Besondere Bräuche zu Rosch Haschana sind Neujahrskarten an Verwandte und
Freunde, mit denen man ihnen Schana Towa, ein gutes Jahr wünscht. Zu
Rosch Haschana werden süße Äpfel mit Honig gegessen; dabei spricht man
den Wunsch aus, dass das neue Jahr ein gutes und süßes Jahr werden möge.
Auch die Challot, die geflochtenen Brote für Schabbat und Festtage,
sind süß und sie haben eine runde Form. Manche Menschen gehen zu einem
Fluss, um symbolisch ihre Sünden ins Wasser zu werfen, indem sie die
Taschen ihrer Kleidung leer machen.
(Quelle: http://www.fachbereichbildung.de/fileadmin/downloads/schulreferat/71-75.pdf )
Der islamische Kalender beginnt mit der Auswanderung Mohammeds nach Medina im Jahr 622 n.Chr.
Der erste Tag des Jahres 1432 der islamischen Zeitrechnung wurde am
7.Dezember 2010 begrüßt; in 2011 wird das neue Jahr des islamischen
Kalenders am 26.November seinen Anfang nehmen.
Das persische Neujahrsfest Nowruz fällt immer auf den Frühlingsanfang am 21.März (in Schaltjahren auf den 20.März).
Haft Sin („sieben“ Dinge“) ist das wichtigste Brauchtum des
Neujahrsfestes. Die „sieben Dinge“ werden auf einem Tisch oder einem
Tuch auf dem Boden ausgebreitet. Die sieben Dinge, die mit dem
persischen Buchstaben Sin beginnen, dem deutschen S, sind Symbole für
die Grundnahrungsmittel des Menschen, für Glück und Reichtum: Sabze
(Weizen), Sib (Apfel), Sir (Knoblauch), Serke (Essig), Somagh (saures
Gewürz), Samanu (eine süße Speise aus Weizen), Sendsched (Mehlbeere),
Sekke (Münzen, die Reichtum symbolisieren), Sonbol (Hyazithen, die Glück
versprechen) und Sepand (wilde Raute, die für Weihrauch genutzt wird).
In Afghanistan heißt das Neujahrsfest zum Frühlingsanfang Nauruz. Auch
hier werden sieben Gemüsesorten, Obst und Pflanzen als Symbole für die
sieben Glückseligkeiten gereicht, für Wiedergeburt, Reichtum, Glück,
Liebe, Freude, Gesundheit und Bescheidenheit.
Das chinesische Neujahrsfest fällt auf den zweiten oder seltener dritten
Neumond nach der Wintersonnenwende. Im Jahr 2010 begann das chinesische
Jahr des Tigers am 14.Februar. Auf das Tigerjahr folgt nun das Jahr des
Hasen, den Beginn dieses neuen Jahres feiern die Chinesen am 3.2.2011.
Verbunden ist das chinesische Neujahr mit Ritualen und Opfern für den
Küchengott, der sieben Tage vor dem Neujahrstag das Haus verlässt und
vier Tage nach dem Neujahrsfest wieder zurückkommt. Vor dem Verlassen
wird dem Küchengott symbolisch süßer und klebriger Reis geopfert, um ihm
den Mund zu verkleben. So hat der Küchengott keine Gelegenheit dem
Himmlischen Gott Unangenehmes und Schlechtes von den Vorgängen des
vergangenen Jahres zu berichten und er erzählt nur das "Süße". Die
Opferungen bei der Heimkehr des Küchengottes bestehen aus verschiedenen
Früchten, Keksen und Tee.
(nach: http://wtcf.de/chin_neujahr.html )
Das chinesische Horoskop sagt für das Jahr des Hasen voraus:
„Geldverdienen läuft im Jahr des Hasen einfach besser. Ein tolles Jahr
voller Glück und ohne Stress!“
(aus: http://www.chinesisches-horoskop.de/kalender/ )
In Korea steht an Neujahr die Familie im Mittelpunkt. Dazu gehören auch
die Ahnen der letzten 4 Generationen, die nach koreanischem Glauben
nicht sofort nach dem Tod die Erde verlassen.
Nach dem Aufstehen wünscht sich die Familie erstmal ein gutes neues
Jahr. Dabei verbeugen sich zuerst die Eltern voreinander, danach setzen
sich die Eltern auf den Boden und empfangen den Neujahrsgruß der Kinder.
Dabei knien die Kinder vor den Eltern nieder, verbeugen sich, indem sie
mit der Stirn den Boden berühren (Sebae).
Das Neujahr nach dem Mondkalender ist auch einer der Tage, an dem die
Koreaner ihrer Ahnen gedenken bzw. in Kontakt mit ihren Ahnen treten.
Durch die Verehrung der Ahnen sollen Reichtum und Glück erlangt werden.
Die Ahnenverehrung geschieht durch die Zeremonie, die an den Gräbern der
Ahnen abgehalten wird (Cha rei - Zeremonie). Das Essen für diese
Zeremonie besteht aus steamed rite, Rindersuppe, Fischkuchen und
traditionellen Keksen.
Am wichtigsten ist „Song-pyun“, eine Art Reiskuchen mit verschiedenen Füllungen.
(Quelle: http://de.koreaorbit.com/koreanische-kultur/koreanisches-neujahr-feiern.html )
Das Jahr 2010 entspricht dem Jahr:
219 französischer Revolutionskalender
1389 persischer Kalender
1432 islamischer Kalender
1460 armenischer Kalender
1727 koptischer Kalender
2003 äthiopischer Kalender
2553 buddhistischer Kalender
2759 babylonischer Kalender
2763 römischer Kalender
5129 Kalender der Maya
5771 jüdischer Kalender
6246 ägyptischer Kalender
(Quelle:http://www.kalenderlexikon.de/index.pAhp?PHPSESSID=rsu2p5nit28ll2td3nhbmpasa5 ; einige Werte sind Näherungswerte.)
Sprache und Globalisierung
Englisch – die hegemoniale Weltsprache?
Artikel vom 15.10.2010
Für Übersetzungsdienstleister ist die Entwicklung der weltweiten
Sprachdynamik von großer Bedeutung. Wie hoch wird der Bedarf an
Übersetzungen in Zukunft sein? Welche Sprachen stehen im Fokus? Welche
Sprachen werden marginalisiert? Die Tendenz zur Hegemonie des Englischen
scheint im 21.Jahrhundert ungebrochen.
Prof. Dr. Rainer Enrique Hamel, Linguist am Anthropologischen Seminar der Universität Mexiko-Stadt untersucht in seinem Vortrag „Sprachimperien, Sprachimperialismus und die Zukunft der Sprachenvielfalt“ (http://www.goethe.de/mmo/priv/1663343-STANDARD.pdf ) den Zusammenhang zwischen Sprache und Globalisierung.
Hamel fragt, ob wir das Monopol des Englischen für die Zukunft
akzeptieren müssen, ob wir es sogar im Sinne einer weltweiten
Verständigung unterstützen sollten oder ob nur die Verteidigung aller
Sprachen, auch der Minderheiten- und Regionalsprachen, kulturelle und
gesellschaftliche Vielfalt erhalten kann.
Den Begriff des Sprachimperialismus hält Hamel nur dann für
untersuchungsrelevant, wenn Sprachprozesse eine Eigendynamik besitzen
und nicht bloß Folge der Ausbreitung politischer, militärischer und
wirtschaftlicher Macht sind.
Um dies genauer zu differenzieren, stellt er in einem historischen
Abriss „Sprachimperien“ vor: das Römische Reich, das jedoch – so Hamel –
immer zweisprachig lateinisch und griechisch war; das spanische
Imperium, mit dem Verweis darauf, dass Spanien selbst bis heute nicht
einsprachig sondern multilingual ist und die spanische Sprache
plurizentrisch (s. dazu auch http://www.uni-tuebingen.de/hispanistentag/
, Sektion 9: „Das Spanische als plurizentrische Sprache“, mit
Bibliographie); das französische und das britische Imperium. Hamel
schließt aus diesem Überblick: „Eine erfolgreiche und massive
Verbreitung der europäischen Kolonialsprachen fand vor allem dort statt,
wo sie mit einer massiven Emigrationspolitik in die Kolonien und der
Ausrottung der dortigen Urbevölkerung einherging.“ Die Sprachdiffusion
als Kriterium für das Vorhandensein von Sprachimperialismus relativiert
Hamel, entscheidend sind für ihn die Entwicklung von Sprachhierarchien
die zur „Hegemonie der imperialen und Subalternität der lokalen
Sprachen“ führen, dies definiert er als „moderne Form von
Sprachimperialismus“. Diese „asymmetrischen Sprachenverhältnisse“ sind
es, die sich in der gegenwärtigen Sprachendynamik durchsetzen und das
Englische scheinbar unausweichlich zur Weltsprache machen werden. Gegen
diese „Verdrängungs- und Globalisierungstendenzen“ gibt es laut Hamel
zwei Strategien, die eine ist die „uneingeschränkte Verteidigung aller
bedrohten Sprachen vor dem Sprachentod“, die zweite die „Eindämmung der
totalen Hegemonie des Englischen“, die Nationalsprachen-Position, die
ihrerseits aber Minderheiten- und Regionalsprachen verdrängen möchte
zugunsten starker Nationalsprachen, die sich dem Englischen
entgegenstellen können. Hamel wiederholt, dass sich Sprachen nur dann
verdrängend durchsetzen können, wenn es zu einer Hierarchisierung der
Sprachenverhältnisse kommt: „Sprachverdrängung und Sprachentod treten …
erst auf, wenn markante Asymmetrien zwischen Sprachen und ihren
Sprechergruppen … zu einer psychosozialen, kulturellen Umorientierung
der Sprecher von den subalternen hin zu den dominanten Sprachen eintritt
…“. Demzufolge muss „eine auf Sprachenvielfalt und Pluralismus von
Kulturen und Sprachen ausgerichtete Politik“ Sprachenhierarchien
reduzieren, einen „Orientierungswechsel von einem monolingualen Ideal
und einer negativen Einschätzung der ’Mehrsprachigkeit als Problem’ hin
zu einer pluralistischen Orientierung“ herbeiführen, „die im
Plurilinguismus eine Bereicherung der Gesellschaften und der Individuen
erkennt.“ In diesem Sinne hält Hamel das Fremdsprachenlernen für eine
wichtige Aufgabe, die als „sinnvolle individuelle und gemeinschaftliche
Investition“ angesehen werden sollte, da Sprachenlernen dazu führt, die
globalisierte Welt besser zu verstehen und sie zu verbessern.
Für den weltweiten Erhalt der biologischen, kulturellen und lingustischen Vielfalt setzt sich die NGO „Terralingua“ ein:
http://www.terralingua.org/ .
Zum Erhalt der Sprachenvielfalt soll auch die „ Euromosaik-Studie“ der
EU beitragen, sie stellt „Maßnahmen der Europäischen Kommission zur
Sicherung von Regional- und Minderheitensprachen“ vor:
http://ec.europa.eu/education/languages/languages-of-europe/doc145_de.htm ;
weitergehende Links finden sich unter:
http://ec.europa.eu/education/languages/languages-of-europe/doc147_de.htm , u.a. zu den Sprachen:
Asturisch - Baskisch - Bretonisch - Katalanisch - Kornisch - Korsisch - Friesisch - Friulisch - Gälisch - Galicisch - Ladinisch -Niederdeutsch - Manx - Okzitanisch - Provenzalisch - Sami - Sardinisch - Sorbisch - Walisisch - Jiddisch
Rechtskultur und Übersetzungen
Eine Untersuchung deutscher und französischer Rechtstexte
Artikel vom 20.07.2010
Fachübersetzungen im juristischen Bereich erfordern besondere
Kompetenzen des Übersetzers. Nicht nur die sprachliche Kompetenz,
sondern viel Fachwissen ist gefragt, wenn Übersetzer Rechtstexte
übertragen. In Verträgen, Urkunden und Urteilen präsentiert sich die
jeweilige Landessprache in ihren Rechtstraditionen.
Prof. em. Dr. Bernd Spillner von der Universität Duisburg-Essen
untersucht in ‚TRANS Internet-Zeitschrift für Kulturwissenschaften’ die
„Interlingualen Kontraste zwischen direktiven Rechtstexten“ und die
daraus zu folgernden Besonderheiten für deutsch – französische
Übersetzungen. (http://www.inst.at/trans/17Nr/6-4/6-4_spillner17.htm )
Es geht Spillner nicht um die Übersetzungen von Gesetzen, sondern von
Texten aus dem Bereich der Rechtsverordnungen. Während die Sprache der
Gesetzestexte durch die gemeinschaftliche kontinentaleuropäische
Rechtstradition viele Gemeinsamkeiten aufweist, ist die Sprache im
Rechtssystem der Verordnungen, Erlasse und Verwaltungsvorschriften nach
Spillner stärker durch die jeweilige Landestradition und –kultur
geprägt.
Anhand direktiver Textsorten (Gesetze, Erlasse, Verordnungen,
Ausführungsbestimmungen etc.) möchte Spillner die Unterschiede der
fachsprachlichen Corpora in der deutschen und französischen
Rechtssprache herausarbeiten.
Zunächst präsentiert er ausführlich Literatur aus der
Translationstheorie und aus der Übersetzungspraxis für verschiedene
Fachbereiche, nicht nur für juristische Texte. Zu Übersetzungen aus dem
Rechtsbereich weist Spillner auch auf Literatur für die
Sprachkombinationen dänisch deutsch und italienisch deutsch hin.
Spillner befasst sich dann ausführlich mit Kontrasten in deutschen und
französischen Rechtsverordnungen, er untersucht die jeweilige
Terminologie, den Textaufbau und die Syntax am Textbeispiel der
„Verordnung“ im Deutschen und im Französischen.
Spillner bilanziert, dass auch wenn zwei Textsorten in zwei Sprachen als
vergleichbar eingestuft werden, sich sprachliche, stilistische,
textuelle und fachorientierte Kontraste ergeben, die die
unterschiedlichen Rechtstraditionen und administrativen Kulturen
widerspiegeln.
Deshalb weist Spillner abschließend darauf hin: „Bei der Herausbildung
eines nationenübergreifenden Rechtssystems – wie u.a. im gegenwärtigen
Europa – ist unbedingt auf interlingual differente terminologische
Besonderheiten und die Interkulturalität von Textsorten zu achten.“
Wichtig für Übersetzer und Kunden ist ebenfalls Spillners Hinweis, dass
auch innerhalb einer Sprache in unterschiedlichen Ländern bzw. Kulturen
Varietäten möglich sind – denken wir etwa an Französisch oder Englisch
als Amtssprache auf unterschiedlichen Kontinenten, aber auch z.B. an
Portugiesisch in Portugal und in Brasilien.
Dies macht es besonders wichtig, qualifizierte Übersetzer mit
juristischen Übersetzungen zu beauftragen, denn nur diese garantieren
die Prüfung und die Ausführung eines Auftrages nicht nur bezüglich der
Sprache, sondern auch bezüglich der landestypischen Terminologie.
Weiteres zum Thema deutsch – französische Rechtstexte findet sich auch
bei Jakob Wüst: Der französische Einfluss auf die kontinentaleuropäische
Rechtssprache, ebenfalls in TRANS Internet-Zeitschrift für
Kulturwissenschaft Nr. 17, http://www.inst.at/trans/17Nr/6-4/6-4_wuest17.htm
Eine Heimat für die Mauerblümchen
Übersetzen unter idealen Bedingungen:
Artikel vom 02.07.2010
Das europäische Übersetzerkollegium (EÜK) in Straelen
http://www.uebersetzerkollegium.com
„Es ist toll, mit Menschen zusammenzusein, die auch mit und in Sprache leben.“
Das sagt die Übersetzerin Bettina Münch, die im nächsten Jahr das
Europäischen Übersetzerkollegium (EÜK) in Straelen als Translator in
Residence’ besuchen wird.
(Bettina Münch im Porträt der Frankfurter Rundschau: http://www.fr-online.de/frankfurt_und_hessen/nachrichten/frankfurt/?em_cnt=2609168&em_ivw=fr_frankfurt
Eine Heimat für die „Mauerblümchen des Literaturbetriebes“ soll es sein,
das Übersetzerkollegium. Dort treffen sich die Übersetzer – meist
nachts in der Küche, wie auch Bettina Münch bestätigt, „denn die meisten
sind Nachteulen“ – zum Erfahrungsaustausch, zum Austausch von Tricks
und Kniffen des Übersetzer-Handwerks.
In der historischen Tradition der mittelalterlichen Übersetzerschule von
Toledo wollte der Beckett-Übersetzer Elmar Tophoven einen Ort für die
„Brückenbauer“ der Weltliteratur schaffen.
Gemeinsam mit dem damaligen Vorsitzenden des Verbands der literarischen
Übersetzer Klaus Birkenhauer trieb Tophoven unermüdlich die Schaffung
eines „irdischen Elysiums der Übersetzer“, einer „neuen Schule von
Toledo“ voran, und endlich konnte 1978 die Gründung des "Europäische
Übersetzer-Kollegiums Nordrhein-Westfalen in Straelen e.V." als das
weltweit erste und größte internationale Arbeitszentrum für
professionelle Literatur- und Sachbuch-Übersetzer gefeiert werden.
Literarische Übersetzer aus aller Welt kommen mit dem
Übersetzungsauftrag eines Verlages nach Straelen, um die umfangreiche
Bibliothek und die technischen Hilfsmittel des Hauses zu nutzen, aber
insbesondere, um hier andere Übersetzer zu treffen.
Verschiedene Einrichtungen des Übersetzerkollegiums unterstützen die
zeitweiligen Bewohner. So gibt es jeweils einen ‚Translator in
Residence’, der einerseits im Kollegium die Gäste zusammenbringt und die
Neuankömmlinge begrüßt und andererseits durch Lesungen und Workshops
Öffentlichkeitsarbeit betreibt.
In den Atriumsgesprächen werden zweimal jährlich herausragende
deutschsprachige Autorinnen und Autoren mit ihren ausländischen
Übersetzern zusammengebracht. In den Gesprächen zwischen Autor und
Übersetzern soll die künstlerische Arbeit der Literaturübersetzer
gewürdigt werden und dazu beigetragen werden, Fehler und
Missverständnisse in Sprach- und Kulturtransfer zu vermeiden. Im Jahr
2009 traf der Autor Uwe Tellkamp in Straelen die Übersetzer seines
preisgekrönten Werks „Der Turm“. Die "Turm"-Übersetzer kamen aus 11
Ländern: aus Bulgarien, Dänemark, Frankreich, Italien, Katalonien, den
Niederlanden, Norwegen, Schweden, Spanien und Ungarn. 2010 kommen die
Übersetzer des Buchs „Corpus Delicti“ von Juli Zeh mit der Autorin
zusammen. Diesmal stammen die Übersetzer aus Belgien, Brasilien,
Bulgarien, Italien, Kroatien, Neuseeland, Polen, Schweden, Taiwan und
aus der Türkei.
Der jährlich vergebene Übersetzerpreis soll herausragende Leistungen auf
dem Gebiet der literarischen Übersetzung aus der deutschen in eine
andere oder aus einer anderen in die deutsche Sprache würdigen. In
diesem Jahr erhält Frau Dr. Sabine Baumann aus Frankfurt/M. den Preis
für die Neuübersetzung von Alexander Puschkins „Eugen Onegin“ aus dem
Russischen sowie des erstmals in deutscher Sprache vorgelegten 1300
Seiten umfassenden Puschkin-Kommentars von Vladimir Nabokov, den Baumann
aus dem amerikanischen Englisch übertragen hat.
Die Welt der Sprachen:
Was ist eigentlich Finnougristik?
Artikel vom 19.05.2010
Die Finnougristik beschäftigt sich mit der uralischen Sprachfamilie, die
heute noch im Wesentlichen aus dem Finnischen, dem Ungarischen und dem
Estnischen besteht.
Jedem Sprachinteressierten, der diese Sprachen schon einmal gehört hat,
ist klar: das hört sich anders an als romanische oder nordische
Sprachen!
Bei dieser Sprachgruppe handelt es sich um eine Enklave in Europa, sie
hat eine Sonderstellung, da sie nicht zum indoeuropäischen Sprachkörper
gehört. Ursprünglich im Uralgebiet beheimatet, wanderten die Sprachen
mit ihren Sprechern; man nimmt an, dass der finnische Zweig auf dem
heutigen Siedlungsgebiet ursprünglich ist, während das Ungarische erst
mit den Magyaren etwa im 10. Jh. n. Chr. nach Ungarn kam. Das Estnische
gehört dementsprechend nicht wie das benachbarte Lettische und
Litauische zu den baltischen Sprachen.
Die Sprachen entwickelten sich im Folgenden so weit auseinander, dass
die Unterschiede innerhalb der finnougrischen Sprachen heutzutage sehr
groß sind, d.h. Ungarn und Finnen können sich – trotz der Herkunft aus
einer Sprachfamilie – nicht mehr miteinander verständigen.
Das hindert Finnen und Ungarn aber nicht an einem ausgesprochen
höflichen Umgang miteinander. So gibt man sich gegenseitig in einer
Anekdote, die in beiden Sprachen erzählt wird, den Vortritt in
Belesenheit und Klugheit:
„Die Finnen berichten: Sie kamen zusammen mit den Ungarn aus dem Osten,
vom Ural her, mit Pferden, Wagen, Kind und Kegel. Endlich kamen sie an
hohe Berge (die Karpaten), wo sie eine Tafel mit der Aufschrift fanden:
„Geradeaus nach Ungarn“. Und alle, die lesen konnten und nicht zu faul
waren, erkletterten die Berge und kamen nach Ungarn. Die anderen bogen
nach rechts (nach Norden) ab und landeten in Finnland.
In der ungarischen Variante der Anekdote steht an der Tafel am Fuß der
Berge: „Rechts nach Finnland“, und die Ungarn erzählen sich, dass die
Klügeren, die lesen konnten, auf diese Weise auf die skandinavische
Halbinsel gekommen sind.“
(zitiert nach: http://www.ungarnaktuell.de/Literatur.htm )
Finnougristik kann man in Deutschland studieren! Forschung und Lehre in
den Bereichen Literaturwissenschaft, Sprachwissenschaft und Landeskunde
sind an den Universitäten Göttingen, Hamburg und München vertreten:
http://www.finnougristik.uni-muenchen.de/index.html
http://www.uni-hamburg.de/ifuu/
http://www.uni-goettingen.de/de/sh/106929.html
Das Finnische:
Offensichtlich ist die Entwicklung des Finnischen zu einer Weltsprache
kaum noch aufzuhalten. Schon 1989 fand Richard Lewis folgende Argumente
dafür:
1. Wir diskutieren über eine Sprache, die grundsätzlich logisch ist. Regeln werden absolut eingehalten, frei von Ausnahmen.
2. Die Sprache ist wohlklingend. Mit anderen Worten: sie ist eine Freude
für die Ohren. Dies kommt von der überwiegenden Menge von Vokalen, die
dumme Kombinationen von Konsonanten verhindern. Gelegentlich wurde
vorgeschlagen, dass einige Vokale in die Tschechei exportiert werden
sollten, wo ein dauernder Mangel an ihnen herrscht, und einige
tschechische Konsonanten könnten stattdessen importiert werden - aber
die Verhandlungen wurden schon in früher Zeit abgebrochen. Die Finnen
wollten nichts mit einer Sprache zu tun haben, in der Eiscreme
"zmrzlina" genannt wird, und die Tschechen hingegen waren misstrauisch
gegenüber einer Sprache, in der dies "jäätelöä" heißt.
3. Finnisch ist eine prägnante Sprache. Ein finnisches Wort kann viele
Dinge auf Deutsch bedeuten. Warum Zeit vergeuden und "Ausschuss zur
Durchführung von Verhandlungen über die Einstellung von bewaffneten
Feindseligkeiten" sagen, wenn man doch ein einfaches Wort wie
"aseleponeuvottelutoimikunta" benutzen kann?
4. Finnisch lernen gibt Selbstvertrauen. Wer Finnisch lernen kann, der kann wirklich alles lernen.
5. Die finnische Sprache hat längere und bessere Flüche als jede andere Sprache.
Allerdings gibt es wohl einige Hindernisse beim Erlernen der finnischen Sprache, nämlich die Grammatik:
„Direkte Objekte
Die meisten finnischen Grammatikbücher sind besonders einfach zu
verstehen, wenn es um "direkte Objekte" geht. Es geht ungefähr so: Ein
direktes Objekt im Finnischen (allgemein "Akkusativobjekt" genannt) kann
im Nominativ, Genitiv oder Partitiv stehen. Um alles noch leichter
verständlich zu machen, werden Nominativ und Genitiv "Akkusativ"
genannt. Außerdem gibt es noch einen richtigen Akkusativ, der aber
keinen besonderen Namen hat. Große Vorsicht ist erforderlich, wenn
grammatische Bezeichnungen konstruiert werden. Wenn Sie das Wort
"Akkusativ" sehen, kann es Nominativ oder Genitiv bedeuten, aber niemals
Akkusativ; die Bezeichnung "Nominativ" kann Akkusativ bedeuten oder
vielleicht Nominativ; "Genitiv" kann Akkusativ bedeuten oder einfach nur
Genitiv, während "Partitiv" immer Partitiv ist, außer es könnte
Akkusativ sein.“
(zitiert nach: http://www.lenz-online.de/reisen/finland/sprache.htm )
Das Ungarische:
Auch die Ungarn scheinen – getreu der Zugehörigkeit zur Sprachfamilie
des Finnischen – grammatikalisch ihren Sonderweg bestätigen zu wollen:
„Grammatisch erweckt das Ungarische den Eindruck, sich mit dem ganzen
Trotz des Einzelkindes von europäischen Sitten abzuwenden“, meint
Wilhelm Droste in der seinem Artikel „Über den Eigensinn der ungarischen
Sprache – Eine Liebeserklärung“ aus dem ‚Neuen Pester Lloyd’, einer
deutschsprachigen ungarischen Zeitung (zitiert nach: http://www.ungarn-guide.com/sprache_01.php )
Und so meint Droste denn, das Erlernen des Ungarischen sei „quälend
schwer. Wie es den Ungarn beim Fremdsprachenerwerb kaum gelingt, ihren
Akzent und andere Eigenarten gänzlich los zu werden, so ist es auch für
den Ausländer nahezu unmöglich, das Ungarische in Fleisch und Blut zu
übernehmen. … Die Sprache ist wie ein Schutzwall, hinter dem die Nation
sich mit all ihren Geheimnissen und Eigenarten fest verschanzen kann.
Sie taugt im Kampf um eine souveräne Selbstbehauptung mehr als alle
Waffen und Gelder dieser Welt.“
Auf der Suche nach dem schönsten Wort im ganzen Land ist das Balassi
Institut für Ungarische Kultur anlässlich des 250.Geburtstages des
wichtigsten Sprachreformers Ungarns, Ferenc Kazinczy. Die Bevölkerung
ist aufgerufen ihr ungarisches Lieblingswort zu ermitteln. Die aktuelle
Hitliste ist unter www.szoszavazo.hu einzusehen.
Dazu meint der Pester Lloyd (29-2009 vom 17.07.2009):
„Den hier lebenden Ausländern klingen die Ohren ohnehin ständig, wenn
der finno-ugrische Sprachtsunami magyarischer Ausformung, eine Mischung
aus wildromantischem Singsang und lingualem Starrsinn, über sie
hereinbricht. Und fragte man die Expats nach dem wohl ungarischsten
aller ungarischen Wörter, dann wäre das mit größter Wahrscheinlichkeit
das allgegenwärtige "Nincs" (dt.: gibts nicht), oft noch bevormundet durch ein gelogenes "sajnos"
(leider), dass sich am sichersten mit dem berlinerischen "Hamwanich"
übersetzen ließe und genauso unverschämt gemeint ist. Doch "nincs" klingt eben genauso häßlich wie es ist und dürfte mit Sicherheit auch nicht vom Aussterben bedroht sein.
… In Deutschland machte man 2004 eine ähnliche Erhebung. Es gewann
"Habseligkeiten" vor "Geborgenheit", "lieben" und "Augenblick" sowie
"Rhabarbermarmelade". (http://www.pesterlloyd.net )
Das Estnische:
Die Tipps für Estland-Reisende von Estlandia.de, Estlands Reiseführer
aus erster Hand, geben einen Einblick in die ‚estnische Seele’:
„Dinge, die ein Estland-Reisender wissen sollte
- In den meisten Cafes ist Selbstbestellung üblich. Man bestellt an der
Theke, und das Bestellte wird zum Tisch gebracht. (Bedienung ist
lediglich in Restaurants selbstverständlich.) - Man hat schon unflexible
Touristen bis zum Ladenschluss hungernd am Tisch sitzen sehen, - es sah
sich auch niemand dazu veranlasst, sie über den Brauch der Bestellung
aufzuklären. Wie es soweit kommen kann, siehe …:
- Die Esten sind freundliche Menschen aber schüchtern gegenüber
Fremden. Man erwarte nicht, so leicht mit ihnen ins Gespräch zu kommen.
Und es müsste erst recht viel passieren, bis sie selbst einen ansprechen
würden.
- Mit Blumen sind Sie immer richtig. Lädt Sie ein Este zu einem kleinen
oder großen Feste zu sich nachhause, bringen Sie Blumen für die Dame des
Hauses mit. Jede Art von Blumen ist willkommen - meiden Sie allein rote
Nelken. So schön diese Blumen sind, erinnern sie doch einen Esten an
Beerdigungen sozialistischer Parteiführer.
- Schuhe ausziehen. Es ist in Estland üblich, bei häuslichen Besuchen
die Schuhe auszuziehen. Sie zeigen dadurch Respekt gegenüber der
Hausfrau, die sich Tag für Tag abmüht, das Haus sauber zu halten (oder
sie bezahlt zumindest eine professionelle Hilfe dafür). Das Wohnzimmer
in Straßenschuhen zu betreten, wird in jedem Fall als eine Rohheit
aufgenommen.
- Supermärkte sind an jedem einzelnen Tag des Jahres geöffnet, sogar an
Weihnachten. (Es gibt keine praktische Entschuldigung dafür, bei einem
Familienfest ohne Blumen aufzutauchen.)
- Umarmen Sie nicht. Lassen Sie es einfach sein. Man kennt den
Händedruck, aber auch er wird sparsam eingesetzt. Nochmals: Umarmen Sie
einen Esten auf keinen Fall. Ausgenommen sind Momente intimer
Annäherung.
…
- Die estnische Sprache kennt kein Geschlecht und hat keine Zukunft (grammatikalisch gesehen).“
(http://www.estlandia.de/wissen.html )
Übersetzungen und Qualitätsmanagement:
Vom japanischen Kaizen zur DIN EN ISO 9001:2008
Artikel vom 30.04.2010
Das moderne Qualitätsmanagement (QM) ist in der DIN EN ISO 9001:2008 zum Standard geworden.
Das Übersetzungsbüro Eurolingua Übersetzungen GmbH & Co KG ist
sowohl nach der DIN EN ISO 9001:2008 als auch nach DIN EN 15038
zertifiziert und stellt sich den Anforderungen an moderne Dienstleister.
Grundlage des Qualitätsmanagements ist der kontinuierliche
Verbesserungsprozess (KVP), der beeinflusst wurde von der japanischen
Lebens- und Arbeitsphilosophie des Kaizen.
Kaizen bedeutet ‚Veränderung zum Besseren’.
Der zunächst philosophische Ansatz eines Strebens nach ständiger
Verbesserung trat seinen Siegeslauf durch Übertragung in ökonomische
Konzepte an.
Nicht die Innovation mit ihrer sprunghaften Verbesserung, sondern eine
allmähliche Perfektionierung in kleinen Schritten war der Ansatz. Nicht
die Überfrachtung des Kunden mit immer neuen Produkten, sondern höchste
Kundenzufriedenheit durch ausgezeichnete Qualität von Produkten und
Dienstleistungen ist das Ziel des kontinuierlichen
Verbesserungsprozesses.
Das Kaizen setzt vor allem auf den menschlichen Faktor, gut
qualifizierte und engagierte Mitarbeiter bilden den Grundstein für den
Erfolg eines Unternehmens; Aus- und Weiterbildung sind kein
Kostenfaktor, sondern eine Investition in die Zukunft.
Das Qualitätsmanagement sichert durch Qualitätsplanung,
Qualitätslenkung, Qualitätssicherung und Qualitätsverbesserung den
Prozess der kontinuierlichen Verbesserung.
Für einen Übersetzungsdienstleister wie die Eurolingua Übersetzungen
GmbH bedeutet dies in Umsetzung der Normen der DIN EN ISO 9001:2008 und
DIN EN 15038 die Verpflichtung zu einem wirksamen und effizienten
Qualitätsmanagementsystem, um den Anforderungen der Kunden optimal,
termingerecht und kontinuierlich zu entsprechen. So sichern wir höchste
Kundenzufriedenheit.
Dies wird nicht nur durch Selbstverpflichtung zur Einhaltung der
Bestimmungen der DIN EN 15038 Übersetzungsdienstleistungen
gewährleistet, sondern darüber hinausgehend durch die Zertifizierung
nach DIN EN ISO 9001:2008, die laufende Überprüfungen und Bestätigungen
der Zertifizierung durch eine externe Stelle bedeutet.
Der Austausch der Kulturen - Historisches jenseits von DIN und EN: Die Übersetzerschule von Toledo
Artikel vom 16.04.2010
In seinem Standardwerk „Die Übersetzung“ weist Georges Mounin darauf
hin, dass es keinesfalls verwunderlich sei, dass in Spanien seit dem 12
Jahrhundert und für eine Dauer von anderthalb Jahrhunderten die erste
bekannte Übersetzerschule bestand.
Ilija Trojanow und Ranjit Hoskoté beschreiben das spanische Al-Andalus
als Träger der europäischen Kultur während des gesamten Mittelalters.
(Trojanow/Hoskoté: Kampfabsage, München 2009); und Toledo wurde zum
‚Bagdad des Westens’.
Die Übersetzerschule von Toledo – Escuela de Traductores - wurde von
Erzbischof Raimund von Toledo in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts
gegründet. Spanien bot als Schnittstelle arabischer, jüdischer und
christlicher Kultur nicht nur wertvolle Handschriften, die zu übersetzen
waren, sondern auch die Anziehungskraft für Gelehrte aus ganz Europa.
Berühmte Übersetzer in Toledo waren allen voran Gerhard von Cremona und
Robert von Ketton, der 1143 die erste Übersetzung des Korans ins
Lateinische anfertigte.
Manuskripte wurden aus dem Griechischen, Hebräischen, und Arabischen
übersetzt. In Toledo entwickelte man dazu die ‚kollaborative
Übersetzung’, ein Jude oder ein Muslim übersetzte den arabischen Text
mündlich ins Romanische oder Kastilische, und diese gesprochene Version
übertrug dann ein Christ ins geschriebene Latein.
Übersetzt wurden in Toledo Aristoteles, Eudklid, Ptolemäus, Galen, Plotin und Proklos, das Werk von Maimonides und Averroes.
So verbreiteten sich aus dem regen kulturellen Austausch von Muslimen,
Juden und Christen Impulse, die auf die Modernität Europas bleibenden
Einfluss hatten.
Trojanow und Hoskoté werden nicht müde, darauf hinzuweisen, dass nur der
Zusammenfluss der Kulturen intellektuellen und kulturellen Fortschritt
schafft. Insbesondere in Al-Andalus sehen sie, während des 800-jährigen
Bestehens dieses Gebietes, die Kern- und Keimzelle des modernen Europas.
Dies führen sie nicht nur auf den Einfluss des Arabischen zurück,
sondern verweisen insbesondere darauf, dass der Islam selbst persische,
indische und griechische Einflüsse erlebte.
Die Übersetzer von Toledo – Dienstleister des Mittelalters – verbinden uns mit all diesen Wurzeln der Moderne.
Informationen aus der Praxis:
Recht und Strafrecht für Übersetzer und Dolmetscher
Nicht nur bei belletristischen Übersetzungen ergeben sich juristische
Folgerungen nach dem Urheberrecht, auch bei Übersetzungen von
Gebrauchstexten und bei Fachübersetzungen sind urheberrechtliche Belange
zu berücksichtigen. Dies gilt ebenso für das Dolmetschen. Manuel
Cebulla, staatlich geprüfter Übersetzer, studierte Wirtschafts- und
Medienrecht und verbindet sein Wissen aus der langjährigen
Berufserfahrung als Dolmetscher und Übersetzer mit juristischen
Kenntnissen, um erstmalig über das Urheberrecht für Dolmetscher und
Übersetzer wissenschaftlich, aber auch praxisnah zu schreiben:
Manuel Cebulla, Das Urheberrecht der Übersetzer und Dolmetscher, ISBN 978-3-86573-319-1, Berlin 2007
Zum Thema Strafrecht im Bereich der Sprachmittlung hat Manuel Cebulla
eine einschlägige Monographie verfasst, die zunächst die der
Übersetzertätigkeit zugrundeliegenden Normen sowie die spezifischen
Sanktionsnormen untersucht. Dabei behandelt Cebulla auch außerstaatliche
Regelungen wie die DIN-Normen und die Normen des Berufsverbandes BDÜ.
Eine wissenschaftlich und juristisch fundierte Abgrenzung zwischen
Dolmetschen und Übersetzen bildet die Grundlage für die Erläuterung
möglicher strafbarer Handlungen in der translatorischen Praxis.
Manuel Cebulla, Sprachmittlerstrafrecht. Die strafrechtliche
Verantwortlichkeit der Dolmetscher und Übersetzer, ISBN
978-3-86573-285-9, Berlin 2007.
Online-Rechnungen mit elektronischer Signatur
Artikel vom 21.03.2010
Für online-Rechnungen gilt: Geschäftsleute dürfen die darin enthaltene
Vorsteuer nur dann geltend machen, wenn die Rechnung mit einer
"qualifizierten elektronischen Signatur" versehen ist. Dies folgt aus
Paragraf 14 Abs. 3 Umsatzsteuergesetz , um dem Nachweis von Echtheit und
Unversehrtheit des Rechnungsinhalts zu erbringen.
(3) Bei einer auf elektronischem Weg übermittelten Rechnung müssen die
Echtheit der Herkunft und die Unversehrtheit des Inhalts gewährleistet
sein durch
1.
eine qualifizierte elektronische Signatur oder eine qualifizierte
elektronische Signatur mit Anbieter-Akkreditierung nach dem
Signaturgesetz vom 16. Mai 2001 (BGBl. I S. 876), das durch Artikel 2
des Gesetzes vom 16. Mai 2001 (BGBl. I S. 876) geändert worden ist, in
der jeweils geltenden Fassung, oder
2.
elektronischen Datenaustausch (EDI) nach Artikel 2 der Empfehlung
94/820/EG der Kommission vom 19. Oktober 1994 über die rechtlichen
Aspekte des elektronischen Datenaustauschs (ABl. EG Nr. L 338 S. 98),
wenn in der Vereinbarung über diesen Datenaustausch der Einsatz von
Verfahren vorgesehen ist, die die Echtheit der Herkunft und die
Unversehrtheit der Daten gewährleisten.
Weitere Informationen unter: http://www.akademie.de/fuehrung-organisation/recht-und-finanzen/tipps/finanzwesen/signaturzwang-bei-e-rechnungen.html
Kinder spielen Krieg – doch wie lässt sich eigentlich Frieden spielen?
Die Konfliktforschung lehrt: Frieden ist kein passiver Zustand einfachen Unterlassens, sondern ein aktiver Prozess. Doch wie schließt man Frieden?
Das vom BMBF geförderte Verbundprojekt „Übersetzungsleistungen von Diplomatie und Medien. Europa 1450–1789“ befasst sich epochenübergreifend mit den „Übersetzungsleistungen“ neuzeitlicher Friedensschlüsse. Interdisziplinär werden Fragestellungen der Politik, der Kunstgeschichte und der Rechtswissenschaft integriert.
Am Institut für Europäische Geschichte in Mainz befasst sich ein Forschungsschwerpunkt mit den Begründungsmetaphern in den Friedensverträgen in der Zeit zwischen Westfälischem Frieden und Französischer Revolution sowie beim Wiener Kongress.
Hochinteressant eines der drei Einzelprojekte: „Probleme des Kulturtransfers in den Beziehungen zum Osmanischen Reich“.
Einen weiteren Schwerpunkt bildet das Thema „Missverständnissen und Unwissen in internationalen und interkulturellen Zusammenhängen“. Es stellt sich die Frage, inwieweit in Friedensverhandlungen und – verträgen der Neuzeit bewusst Ignoranz und Unwissen produziert werden, um spezifische Interessen besser legitimieren und durchsetzen zu können.
Die Quellengrundlage wurde u.a. durch das DFG-geförderte Mainzer Projekt „Europäische Friedensverträge der Vormoderne online“ erarbeitet.
Am Institut für Europäische Kulturgeschichte der Universität Augsburg werden die Voraussetzungen der Sprachverwendung und des Einsatzes von Sprachen in den Friedensverträgen untersucht.
Den Studien liegt die Theorie zugrunde, dass bestimmte Sprachen als Instrumente zur Durchsetzung politischer Interessen und der nationalen Repräsen-tation eingesetzt wurden. Es soll geklärt werden, warum und wann Latein, Französisch oder auch die deutsche Sprache benutzt wurden. Insbesondere das Deutsche diente in bestimmten Regionen Europas als Verkehrs- und Friedenssprache.
Ein weiterer Augsburger Forschungsschwerpunkt widmet sich den »Übersetzungen von Friedensverträgen in Geschichtswerken, Editionen und Zeitungen«. Die Vertragstexte wurden europaweit kopiert, vervielfältigt, übersetzt und versendet und waren so ein fester Bestandteil der damaligen Medienlandschaft.
Weitere Informationen unter: http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/projekte/id=344
Neue Amtssprachen der Europäischen Union.
Artikel vom 25.05.2007
Zum 1. Januar 2007 wurde Irisch (Gaeilge) in den Katalog
der Amtssprachen der EU aufgenommen. Auch Bulgarisch und Rumänisch
wurden durch den EU-Beitritt von Bulgarien und Rumänien am 01.01.07 als
EU-Amtssprachen anerkannt.
Nunnmehr gibt es bei 27 Mitgliedsländern 23 offizielle Amtssprachen in der EU:
> Bulgarisch (BG)
> Dänisch (DA)
> Deutsch (DE)
> Englisch (EN)
> Estnisch (ET)
> Finnisch (FI)
> Französisch (FR)
> Griechisch (EL)
> Irisch (Gaeilge)
> Italienisch (IT)
> Lettisch (LV)
> Litauisch (LT)
> Maltesisch (MT)
> Niederländisch (NL)
> Polnisch (PL)
> Portugiesisch (PT)
> Rumänisch (RO)
> Schwedisch (SV)
> Slowakisch (SK)
> Slowenisch (SL)
> Spanisch (ES)
> Tschechisch (CS)
> Ungarisch (HU)
Quelle: www.eiz-niedersachsen.de/eu-amtssprachen.html
Die Amtssprachen sind im Hinblick auf die Kommunikation zwischen Einrichtungen der EU und den Mitgliedsstaaten von Bedeutung. So werden die Rechtsvorschriften der EU in allen Amtssprachen verfasst. Jeder Bürger der Europäischen Union hat ein Recht auf die Kommunikation mit den politischen Einrichtungen der EU in der/einer der Amtssprache(n) seine Heimatlandes.
Auch bei der Umsetzung von EU-Richtlinien spielen die Amtssprachen eine Rolle. Werden z. B. deutsche Produkte mit CE-Kennzeichnungspflicht in ein anderes EU-Land exportiert, so muss in der Regel die zugehörige technische Dokumentation hierzu in mindestens einer der Amtssprachen der EU verfasst sein und die Gebrauchsanleitung in der Verwendersprache vorliegen.
Quelle: http://www.magdeburg.ihk24.de/produktmarken/
innovation/InnovationTechnologie/CEKennzeichnung.jsp
http://www.bis-handwerk.de/Standardmodule/Download/GetDocument_neu.asp?document=1737